Reisen in Deutschland
Die Kaiserbäder auf der Insel Usedom

Ein traumhafter Blick vom Hotel: die Seebrücke von Bansin
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Nachdem unsere geplante Donaureise coronabedingt abgesagt wurde, machten wir einen Trip an die Ostsee, zur "Sonneninsel" Usedom...und wir wurden nicht enttäuscht. Usedom ist nach Rügen die zweitgrößte deutsche Insel. Ein kleiner Teil im Osten mit dem Hauptort Swinemünde gehört heute zu Polen. Usedoms Attraktionen sind die kilometerlangen weißen Sandstrände, Mischwälder, die bis an die Küste reichen, Binnenseen und die historische Architektur in den "Kaiserbädern". Das Wetter spielte ganz gut mit, so dass sogar ein richtiger Strandtag  mit Baden in der Ostsee möglich war.

Die Kaiserbäder

prachtvolle Bäderarchitektur

Gefördert vom preußischen König, begann der Badebetrieb auf Usedom bereits 1824 im größten Ort der Insel, in Swinemünde. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein regelrechter Bade-Boom ein, zunächst in Heringsdorf und Ahlbeck, das Fischerdorf Bansin folgte erst 1897. Mit der Eisenbahnverbindung Berlin-Swinemünde (seit 1876) wurde Usedom zur sprichwörtlichen "Badewanne der Berliner". Hier traf sich die Society der Hauptstadt: Neben Adel und Geldadel auch Künstler, Musiker und Schriftsteller.

Die prachtvolle Bäderarchitektur der Gründerzeit
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In der Gründerzeit entstanden prächtige Villen, Hotels und ganze Straßenzüge im Stil der sogen. Bäderarchitektur. Hier mischen sich historistische mit  Jugendstilelementen. Die Bauten wurden nach der Wende saniert und restauriert. 2005 schlossen sich Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin zu den "Dreikaiserbädern" zusammen.

Heringsdorf

Die neue Seebrücke in Heringsdorf (1995)

Im ältesten und größten der Dreikaiserbäder ging der Adel aus und ein, auch Kaiser Wilhelm II. war regelmäßiger Gast. Zahlreiche repräsentative Bauten zeugen davon. In den 1890er Jahren wurde die Seebrücke mit Türmen und Kolonnaden errichtet. Sie verfiel nach dem Zweiten Weltkrieg, brannte 1957 ab und wurde 1995 durch einen modernen Neubau ersetzt, der allerdings nicht den Charme der älteren Architektur hat.

Ahlbeck

Blick vom Riesenrad auf die historische Seebrücke von Ahlbeck
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In Ahlbeck ging es bescheidener und bürgerlicher zu als In Heringsdorf. Aber auch hier gibt es zahlreiche traumhafte Villen und Hotels, bei denen häufig allerdings nur die Fassaden aufwändig gestaltet wurden. Besonders attraktiv ist die historische Seebrücke, im Kern von 1898. Sie ist die älteste Seebrücke Deutschlands.  

Über Ahlbeck mit dem Riesenrad

Vom Riesenrad an der Strandpromanade hatten wir einen herrlichen Rundblick auf Ahlbeck. 

Bansin

Ein traumhafter Blick vom Hotel: die Seebrücke von Bansin
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Seebrücke von Bansin
Seebrücke von Bansin

Wir wohnten im ruhigen ehemaligen Fischerdorf Bansin mit traumhaftem Blick auf das Meer und die hölzerne Seebrücke, an der Schiffe u.a. zur Rundfahrt durch den Hafen von Swinemünde anlegen. Auch Bansin hat eine sehr schön angelegte Strandpromenade und Freunde der Bäderarchitektur kommen hier auf ihre Kosten.

Polen

An der deutsch-polnischen Grenze symbolisiert die Klammer aus Edelstahl das Zusammenwachsen der beiden Länder.
  • An der deutsch-polnischen Grenze symbolisiert die Klammer aus Edelstahl das Zusammenwachsen der beiden Länder.
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Die 12 KM lange Europa-Promenade führt am Strand entlang direkt nach Polen. Wir befuhren diese wunderbare, von Wald gesäumte Fahrradstrecke und waren berührt von der Skulptur am Grenzübergang, die die Zusammengehörigkeit beider Länder symbolisiert - kein Gedanke mehr an den ehemaligen "Eisernen Vorhang". 

Kultur und Hinterland

unterwegs auf der Insel

Die Zeit reichte nicht, um das Innere von Usedom ausführlich zu erkunden. Die Eindrücke vom unberührten Hinterland um den Schloon- und Gothensee haben uns aber gut gefallen.   

In der Villa Zander in Heringsdorf wohnte Lyonel Feinigner. Die Feininger-Fahrrad-Tour führt über die Insel zu Feiningers Motiven.
  • In der Villa Zander in Heringsdorf wohnte Lyonel Feinigner. Die Feininger-Fahrrad-Tour führt über die Insel zu Feiningers Motiven.
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Und auch die Feininger-Tour konnten wir nur teilweise abfahren. Sie umfasst auf 56 Kilometern 43 gekennzeichnete Stationen, an denen der deutsch-amerikanische Maler Motive für seine Arbeit fand. Vielleicht schaffen wir beim nächsten Mal mehr!

Ich habe so viele interessante und schöne Eindrücke auf Usedom gesammelt, dass die Fotostrecke ziemlich lang geraten ist. Deshalb wünsche ich nicht nur viel Freude, sondern auch Geduld beim Anschauen.  

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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