Studie: Haben Leserkommentare Einfluss auf die Berichterstattung?

Zeitung 2.0: Aus Lesern werden Nutzer. | Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
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Etwa zwei von drei Journalisten in Deutschland sind der Ansicht, dass Leserkommentare die Berichterstattung beeinflussen können. Dennoch haben manche Journalisten immer noch ein ambivalentes Verhältnis gegenüber den Rückmeldungen ihrer Leser. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Fachstudie, die 2011 schon einmal durchgeführt wurde.

Viele Redaktionen halten die Leserkommentare für eine sinnvolle Ergänzung der Berichterstattung. Das zeige sich auch darin, dass Kommentare in vielen Redaktionen regelmäßig besprochen werden. Andererseits sei rund die Hälfte der Journalisten nach wie vor überzeugt, Leserkommentare würden in erster Linie nur von denjenigen gelesen, die sie auch selbst schreiben. Nur etwa jeder fünfte Journalist glaube, die Meinung einzelner Kommentierer spiegele die Mehrheit der Leser wider.

Der Ton wird polemischer, Facebook verliert an Bedeutung

Laut Angabe der befragten Journalisten ist der Stil der Kommentare in den letzten Jahren weniger sachlich und zum Teil polemischer geworden. Zugleich hätten sich Diskussionen in jüngster Zeit nicht so stark in die sozialen Netze verlagert wie zuletzt erwartet. Der Anteil der Medien, die ihren Lesern die Möglichkeit zu Kommentaren via Facebook geben, habe sich zwar nahezu verdreifacht, bei der Beliebtheit rangieren Social Media-Kanäle aber immer noch hinter der klassischen E-Mail, und "journalistische Medien" seien nach wie vor "die Kristallisationskerne der Meinungsbildung".

Dialog zwischen Journalisten und Lesern eine Seltenheit

Erstaunlich ist laut Expertenansicht, dass ein Gros der Journalisten die Möglichkeit zum direkten Dialog mit dem Leser immer noch zu selten genutzt. Viele Redakteure hätten den Nutzen der Kommentarfunktion noch nicht für sich entdeckt. Gerade einmal 14,3 Prozent der Antwortenden nutzen dieses Angebot des eigenen Mediums häufig. 28,6 Prozent der Journalisten betätigen sich dort nur "hin und wieder", 60 Prozent seien in ihren eigenen Foren kaum bis gar nicht selbst aktiv.

Geht der Lokalkompass mit gutem Beispiel voran?

Zum einen gibt es bundesweit nur wenige Medien wie den Lokalkompass, wo Leser zu BürgerReportern werden und derart weitreichende Möglichkeiten der Teilhabe haben. Zum anderen glaube ich persönlich, wir Journalisten des WVW/ORA-Verlags sind in punkto Interaktion mit dem Leser schon ziemlich fortschrittlich eingestellt.

Lasst uns doch mal drüber reden: Hattet Ihr auf lokalkompass.de schon Kontakt zur Redaktion Eures Anzeigenblatts vor Ort? Und wie geht Ihr selbst mit Feedback auf Eure Beiträge und Kommentare um? Konntet Ihr das schon konstruktiv nutzen, zB für Eure weiteren Recherchen, Texte oder Fotos?

Autor:

Stanley Vitte aus Düsseldorf

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