Filmabend im Landschaftspark Nord widmet sich Moers und dem Niederrhein
Besuch bei Nachbarn

Der Niederrhein: gerne mit der Kamera erforscht und dokumentiert.  | Foto: Siegfried Teichler
2Bilder
  • Der Niederrhein: gerne mit der Kamera erforscht und dokumentiert.
  • Foto: Siegfried Teichler
  • hochgeladen von Lokalkompass Duisburg

Es ist wieder soweit. Die Interessengemeinschaft Duisburg-Nord e.V. und die "Kinemathek im Ruhrgebiet – FilmArchiv für die Region" laden zu ihrem traditionellen Filmabend "auf die Hütte" in Meiderich ein. Am Freitag, 25. Oktober, um 20 Uhr, wird im Hüttenmagazin des Landschaftsparks Nord, Emscherstraße 71, ein weiterer cineastischer Ausflug in die Nachbarschaft angeboten.

Der Niederrhein, dieses Land zwischen politischen, geografischen und sprachlich-kulturellen Grenzen, ist auffallend oft mit der Kamera erforscht und dokumentiert worden. Vielleicht wegen der scharfen Kontraste diesseits und jenseits des Rheins. Denn bis auf einige Schächte, die den Kohlenflözen folgten oder bis heute Salzlagerstätten erschließen, ist die Großindustrie nur einmal massiv über den Strom nach Westen vorgedrungen. 1896/97 nutzte Friedrich Alfred Krupp die logistisch günstige Lage und das reichlich verfügbare Land zur Errichtung der nach ihm benannten Hütte in Rheinhausen, Europas damals größtem integrierten Hüttenwerk.

Mit zwei historischen Dokumentarfilmen, die außerhalb von Moers bisher kaum zu sehen waren, wollen die Interessengemeinschaft Duisburg-Nord e.V. und die Kinemathek im Ruhrgebiet einen filmischen (Rück-)Blick auf diese Landschaft möglich machen.

Ein solches Filmdokument ist „Der alte Weg. Der Landkreis Moers zwischen gestern und morgen“, der 1964 auf Initiative zweier Lokaljournalisten entstand, dem Lokalreporter Michael Preute und dem Pressefotografen Herbert Peterhofen, beide zu diesem Zeitpunkt in der Lokalredaktion Moers der Rheinischen Post beschäftigt. Ihr Thema, der Landkreis Moers, sollte schon wenige Jahre später, Ende 1974, Geschichte sein.

Historische Dokumentarfilme

Genau 20 Jahre später war es eine Lokaljournalistin der gleichen Redaktion, die auf den Fotografen und Amateurfilmer Alfred Bangert stieß, den es nach einem bewegten Leben an den Niederrhein verschlagen hatte. Ab etwa 1949 war er ein am ganzen Niederrhein bekannter Wanderkinobetreiber, bis das Fernsehen das Freizeitverhalten der Menschen auch auf dem Land gründlich veränderte. Bangert begann, selbst Filme zu drehen, in den Orten, in denen er vorher Kino gemacht hatte. Mit einer 8-mm-Kamera schuf er Dorfchroniken. 1962 entstand so eine zweistündige Jahreschronik über seinen Wohnort Kapellen. „Chroniken zu filmen heißt, die Erinnerung, die man später damit meinen
Die Moerser Journalistin Irmgard Bernrieder entwickelte daraus zusammen mit ihrem Co-Autor Alfred Friese ein Konzept für einen besonderen Dokumentarfilm, der Bangerts Bilder mit eigenen, auch experimentellen Impressionen der Landschaft, wie eine Schmelze, eben wie Grauguß, vereinen soll: „Grauguß. Ein Film und sein Ort“ (1984). Ein Film über das Filmemachen auf dem Land und über das Ende des Kinos eben dort. Und über unterschiedliche Begriffe von Heimat und ihre Bedeutung in traditionsbewussten Dorfgemeinschaften, wie eben am Niederrhein.

Abgerundet wird das Herbstprogramm durch einen, diesmal hart erwanderten, Fotofilm des Duisburger Fotografen Siegfried Teichler: "Auf den Spuren des Hippeland-Expreß“ (2019).

Der Eintritt zur Veranstaltung ist wie immer frei.

Der Niederrhein: gerne mit der Kamera erforscht und dokumentiert.  | Foto: Siegfried Teichler
Der "Hippeland-Express" verband Duisburg mit Kleve. Seit 1990 ist der Streckenabschnitt von Xanten nach Kleve stillgelegt. | Foto: Siegfried Teichler
Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

39 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.