8. Mai - Zum Tag der Befreiung
Gedenk- und Protestveranstaltung am 'Platz der Erinnerung' in Walsum

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Anlässlich des 79. Jahrestags der Befreiung am 8. Mai hatte die Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF in Walsum-Aldenrade zum Gedenken auf den „Platz der Erinnerung“ eingeladen. (siehe Einladung)
Eröffnet wurde das Gedenken mit dem Lied „Es ist an der Zeit!“ von Hannes Wader. Es endet mit den aufwühlenden als auch hoffnungsvollen Zeilen:

„Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein.
Dann kann es geschehen dass bald niemand mehr lebt,
Niemand der die Milliarden von Toten begräbt.
Doch längst finden sich mehr und mehr Menschen bereit,
Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit.“

Für alle Opfer der imperialistischen Kriege auf der Welt wurde eine Gedenkminute abgehalten.
Mit selbst gefertigten Schildern erklärten Teilnehmer ihren Protest gegen den Völkermord in Gaza.

Bereits die WAZ kündugte am selben Tag an "Gedenkfeier samt Protestaktion". So wurde auch die Umbenennung von Straßen in der Stadt mit Bezug auf Repräsentanten der faschistischen Nazi-Herrschaft gefordert, z.B. die Heinrich-Lersch-Straße vom Kometenplatz gleich ein paar Schritte weiter Richtung Norden.
Dieser war Arbeiter in der Schwerindustrie und Dichter. Im 1. Weltkrieg ließ er sich von kleinbürgerlich-chauvinistischen Strömungen mitreißen. Viele Gedichte drehten sich um das harte Arbeitsleben. Darin schwang immer die mystische Hoffnung auf eine Erlösung mit. Er sah im Hitlerfaschismus die Erlösung und wurde zum „Arbeiterdichter“ der Nazis. Sie nutzten ihn für ihre Demagogie, sich als angebliche Arbeiterpartei auszugeben und ließen ihn in Fabriken und vor Arbeiterversammlungen auftreten.

Eine ähnliche Demagogie verfolgt heute die AfD, die sich als angebliche Protestpartei und Anwalt des kleinen Mannes ausgibt. Nicht zufällig verwenden Höcke und Co. Zitate aus Gedichten von Lersche, wie die berüchtigte Zeile „Deutschland müsse leben, und wenn wir sterben müssen“! Kein Verständnis brachten die Teilnehmer des Gedenkens dem Ansinnen des Oberbürgermeisters Sören Link entgegen, der aus Walsum stammt. Er sprach sich kürzlich gegen Umbenennungen von Straßen aus, die nach „zwielichtigen historischen Personen“ benannt seien - wegen des damit verbundenen Verwaltungsaufwandes und Kosten für die Stadt aus!?!

Kumpel für AUF setzt sich mit verantwortungsvollen Menschen im Stadtteil für die Umbenennung seines Straßennamens ein. Das gilt besonders auch für Wilhelm Roelen. Letzterer gehörte als Zechendirektor zum Führungszirkel der höchsten Wirtschaftsführer der Nazidiktatur.
Mit einem Gruppenbild endete die kurze Versammlung, in der neue Freundschaften zu Jugendlichen mit Wurzeln in der Türkei und Syrien sowie drei Schwestern aus Serbien, die aufgrund der Schilder und der Musik hinzu kamen und sich spontan einreihten, ihren Anfang nahmen.
Man war sich einig: es muss viel mehr getan werden für die antifaschistische Aufklärung der Jugend, denn es geht um ihre Zukunft und die kann nur sie selbst in die Hand nehmen. Darin will die Bergarbeiterinitiative 'Kumpel für AUF' sie gerne unterstützen.

Autor:

Claus Thies aus Duisburg

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