Ein Kreutz in der Küppersmühle

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"Wir sind das einzige Museum weltweit, das die Entwicklung der deutschen Kunst nach dem 2. Weltkrieg vorstellt. Wir haben rund 80.000 bis 90.000 Besucher im Jahr, eine schöne Zahl für Duisburger Verhältnisse. Wir haben nicht nur 1 Werk von jedem bedeutenden Künstler; dem jeweiligen Künstler ist ein ganzer Raum gewidmet. So gibt es Vergleichsmöglichkeiten," berichtet Walter Smerling, Museumsleiter der Küppersmühle am Innenahfen.

Heinz Kreutz ist Jahrgang 1923. Er war gerade einmal 16 Jahre alt, als der 2. Weltkrieg ausbrach. Kreutz überlebte Stalingrad schwer verletzt. In der folgenden 2jährigen Genesungszeit im Lazarett fand er zur Malerei. Er war Autodidakt, malte auf dem Papier von Zigaretten. Sein Vater hätte es allerdings lieber gesehen, wenn der junge Heinz zur Akademie gegangen wäre. Doch Sohnemann Kreutz war dafür zu unangepaßt.

So stellt Museumsdirektor Smerling den Künstler vor, der 2016 verstorben ist.

Die Retrospektive "Heinz Kreutz - Schwarz-weißt und in Farbe. Zum 100. Geburtstag" ist im 3. Obergeschoß der Küppersmühle zu sehen. Die Hängung ist chronologisch vom Frühwerk bis zum Spätwerk angebracht - sin sind Vergleiche möglich. "Romantik, Barock und Minimal Art sind zu sehen. Und das alles in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.," sagt Katharina Zimmermann, die Kuratorin der Ausstellung.

Kreutz´ frühe Ölgemälde aus den 1940er und 1950er Jahren waren teilweise noch auf Holz gemalt. Sie zeigen ein abstrahierendes, expressionistisches Repertoire. Ab Mitte der 1950er Jahre entstehen Gemälde und Aquarelle mit gestischer und offener Malweise. In den 1960er Jahren widmet  sich der Künstler dem Holzschnitt mit harten, klaren Kanten. Kreutz schuf auch Bilder in Acryl. In den 19701er arbeitet Kreutz zunehmend ungegenständlich. In den 1980er Jahren kehrte er zur informellen Ölmalerei zurück.

Kreutz gilt als eine feste Größe im deutschen Informel. Er hat regional im Raum Wiesbaden / Frankfurt (Main) ausgestellt und konnte - freiberuflich arbeitend - von seiner Hände Arbeit leben.

Kreutz mag bei uns in Duisburg völlig unbekannt sein. Allen Verkehrsbeeinträchtigungen zum Trotz lohnt sich ein Ausstellungsbesuch aber trotzdem. Die ausgestellten Exponate sind sehenswert und oft auch farbenfroh.

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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