Kolumne: Spielzeugmacher

Spielzeugmacher stellen Gegenstände zur Beschäftigung und Unterhaltung von Kindern her; die Spielzeuge können z. B. aus Holz, Zinn oder Blech hergestellt werden.

Dieser Beruf ist noch nicht ausgestorben, sondern wird in modernerer Form immer noch weitergeführt.

Rommelquick heißt eine Stadt im Bergischen Land. Sie ist bekannt und berühmt für ihre Weltrekord-Versuche. Der größte Weckmann. Die weltgrößte Autogramm-Sammlung. Die größte Puzzlesammlung und -ausstellung. Die schnellsten Käsekuchen-Wettesser. Die längste Opernaufführung (auf der Bühne) der Welt. Fünf Weltrekorde im Sport (Hochsprung, Weitsprung, Zehnkampf, Triathlon, Speerwurf). Der dickste Mann der Welt (492 kg bei 2 m Bauchumfang). Die meisten Teilnehmer bei Highland-Games (und natürlich auch Zuschauer) außerhalb Schottlands (über 100.000 Menschen). Auch die umfangreichsten Briefmarken- und Münzsammlungen der Welt solle nicht unerwähnt bleiben.

Nun plant Rummelquick einen Weltrekord der besonderen Art. Es gibt dort einen Landschaftspark Süd, ein heutiges Besucherzentrum, in dem die Besucher Firmen aus dem Scheren- und Klingensektor besichtigen können. „Das Areal soll neu genutzt werden,“ berichtet der Betreiber.

Die Gebäude sollen in verschiedene Miniaturlandschaften umgewandelt werden, mit Häusern, Fabriken, Autos, Menschen u. v. m. „Wir haben hier vor Ort mehrere ältere arbeitslose Spielzeugmacher,“ berichtet Tobias Wünschelmann von der örtlichen Arbeitsverwaltung. „Sie fressen bei den Aufbauarbeiten nicht etwa ihr Gnadenbrot. Die Leute sind dafür am besten geeignet, viel besser als jeder Modelbauer.“

Die Welt der Spiele hat sich doch sehr verändert. Standen früher Gesellschaftsspiele wie Mensch ärgere dich nicht, Mühle, Halma oder Kartenspiele im Vordergrund, haben inzwischen elektronische Spiele deutlich an Beliebtheit gewonnen. Das hat nicht zur Folge, daß Jugendliche immer mehr vereinsamen. Auch Berufsfeld und Freizeitwirtschaft haben sich dementsprechend gewandelt. Da tut es schon gut, wenn handwerkliches Wissen nicht völlig vergessen wird – sonst gibt es schon bald viele „Letzte ihres Standes“, ohne daß Neues entsteht.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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