Joachim Schneider macht einen Spaziergang in historischen Fotos durch das alte Wanheimerort

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Er hat schon etwas besonderes, der nunmehr erschienene historische Bildband über einen jungen Duisburger Stadtteil.

Auf 128 reich illustrierten Seiten nimmt Joachim Schneider den Leser in einem klar gegliederten und in logische Sachkapitel unterteilten Bildband mit auf einen Streifzug durch 70 Jahre Wanheimerorter Geschichte.

Wo Andere bisher nur geredet haben, hat Joachim Schneider nun gehandelt. In monatelanger Recherche hat er Bildmaterial aus verschiedenen Quellen und vor allem aus Privatbesitz für sein Werk zusammengetragen.

180 bisher weitgehend unveröffentlichte Aufnahmen dokumentieren den städtebaulichen, industriellen und sozialen Wandel des Stadtteils vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre.

Die Bilder stammen aus privaten Sammlungen alteingesessener Wanheimerorter und zeigen das alltägliche Leben der Menschen zwischen Arbeit, Freizeit und Erholung. Dieses liebevoll gestaltete Fotoalbum lädt ein zum Erinnern und Nachdenken, Neu- und Wiederentdecken.

Zu Beginn führt der historische Spaziergang den Leser zum Kultushafen. Er bewundert den mächtigen Rhein und beobachtet einen vorbeifahrenden Raddampfer, bevor er sich in das Zentrum Wanheimerorts begibt. Hier lauscht der Leser den Geschichten der Frauen an einem Marktstand oder er macht einen Schaufensterbummel, vorbei an Heinrich Bonns Zigarrengeschäft, dem Kaufhaus Friesewinkel-Feldhoff und dem Modehaus Fackler. Er rastet kurz am Forsthaus „Zum Lith“, passiert dann den Kindergarten Im Schlenk und schaut sich das Kinoprogramm im „Odeon“ an.

"Da habe ich früher als Kartenabreisserin gearbeitet", entfährt es Wilma Moll beim Betrachten der Fotos vom alten Wanheimerorter Lichtspielhaus. "Und vor den Vorstellungen haben wir Mädels auf der Bühne auch getanzt!"

Dem Geräusch von Kinderlachen folgend gelangt der Leser an einem Spielplatz vorbei zur Dickelsbachsiedlung. Von der Rehwiese schlendert er weiter über den Waldfriedhof zur Gnadenkirche, vor deren hohen Kirchturm er ehrfurchtsvoll verharrt. Nach einer Stärkung im „Haus Reuter“ gelangt er an den Germaniawerken und Brabender vorbei zur eindrucksvollen Eisenbahnbrücke Duisburg-Hochfeld. Jenseits des Rheins kann er jetzt die Krupp-Werke erkennen.

Einzigartige Fotografien spiegeln den Arbeitsalltag und das gesellschaftliche Leben wider. Der Leser begegnet den Wanheimerortern bei der Arbeit in der Druckerei Brinkmann, in der Brabender Elektromaschinen GmbH oder in den Kabelwerken. Er wird Zeuge der Kriegszerstörung, aber auch des Wiederaufbaus. In der Freizeit engagierten sich die Menschen in den vielfältigen Turn-, Fußball- oder Boxvereinen, sowie in der St.-Sebastianus Schützenbrüderschaft.

Historische Aufnahmen von fröhlichen Umzügen, davon einer sogar durch die Altstadt und ein anderer durch das alte Hüttenheim, das im kommenden Jahr 100 Jahr alt wird, und vom ausgelassenen Feiern auf dem Schützenfest eröffnen Einblicke in das private Leben der Menschen.

Den Abschluss bilden fotografische Impressionen vom Rhein mit Uferbebauung, Brücken und dem Wasserflughafen, dessen Zugehörigkeite immer wieder mal Wanheim oder auch Wanheimerort im Wechsel zugesprochen wird. Doch die Aufnahmen zeigen eindrucksvoll die Wasserflugzeuge beim Start auf dem Rhein vor der Hochofenkulisse des KRUPP Hüttenwerkes.

Das Buch ist ein "Muss" für alle, die sich für Wanheimerort und seine Geschichte interessieren!

Joachim Schneider ist ein profunder Kenner der Geschichte von Wanheimerort. Der 52-jährige, Großhandelskaufmann engagiert sich in der Bezirksvertretung, als Vorsitzender des CDU-Ortsverbands und der DJK Wanheimerort 1919 e.V., sowie als Beisitzer in der Stadtteil-Offensive Wanheimerort e.V. und im Beirat des Wanheimerorter Bürgerverein von 1874.

Er gehört zu den Initiatoren der Stadtteilzeitung „Wir in W’ort“, sowie verschiedener Stadtteilfeste- und Veranstaltungen.

Das Buch schließt für Heimatforscher eine große Lücke in der vielfältigen Landschaft von Duisburger Bildbänden!

Auf die Frage nach einem "Band 2" entgleitet Joachim Schneider ein Lächeln, was die Hoffnung für den Heimatfreund und besonders für die Wanheimerorter auf weitere Erinnerungen an die "gute alte Zeit" höher schlagen läßt.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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