Protest gegen Flughafen wird langer Hürdenlauf - Treffen bei „Saubere Luft e.V.“

Gisela Komp, Umweltgruppe West und Sprecherin des Umweltforums, Kerstin Ciesla (BUND) und Norbert Bömer haben Unterlagen zusammengestellt: Auch mit Adressen, an die man Beschwerden richten kann. Info auch erhältlich über „Bürger gegen Fluglärm e.V.“, Meerbusch,  02159/2367, www.buergergegenfluglaerm.de. 
Foto: Preuß
  • Gisela Komp, Umweltgruppe West und Sprecherin des Umweltforums, Kerstin Ciesla (BUND) und Norbert Bömer haben Unterlagen zusammengestellt: Auch mit Adressen, an die man Beschwerden richten kann. Info auch erhältlich über „Bürger gegen Fluglärm e.V.“, Meerbusch,  02159/2367, www.buergergegenfluglaerm.de.
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Gleich zwei Themen hatte der Duisburger Verein „Saubere Luft e.V.“ bei seinem letzten Treffen auf der Agenda: Zum einen interessiert die Umweltaktivisten die massive Luftverschmutzung, die von der Binnenschifffahrt ausgeht, zum anderen die Betriebserweiterung am Flughafen Düsseldorf.

Über 25 Zuhörer folgten der Einladung zum Treffen ins Clarenbachhaus in Friemersheim, darunter zwei Gäste aus Kaarst, die tiefer in die Materie eintauchten und Spezialwissen über Lärm und Lärmmessung weitergaben. Doch dazu später.
Zum Thema Duisburger Hafen informierte Gastreferentin Kerstin Ciesla vom BUND unter anderem darüber, dass 50 Prozent der Luftbelastung mit Stickoxiden und Ruß durch den Verkehr in Duisburg von der Binnenschifffahrt ausgehen.
Ziel müsse die Umrüstung der Flotten sein und – da wo es möglich ist – Landverstromung beim Anlegen an Land. Klar sei geworden, berichtet Norbert Bömer, 1. Vorsitzender des Vereins „Saubere Luft e.V.“, dass man die Großen drängen müsse, mit der Umrüstung zu beginnen. Sie könne je nach Schiff zwischen 8 000 und 20 000 Euro kosten. Weil das für kleinere Unternehmer nicht so einfach zu finanzieren wäre, müsse der ökonomische Spielraum von Reedereien und den Häfen geschaffen werden.
Thema Flughafen. Bömers Meinung nach verfolgen die Betreiber des Flughafens eine Salamitaktik. Sie würden Stück für Stück ihre Erweiterungswünsche mitteilen und immer mit dem Arbeitsplatzargument untermauern. Bömer: „Das ist für uns nichts Neues.“ Aber dem Wunsch nach ungebremster Expansion müsse Einhalt geboten werden. „Irgendwo muss es mal heißen: Bis hierher und nicht weiter.“
Bömer ist klar, dass der Widerstand gegen die Erweiterungspläne – Ziel sind wohl bis zu 60 Flüge pro Stunde – ein langer Hürdenlauf wird: „Wenn wir jetzt etwas dagegen unternehmen, machen wir etwas für unsere Zukunft.“
Nach dem erfolgreichen Kampf gegen das Krefelder Kohlekraftwerk geht der Verein davon aus, dass die Genehmigungsphase für die Erweiterung zwei bis drei Jahre dauern werde.

Bömer: „Möglicherweise fällt sogar die Landtagswahl 2017 noch in diesen Zeitraum.“ Der reine Verwaltungsablauf sei schon sehr lang, weil die Widerspruchsfristen der Kommunen eingehalten werden müssen.
Die anwesenden Kaarster sind spezialisiert auf das Thema Lärmmessung. Sie rieten dazu, Fehler und Haken in den Gutachten zu enttarnen, um darauf eigene Aktivitäten aufzubauen. Zum Beispiel eigene Messungen durchzuführen, die – als Material gesammelt – im juristischen Verfahren eingesetzt werden können.
Juristische Strategie, Technische Expertise, Vernetzung mit vielen Verbündeten – das waren also die Hauptthemen bei „Saubere Luft e.V.“.
Viele Gemeinden hätten sich gegen die Zukunftspläne aus der Landeshauptstadt positioniert. Bömer: „Die Haltung Duisburgs, einfach erst mal ein Gutachten abzuwarten, ist unakzeptabel.“

Broschüren zum Thema Flughafen (mit Postadresse für Beschwerden) können per E-Mail an norbert.boemer@freenet.de angefordert werden.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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