Volksbank Rhein-Ruhr auch im Jahr 2012 mit erneut ausgezeichnetem Bilanzergebnis

Zufrieden mit der Bilanz - der Vorstand der Volksbank RheinRuhr - v.lks. Oliver Reuter, Thomas Diederichs und Carsten Soltau | Foto: Volksbank RheinRuhr
  • Zufrieden mit der Bilanz - der Vorstand der Volksbank RheinRuhr - v.lks. Oliver Reuter, Thomas Diederichs und Carsten Soltau
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Die Gesichter der drei Vorstandsmitglieder der Volksbank Rhein-Ruhr zu Beginn der Bilanzpressekonferenz drückten Zufriedenheit aus. Thomas Diederichs, Oliver Reuter und Carsten Soltau vermittelten ein Bild, das in diesen finanz-wirtschaftlich schwierigen Zeiten längst nicht auf den Vorstandsetagen aller Banken zu sehen ist.

Dennoch sparte der Vorstand nicht mit kritischen Worten. Thomas Diederichs:

„In Zeiten von Euro-, Staatsschulden- und Wirtschaftskrisen, aufkommender Regulierungswut und gesetzlich auferlegtem Verwaltungsaufwand fällt es den regional tätigen Banken immer schwerer, bei dem verschärften Wettbewerb mitzuhalten.

Der aus der Brüsseler und Berliner Regulierungswut resultierende extreme Verwaltungsaufwand nimmt uns die Zeit für intensive Beratungsgespräche und Konzentration auf das Kerngeschäft. Wir müssen jeden Tag aufs Neue Flexibilität und Kreativität entwickeln, um den Widrigkeiten der herrschenden Wettbewerbssituation zu begegnen.

Denn wir sind anders als die Deutsche Bank oder die Commerzbank, die Milliarden vom Staat kassiert haben, und jetzt mit Dumpingpreisen den Markt ruinieren.“

Anlässlich der Vorstellung des vorläufigen Bilanzergebnisses (die Bilanz der Bank wird durch die Vertreterversammlung noch offiziell festgestellt) sprach Thomas Diederichs durchweg Klartext:

„Wir Genossenschaftsbanken sind anders als andere und haben keine staatlichen Mittel in Anspruch genommen und lassen uns nicht von Steuerzahlern am Leben halten. Ganz einfach deshalb nicht, weil wir kerngesund sind! Und genau das hat auf europäischer Ebene in Brüssel immer noch kaum jemand verstanden.“

Dass die Volksbank Rhein-Ruhr erneut ein sehr gutes Ergebnis vorlegen kann, liegt für Diederichs auch an der Nähe der Bank zu Mitgliedern und Kunden. Und daran wurde bei der Volksbank Rhein-Ruhr auch im letzten Jahr gearbeitet:

Eine neue Geschäftsstelle in Duissern ist eröffnet worden, die Geschäftsstelle Alt-Hamborn hat neue Geschäftsräume am Alt-Markt bezogen. Die Geschäftsstelle Lintorf wurde komplett modernisiert und in Rheinhausen hat Ende 2012 eine Umbaumaßnahme begonnen, die in wenigen Wochen abgeschlossen sein wird.

Thomas Diederichs:

„Maßnahmen, die mit dazu beigetragen haben, dass wir auch im Geschäftsjahr 2012 erfolgreich gewesen sind. Erfolgreich vor allem deswegen, weil wir vor Ort auf die Kompetenz und Erfahrung unserer Mitarbeiter setzen. Weil wir die Sprache der Menschen in unserer Region sprechen und weil wir selbst lebendiger Teil der Region sind. Eine Tatsache, die sich auch in Zukunft nicht ändern wird.“

Auszeichnungen bestätigen den Erfolg

Bestätigt wurde der Erfolg im letzten Geschäftsjahr auch dadurch, dass die Genossenschaftsbank zum dritten Mal in Folge von Focus Money als „Beste Bank in Duisburg - Privatkundenberatung“ ausgezeichnet worden ist. Erstmalig erhielt sie von Focus Money auch die Auszeichnung als „Beste Jugendbank in Duisburg“ und der Fernsehsender n-tv prämierte die Volksbank Rhein-Ruhr vor wenigen Tagen mit dem „Deutschen Servicepreis 2013“ in der Kategorie Banken. Das heißt, die Volksbank Rhein-Ruhr gehört mit Blick auf die Privatkundenberatung zu den besten drei Banken in Deutschland!

Auch das kulturelle und soziale Engagement der Volksbank Rhein-Ruhr, so Diederichs, kann sich sehenlassen. Rund 175.000 Euro gab die Bank im letzten Jahr für die Unterstützung wichtiger Projekte aus. Mit zahlreichen Veranstaltungen, bei denen sich die Bandbreite vom Kammerkonzert über Kabarett, Weihnachtsmarkt und Unternehmertag bis hin zu Schulranzenmessen und Kinovorpremieren spannte, zeigte die Bank Flagge.

Auf dem Erreichten auszuruhen ist nicht Ziel der Volksbänker. Thomas Diederichs:

„Aber natürlich dürfen wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern wir müssen immer wieder unsere Konzepte an die Gegebenheiten des Marktes anpassen. Trotz der zunehmenden Bürokratie, verstärkter Regulierung durch die EU und die Bundesregierung und die damit verbundenen Mehrarbeiten, müssen auch wir unsere Kosten und deren Minimierung im Blick behalten. Wir werden zukünftig unsere Hausaufgaben machen müssen und intelligent auf das in den kommenden Jahren schlechter werdende Zinsergebnis reagieren.“

Zufrieden zeigte sich der Vorstand, dass die Zusammenarbeit mit den mehr als 26.800 Mitgliedern und über 71.000 Kunden gute Früchte getragen hat. 1.851 neue Mitglieder haben im letzten Jahr den Weg zur Volksbank Rhein-Ruhr gefunden. Über das Stichwort „Kreditklemme“ konnte Diederichs nicht einmal mehr lächeln, hat das Kreditgeschäft der Bank doch im letzten Jahr um 33 Mio. Euro zugenommen. Und die Passivseite der Bilanz (Anlagen) dokumentiert, dass die Volksbank Rhein-Ruhr nach wie vor als sicherer Hafen für die Geldanlage gesehen wird.

Spitzenjahrgang 2012

Vorstand Carsten Soltau fand für das vergangene Geschäftsjahr einen besonderen Begriff: „Spitzenjahrgang 2012“. Mit 1,285 Mrd. Euro hat sich die Bilanzsumme leicht erhöht. Die Kreditinanspruchnahmen konnten um 36 Mio. Euro auf 771 Mio. Euro ausgeweitet werden. Motor des Wachstums waren vornehmlich gewerbliche Kreditwünsche.

Über eine „Kreditklemme“ konnte Soltau wie sein Kollege Diederichs nicht mal lächeln:

„Nicht bei uns! Die Kreditversorgung der mittelständischen Wirtschaft ist so günstig wie seit Langem nicht mehr.“

Mit einem Blick nach vorne und auf Basel III sagte Carsten Soltau weiter:

„Ohne jedes Augenmaß wird auch die kleinste regionale Bank bis zum letzten Federstrich reguliert. Das kostet nicht nur Kraft und Nerven, sondern auch Geld, das statt in Wachstum in Verwaltung fließt!“

Im Bereich der Kundeneinlagen musste die Volksbank Rhein-Ruhr einen Rückgang um 16 Mio. Euro auf 825 Mio. Euro hinnehmen. Während die eigenen Inhaberschuld-verschreibungen um 23 Mio. Euro gestiegen sind. Soltau:

„Aufgrund der Zinspolitik der EZB sind die Zinsen extrem niedrig und unsere Kunden sind nur wenig interessiert, Gelder langfristig anzulegen.“

Mit dem Betriebsergebnis von 10,2 Mio. Euro zeigte sich Carsten Soltau sehr zufrieden. Es sei, sagte er, das drittbeste Ergebnis in der Geschichte der Bank. Und die dauert immerhin schon fast 150 Jahre erfolgreich an.

Noch besser: Alles in allem hat die Genossenschaftsbank das zweitbeste Nachsteuerergebnis in der langen Bankgeschichte erreichen können. Und davon profitieren auch die Eigentümer der Bank. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung, dem höchsten Gremium der Volksbank Rhein-Ruhr, vorschlagen eine Dividende auf die Geschäftsguthaben in Höhe von 6 % zu zahlen. Mit Blick auf das aktuelle Zinsniveau ist das eine äußerst attraktive Verzinsung der Geschäftsguthaben.

Wesentlich pessimistischer zeigte sich Soltau beim Ausblick auf die kommenden Monate des Jahres 2013. Aufgrund des extrem niedrigen Zinsniveaus, der steigenden Kosten und explodierenden regulatorischen Anforderungen sei mit spürbaren Einschnitten zu rechnen. Es gälte nun, dies auf der Ertrags- und der Kostenseite möglichst zu kompensieren.

Soltau:

„Als Genossenschaftsbank sind wir uns allerdings auch der besonderen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und den Menschen in unserer Region vollauf bewusst. Die „Kahlschlag-Methoden“ der privaten Großbanken werden sie daher bei uns nicht finden. Wir gehen mit Augenmaß vor. Unser Ziel ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern unseren Beitrag für die Entwicklung der Bürgergesellschaft zu maximieren.“

Über den Jahresabschluss und die Gewinn- und Verlustrechnung der Bank wird die Vertreterversammlung am 23. April beschließen.

Die nächste große Umbaumaßnahme wurde auch noch angesprochen, der Abriss und Neubau der Hauptstelle zwischen Düsseldorfer Straße, Börsenstraße und Vom Rath Straße. Bis 2016 soll hier ein Neubau mit insgesamt 9000 qm Bruttogeschossfläche entstehen. Die momentan genutzten Altbauten entsprechen nicht mehr den Ansprüchen eines modernen Arbeitsplatzes. Momentan laufen Gespräche auch mit möglichen Investoren im Bereich der alten Stadtbibliothek, um hier an diesem zentralen Punkt etwas architektonisch Ansprechendes zu schaffen.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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