Muay Thai in Duisburg

Muay Thai ist ein anderes Wort für Thai-Boxen. Der Stadtsportbund Duisburg hat diese auf den ersten Blick martialisch aussehende Sportart in der Rubrik „Sportkulturen Ruhr“ vorgestellt (www.ssb-duisburg.de/sportkulturen-ruhr). In den tagesaktuellen Lokalkompassen aus Duisburg und Bottrop finden sich auch schon Berichte über diese Kampfkunst, die aus Thailand stammt. Von daher muß an dieser Stelle kein Grundlagenwissen mehr vermittelt werden; es kann daher auf diese Quellen verwiesen werden.

Daß Muay Thai nicht nur etwas für junge Leute íst, sondern auch etwas für Menschen im besten, sozusagen vorgerückten Alter, kann Kerstin Guckes, das Sprachrohr der Duisburger Muay Thai Kämpfer, nur bestätigen.

Senioren möchten nach ihren Worten „richten Sport und nicht nur Sitzgymnastik betreiben. Wille und körperlich Fitness sind bei ihnen oft auch im hohen Alter noch vorhanden. Viele Leute fangen erst mit 40 mit dem Sport an. Bei uns kann man bis 40 Leistungssport betreiben und dann in den Breitensport wechseln.“

Für die sympathische junge Frau ist Muay Thai „ein ganz normaler Sport“. Er sei auf keinen Fall pompös. „Man muß natürlich viel üben und viele Techniken wiederholen, bis man sie richtig kann. Diese traditionellen Techniken kann man lernen. Daß da der eine oder andere Schweißtropfen auf der Stirn erscheint, ist wohl ganz normal.“

Knietechniken, der Einsatz des Ellebogens und das Clinchen sind sportliche Techniken, die beim Thaiboxen eingesetzt werden. Beim Muay Thai ist dabei Schnellkraft gefragt: „Wir sind keine Sprinter. Wir sind keine Ausdauersportler. Wie liegen irgendwo dazwischen,“ berichtet Guckes. „Bei uns geht es um die mittlere Distanz.“

Daß sich das Thaiboxen auch positiv auf den Alltag auswirken kann, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. „Betreibt man Muay Thai beständig, erwirbt man Selbstbewußtsein. Man erwirbt ein Auge für die Situation. Man erlernt die Kraft und Technik, sich im Bedarfsfall auch verteidigen zu können. Beim Sport lernt man Schmerzen einschätzen und seine Grenzen erkennen. So vermeidet man gefährliche Situationen.“

Muay Thai dient der körperlichen Ertüchtigung. Es ist konditionell anspruchsvoll und kräftezehrend. „Seit ich Muay Thai mache, habe ich 15 Kilo abgenommen,“ berichtet einer der Herren, der regelmäßig samstags zum Training kommt.

Ein wenig Theorie sei an dieser Stelle schon erlaubt.

Die meisten Kampfsportarten sind der Literatur zufolge in der Vergangenheit „Soldatenhandwerk“ gewesen, wie es beispielsweise die Internet-Enzyklopädie Wikipedia formuliert. Demzufolge haben andere „ihren Ursprung in kriminellen Strukturen. Heute sind sie Sportarten mit festen Regeln und dem Verbot, den Partner zu verletzen“.

Kampfkunst ist von der Begrifflichkeit etwas anderes als der Kampfsport. „Kampfkünste entstanden in Zeiten, in denen Menschen häufig mit Kämpfen konfrontiert waren und sich verteidigen mußten, sei es mit oder ohne Waffen“.

Spezielle Selbstverteidigungssysteme wurden mit der alleinigen Ausrichtung auf Selbstverteidigung geschaffen. Ihnen soll der künstlerische und spirituelle Anspruch einer Kampfkunst fehlen.

„Kampfsport ist das Messen der eigenen Kampffähigkeit mit der eines Gegners nach feststehenden Regeln. Dabei steht der sportliche Aspekt im Vordergrund, d.h. es geht darum, unter Beachtung der Regeln, zu gewinnen und besser zu sein als der Gegner.
Im Gegensatz dazu gibt es bei der Ausübung von Kampfkunst sehr verschiedene mögliche Ziele, wie etwa die Vervollkommnung des eigenen Stils, der Selbstdisziplin und andere eher geistige Komponenten,“ stellt Wikipedia in seinem Artikel „Kampfkunst“ klar.
Warum ich das alles hier erzähle: Ich kann von mir persönlich nun nicht behaupten, ein ausgewiesener Sportexperte zu sein. Als ich angefangen habe, mich etwas mit dem Sport zu beschäftigen, war mir persönlich der Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport nicht bekannt, ja sogar nicht einmal bewußt, daß es seinen solchen Unterschied gibt. Kunst wird hier mit Können und dem bewussten Umgang gleichgesetzt. Gefragt sind also nicht Rambos, die sinnlos und unkontrolliert auf andere Leute eindreschen wollen, sondern sich stattdessen darüber bewußt sind, was sie wann an Techniken anwenden.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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