Deutsch-Amerikanischer Freundeskreis Niederrhein feierte seinen 30. Geburtstag im Stadthistorischen Museum

Ehrenurkunde für 30 Jahre DAFN
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Der DAFN, wie er in seiner Kurzform heißt, beging seine Jubiläumsfeierlichkeiten in festlichem Rahmen im Kultur- und Stadthistorischen Museum (KSM) Duisburg.

Für mich, der ich selbst im Jahr 1979 in den USA als Austauschschüler (damals allerdings über die „Fulbright Gesellschaft“ in Köln) gelebt habe, ein schönes Jubiläum, über das ich gerne berichten möchte.

Der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Niederrhein e.V. (DAFN) wurde 1982 als Familienclub zur Pflege und Vertiefung der Freundschaft zwischen den Menschen beider Nationen gegründet und trat als erster deutsch-amerikanischer Club in Nordrhein-Westfalen dem Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs e. V. (VDAC) bei, der bundesweiten Dachorganisation von zur Zeit 33 deutsch-amerikanischen Clubs. Eine Fotoausstellung zeigte die Höhepunkte der 30 jährigen Vereinsgeschichte.

Die zur Zeit 132 Mitglieder des Freundeskreises - ca. 15% davon sind Amerikaner oder anderer Nationalität - leben vorwiegend im Großraum Düsseldorf Duisburg.
Die Veranstaltungen des Clubs, die etwa alle 4-6 Wochen stattfinden, haben kulturellen Charakter, vor allem aus dem Bereich der Kunst, Literatur, Geschichte oder Musik, häufig mit deutsch-amerikanischer Wechselbeziehung. Ferner bietet der DAFN eine Sportgruppe an.

Und seit seiner Gründung wird der Verein geprägt durch die Mitarbeit und Teilnahme an den Studentenaustausch- und Jugendprogrammen des VDAC, der seit seiner Gründung 1948 ca. 3000 Studierenden ein Studium im jeweils anderen Land ermöglicht hat.

Hinzu kommt die Förderung und Pflege der Kontakte zwischen Deutschen und Amerikanern, die Betreuung von amerikanischen Gästen, Studenten und Jugendlichen u.a. Im Rahmen von Städtepartnerschaften.

Der DAFN war auch maßgeblich an der Begründung der Städtepartnerschaft zwischen Duisburg und Fort Lauderdale/Florida im März 2011 beteiligt.

Den Auftakt des Festaktes bildete das Singen der Nationalhymnen beider Länder gefolgt von der Begrüßung durch den Präsidenten des Vereins Karl-Heinz Thor. Er gab einen Rückblick auf 30 erfolgreiche Jahre des Vereins und bedankte sich zudem bei allen, die zum Gelingen des Festaktes beigetragen haben.

Als wahre Fleißarbeit wertete er die „Alumni“ aller ehemaligen Austauschstudenten, die in einer kleinen Broschüre aufgeführt, einen eindrucksvollen Einblick in die geleistete Arbeit der letzten 30 Jahre gab. - Anm.: „Alumni“ ist der Plural von Alumnus und zeigt die Gesamtheit der Absolventen einer Schule oder Hochschule auf, also zu deutsch die „Ehemaligen“. Und der DAFN ist eine Organisation, die sich auch um die Erhaltung der Beziehungen zwischen eben diesen „Ehemaligen“ bemüht.

Der Kurator der Sammlung Köhler-Osbahr im KSM, Ralf H. Althoff begrüßte die Gäste im Namen des Museums und gratulierte dem DAFN recht herzlich. Zudem stellte er eine Verbindung zwischen dem noch jungen Geburtstag des Vereins und dem 500. Geburtstag des großen Sohnes der Stadt Duisburg, Gerhard Mercator her, der auch seinen Teil dazu beigetragen hat, dass die Menschen den Weg über die Grenzen des Atlantik gefunden haben, und solche Begegnungen überhaupt erst möglich sind.

Benno Lensdorf, 1. Bügermeister der Stadt Duisburg, überbrachte die Grüße der Stadt Duisburg, und gab seiner Freude Ausdruck über die erfolgreiche Arbeit des Vereins in und für die Stadt. Auch her hob Gerhard Mercator als „Wegbereiter der transatlantischen Beziehungen“ hervor.

Gary Bautell, Präsident des VDAC/FGAC e.V. , blickte ebenfalls auf das bisher Geleistete des Vereins zurück und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch in Zukunft die Arbeit weiterhin ihre Früchte trägt!

Laura Baker, Handelskonsulin am U.S. Generalkonsulat, hatte die herzlichen Grußworte von US-Generalkonsulin Janice G. Weiner mit dabei und wünschte dem DAFN auch weiterhin eine gute Hand bei seiner Arbeit.

Angela Freimuth (FDP/MdL), Vizepräsidentin des Landtages NRW - „in between“ wie sie es nett umschrieb - überbrachte die herzlichsten Grüße der Landesregierung. Für sie standen insbesondere die Punkte „Solidarität und Zusammenstehen“ im Mittelpunkt, Dinge, die gerade seit 2001 eine ganz besondere Bedeutung haben und zu deren Gelingen der DAFN in erheblichem Maße beiträgt.

Die Festrede des Tages hielt Professor Dr. Hermann Strasser PhD von der UDE. Sein eigenwilliger Vortrag befasste sich ausführlich mit den moralischen Unwegbarkeiten in der Gesellschaft, den Skandalen und dem „sozialen Kapital“, das leider auch als „Schmiermittel der Gesellschaft“ dient. Er ging insbesondere darauf ein, dass ein Verein, wie der DAFN einen krassen und löblichen Gegensatz zu dieser Form des gesellschaftlichen Abweichungen darstellt.

Nun ging es zu den Ehrungen von verdienten Mitgliedern des DAFN und der Überreichung von Ehrenurkunden. Einen Blumengruß überreiche Präsident Karl-Heinz Thor an Marianne Koch, die die eindrucksvolle Ausstellung zum Jubiläum in mühevoller Kleinarbeit zusammengestellt hat.

Ebenso galt der Dank Schatzmeister Dr. Peter Koch, der ebenfalls sehr zum Gelingen der Jubiläumsfeierlichkeiten beigetragen hat, und im Jahr 1987 als Austauschstudent in Tallahassee, der Hauptstadt des US Bundesstaates Florida war.

Mit einem Blick in die Zukunft überreichte Gary Bautell eine schöne Urkunde zum 30 jährigen Jubiläum an Karl-Heinz Thor.

Die „Alumni“ Grüße wurden von Linda Rohlf, eine der ersten Austauschstudentinnen, überbracht, die in erheiternden Worten einen Eindruck von ihrem „unvergesslichen Jahr“ in den USA vermittelte.

Unter den Gästen sah man auch die amerikanischen Austauschstudenten des Austauschjahres 2011/12 : Thomas Paul Carney von der Florida State University in Tallahassee (Uni Düsseldorf) und Allison Singer von der Florida Atlantic University in Boca Raton (Uni Duisburg-Essen).

Tom Carney ist im September 2011 nach Deutschland gekommen um an der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf Germanistik zu studieren. Er spielt gerne Billard und liest gerne Sci-Fi Bücher. Zudem interessiert er sich sehr für Politik. Er hat sich sehr gut eingelebt und nimmt regelmäßig an den „English Evenings“ und den „DAFN Treffs“ teil.

Allison Singer kommt aus Boynton Beach in Florida. Ihre Heimat Universität ist die Florida Atlantic University in Boca Raton, Florida. Sie wohnt in Essen und studiert spanische Literatur- und Sprachwissenschaft an der UDE. Sie interessiert sich für Golf, Joggen, geht gerne ins Kino und „chillt“ mit Freunden. Auch sie hat sich sehr gut eingelebt und nimmt regelmäßig an den „English Evenings“ und den DAFN Treffs teil.

Die musikalische Untermalung des Vormittags lag bei zwei begnadeten Künstlerinnen, Sarah Cossabon und Pei Yang.

Die Sopranistin Sarah Cossaboon wurde in New Jersey, USA, geboren. Von dem New England Conservatory of Music in Boston erhielt sie ihr Master-Diplom mit höchster Auszeichnung (summa cum laude). Sie ist auf den Konzert- und Opernbühnen in Deutschland, Österreich, und in den USA zu sehen und im Sommer 2012 beim „Salzburg Voice Festival“ zu hören.

Pei Yang wurde in Wuhan, der chinesischen Partnerstadt Duisburgs, geboren und ist dort aufgewachsen. 1995 hat sie dort ihr Klavierstudium absolviert und ist seit 1998 in Duisburg. Ihr Klavierstudium hat sie an der Folkwang Musikhochschule bei Professor Bernhard Wambach fortgeführt und im Jahr 2003 ihr Diplom als Pianistin erlangt. Sie ist Inhaberin und Leiterin der Pei Hua – Musikakademie in Düsseldorf.

Mit „Summertime“ und „Someone to watch over me” von George Gershwin, „What Good Would the Moon be” von Kurt Weill und „Vanilla Icecream” aus dem Musical von Jerry Bock und Sheldon Harnick überzeugten beide das dankbare Publikum.

Der DAFN trifft sich regelmäßig zum Donnerstag-Stammtisch an jedem letztem Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr im Cafe Museum in Duisburg und zusätzlich noch im „Language Learning Center Duisburg“ an der Hohe Straße zu einem „English Evening“, an dem ausschließlich Englisch gesprochen wird.

„Benys“ Imbiss, ein junges Unternehmen aus Dortmund, war für die kulinarische Verpflegung der Geburtstagsgäste engagiert worden und Benjamin D. Haronska zog mit seinem amerikanischen „Airstream Wohnanhänger“ alle Blicke auf sich. In den USA sind diese Oldtimer wahre „Ikonen“ am Campinghimmel, in denen der „Frontier“ Gedanke fortlebt. Man spürt förmlich die „Lagerfeuer Romantik“ und ist mit dem alten Gefährt „On the road again“.

Da gab es dann „Currywurst im amerikanischen Stil“. Und geschmacklich war die Leibs- und Magenspeise der Ruhris mit besten Zutaten und viel Liebe zubereitet. Und das schmeckte man auch. Alles war typisch amerikanisch „homemade“ und aus eigenen Rezepturen hergestellt.

Kleine Amerika typische Snacks wie Muffins oder Sandwiches rundeten das kulinarische Angebot der deutsch amerikanischen Geburtstagsfeier ab.

Im Anschluß lud das KSM die Gäste zu einem Rundgang durch die "Mercator Schatzkammer" des Museums ein. Und Frank Switala sah man als Gerhard Mercator, allerding in einem "historisch amerikanischen" Kostüm Look. Zur mittelalterlichen Joppe trug er Jeans und "Sneekers" !!!

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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