75 Jahre Josef Müller oder Ein Müller kommt selten allein

"Josef Müller Malerei / Zeichnung" heißt die Ausstellung, die vom 7. Februar - 18. März 2011 im Zentrum für Aus- und Fortbildung der Stadt Duisburg, Lüderitzallee 27, 47249 Duisburg zu sehen ist. Die Öffnungszeiten lauten Montag bis Freitag 9 - 21 Uhr. Die Ausstellung ist im Gebäude A zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Müller feierte am 2. Februar seinen 75. Geburtstag. "Müller ist einer der ersten Künstler, der bei uns im Institut überhaupt ausgestellt hat. Das war im Jahre 2000," erinnert sich Uwe Stemmler, der Leiter der städtischen Einrichtung. "Er begleitet uns regelmäßig, gibt Tips und hilft mit Kontakten. Er ist mit 75 noch viel zu jung für Rückblicke / Retrospektiven. Von daher zeigen wir Arbeiten aus den Jahren 2009 und 2010."

Müller wurde 1936 in Duisburg geboren. Nach seiner Realschulzeit folgte 1954 - 1957 eine Ausbildung zum Schauwerbegestalter bei der Werkkunstschule in Krefeld. Müller arbeitete für 8 Jahre bei C&A im erlernten Beruf, bevor er dort in die Werbeabteilung ging. Seit 1998 ist er formal Rentner.

"Müller verzichtet in seiner Malerei auf die Gegenständlichkeit. Bei der Bildfindung ist die einerseite bevorzugte spontane und andererseits kalkulierte Malweise für ihn entscheidend. Farbflächen, gestische Strukturen, freie Formen und Chiffren sind die Gestaltungsmittel in seinen Bildern und Zeichnungen. Collagierte Texte und Buchstaben-Fragmente, die man häufig in seinen Arbeiten findet, sind meistens ihrer Bedeutung enthoben und dienen lediglich als kompositorisches Element," berichtet der Begleittext zur Ausstellung.

"Wenn ich ein leeres Blatt vor mir liegen sehe, weiß ich oft am Anfang nicht, was am Ende drauf sein wird," gesteht Müller, der den spanischen Maler Antoni Tapies als sein künstlerisches Vorbild angibt. Selbst jetzt, im hohen Alter, ist er noch täglich für zwei Stunden in seinem Atelier auf der Goldstraße anzutreffen, wo er sich der Malerei hingibt. "Da ich wirtschaftlich nicht davon abhängig bin, kann ich malen, was ich mir Spaß macht. Da kann es durchaus vorkommen, daß ein Bild wieder im Papierkorb landet, wenn es mir nicht gefällt."

Müller ist verheiratet, hat zwei Kinder, Enkelkinder und lebt eigentlich in Duissern. Den Jazz nennt Müller sein Hobby, und die Literatur des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhards. Ein Kunstlehrer an der Realschule weckte bei ihm wohl das Interesse an der Kunst; mit 15 oder 16 Jahren habe er wohl erstmals angefangen, selbst zu malen, erinnert sich Müller. Wer ihn heute erlebt, kann sich nur schwer vorstellen, daß sich der freundliche, umgängliche und auch noch sehr lebendig wirkende Mann je auf sein Altenteil zurückziehen kann.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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