Brandschutz- und Evakuierungsübung im Willibrord-Spital
32 Patienten nach Brand in Sicherheit gebracht

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Rauch stieg aus den Zimmern der Geriatrie im Emmericher Willibrord-Spital. Binnen kürzester Zeit sind die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort. Die vierte Etage des Krankenhauses ist mittlerweile von Rauch überflutet. Mit Atemschutzgeräten rücken die Feuerwehrleute vor, um die sich dort noch befindlichen Patienten zu evakuieren.

Gott sei Dank war dieses Szenario nur Teil einer groß angelegten Übung, zu denen Krankenhäuser gesetzlich verpflichtet sind. An der Übung waren die Emmericher Feuerwehr, die Johanniter Unfallhilfe, der Rettungsdienst des Kreises Kleve und Mitarbeiter des Krankenhauses beteiligt. Die umliegenden Anwohner waren im Vorfeld der Übung mittels Handzettel darüber informiert worden. Die beteiligten Rettungskräfte waren ebenfalls in die Vorbereitungen eingebunden.
Die beiden Studentinnen Jessica Deppermann und Antonia Kindshofer von der Hochschule Rhein-Waal haben die Übung im Rahmen ihres Studiums des Fachgebiets Qualität/Umwelt/Sicherheit/Hygiene als Projektarbeit vorbereitet.
Dabei konnten sie auf die nicht mehr belegte Station 4 des Krankenhauses zurück greifen. Für die Feuerwehr und die Rettungskräfte "Für uns ein glücklicher Umstand, im laufenden Betrieb diese Übung durchzuführen", bemerkte Martin Bettray von der Emmericher Feuerwehr. "Diese Übung hat den Anspruch sehr nah an der Realität zuu sein." Und das war sie auch. Das Feuer brach im ehemaligen Kreißsaal aus, von dort evakuierten Mitarbeiter des Pflegepersonals zwölf eingeschränkt gehfähige Patienten aus den Therapieräumen auf die gegenüberliegende Seite des Traktes, wo 20 bettlägerige Patienten untergebracht sind. Durch die große Rauchentwicklung mussten alle durch das Treppenhaus evakuiert werden.
Während Mitarbeiter des Krankenhauses die einzelnen Zimmer nach Patienten abgingen, wurden die ersten bereits mit ihren Matratzen der Reihe nach hintereinander im Flurgang abgelegt. Notärzte und Pflegekräfte der Johanniter kümmerten sich dort um sie. Nun galt es, alle Patienten über das Treppenhaus ins Erdgeschoss zu bringen. Ein harter Job für alle Beteiligten. Vor allem für die Einsatzkräfte der Feuerwehr, die in ihren dicken Anzügen und aufgrund der schwülen Temperaturen schnell ins Schwitzen gerieten. Ein Patient nach dem anderen wurde dank der Schlaufen, die sich in den Laken unter der Matratze befanden nach unten gezogen.
In der Liegendanfahrt des Krankenhauses waren die Johanniter und der Rettungsdienst des Kreises Kleve damit beschäftigt, sich um die Patienten zu kümmern.  Die Namen wurden in eine Liste eingetragen um sicherzustellen, dass auch alle Patienten von der Station tatsächlich evakuiert wurden. Notärzte versorgten sie. Pascal Wieners von den Emmericher Johannietern: "Es ist ganz gut gelaufen. Das war eine der erfolgreicheren Übungen." Doktor Joachim van Alst, der an der Hochschule für die Übung nachgefragt hatte, bemerkte: "Die Übungsziele sind vollumfänglich erreicht. Die Kommunikation zwischen internen und externen Kräften hat erstaunlich gut geklappt. Ein großes Lob an alle Einsatzkräfte, sie waren alle mit Feuereifer bei der Sache, haben geschwitzt und gekeucht. Das war schon professionell."
Martin Kroll von der Emmericher Feuerwehr, der den Einsatz an diesem Abend leitete, war ebenfalls zufrieden. "Ich habe keine gravierenden Fehler festgestellt. Der Transport der Patienten über das Treppenhaus klappte ganz gut. Eine solche Übung eins zu eins vor Ort durchführen zu können ist natürlich gold wert. Ein paar kleine Fehler waren dabei, das wird in einer Besprechung noch einmal aufgearbeitet. Im Ernstfall können sie später durch die Erfahrung aus der Übung abgestellt werden." Eine Empfehlung hatte er abschließend noch für das Krankenhaus: "Die Feuerwehreinsatzpläne sollten auf allen Stationen hinterlegt werden."

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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