Vakante Stellen bei der Emmericher Hospizgruppe besetzt
Zwei neue Koordinatoren

Von links: Stefanie Alofs, Peter Grote, Arnold Janssen,  Hildegard Kleintjes, Päule van Bebber und Bürgermeister Peter Hinze.  | Foto: Jörg Terbrüggen
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Nachwuchs zu finden ist in der Regel keine leichte Aufgabe. Und wenn sie dann auch noch für die Hospiz-Arbeit benötigt wird, erschwert es die Aufgabe um ein Vielfaches. Denn im vergangenen Jahr galt es gleich zwei Koordinatoren, die durch Krankheit aus der Emmericher Hospizgruppe ausschieden, zu ersetzen. Gott sei Dank ist das in vollem Umfang gelungen. Das neue Duo wurde jetzt vorgestellt.

Manchmal muss sich einfach finden, was zusammen gehört. Natürlich spielt dabei - wie auch in diesem Falle - das nötige Quentchen Glück eine Rolle. Denn Peter Grote aus Bedburg Hau war eigentlich noch bei einem anderen Arbeitgeber beschäftigt. In der Hospizarbeit. Der 47-jährige gelernte Krankenpfleger erfuhr durch eine Kollegin von der frei gewordenen Stelle in Emmerich. Genau die Kollegin, mit der die Anholterin Stefanie Alofs bestens befreundet war, die im August die zweite vakante Stelle besetzte.
Peter Grote war seit 2004 im Hospizdienst, seit 2006 als hauptamtlicher Koordinator. "Ich bin da eher langsam reingewachsen, durch eine Vertretung", erklärte Grote. Doch schnell war dem Krankenpfleger klar, dass er genau das machen wollte, Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten. "Es gab da auch ein Schlüsselerlebnis. Ich hatte Nachtdienst im Krankenhaus und war dort für 30 Patienten verantwortlich. Eine 87-jährige Frau befand sich im Sterben und ich wollte mich eigentlich gerne zu ihr setzen. Das ging aber leider nicht bei 30 Patienten. Und da habe ich mir die Frage gestellt, dass es doch auch eine andere Lösung geben müsste." Die fand Grote nur kurze Zeit später.
Stefanie Alofs hatte sich in ihrer Freizeit schon immer mit Büchern über Leben und Tod auseinander gesetzt. "Es war mein Wunsch etwas in Richtung Palliativmedizin oder Hospiz zu machen." Doch bis dahin war es für die gelernte Zahnarzthelferin ein weiter Weg. Denn es mangelte immer wieder an den nötigen Qualifikationen. So besuchte sie erst einmal einen Ehrenamtskurs in Bocholt, machte eine Ausbildung zum Trauerbegleiter und eine Palliativ Care-Ausbildung. Hinzu kam noch ein Demenzbegleiterkurs. "Außerdem bin ich jetzt auch Trauerrednerin. Und dann war ich quasi wieder auf der Suche. Ich habe mich überall beworben. Die Hospizgeschichte kam dann für mich wie vom Himmel gefallen."
Das war nämlich genau das, worauf sie die ganzen Jahre hingearbeitet hatte. Ganz so einfach wurde ihr der Schritt dann allerdings doch nicht gemacht. Denn zunächst stellte sich die Krankenkasse wegen der fehlenden pflegerischen Ausbildung quer. "Aufgrund ihrer ganzen Tätigkeiten konnten wir die Kasse dann allerdings von einer Zusage überzeugen", erklärte Peter Grote. Um jedoch die Koordinatorenstelle annehmen zu können, musste die 45-Jährige zwei Ausbildungen, eine davon in Dresden absolvieren. "Da fährt jemand aus Anholt nach Dresden um in Emmerich Koordinator zu werden", freute sich Arnold Janssen vom Hospizverein.
So konnten die vakanten Stellen innerhalb eines halben Jahres besetzt werden. Das war auch von Nöten, denn der Beratungsaufwand bei den Menschen nimmt immer mehr zu. Und die Koordinatoren sind diejenigen, die den ersten Kontakt zu den Betroffenen herstellen. 50 Ehrenamtliche sind in der Hospizgruppe in Emmerich, 35 davon aktiv. Den Bestand wollen die Koordinatoren durch einen neuen Qualifizierungskurs Mitte April weiter erhöhen, um neue ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden. "Man sollte sich schon seiner eigenen Sterblichkeit bewusst sein, wenn man so etwas machen will", betonte Grote. Und: "Begleitung lebt auch oft vom erst einmal Fremdsein." Von links: Stefanie Alofs, Peter Grote, Arnold Janssen, Hildegard Kleintjes, Päule van Bebber und Bürgermeister Peter Hinze. Foto: Jörg Terbrüggen

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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