Karl-Heinz Reinhardt: Der Mann der kleinen Formate

Elisa Blumensaat präsentiert nach der Winterpause im "Raum für Kunst" am Kraienbruch eine neue Ausstellung. Ab Sonntag, 10. März, sind dort die Arbeiten von Karl-Heinz Reinhardt zu sehen. | Foto: Winkler
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  • Elisa Blumensaat präsentiert nach der Winterpause im "Raum für Kunst" am Kraienbruch eine neue Ausstellung. Ab Sonntag, 10. März, sind dort die Arbeiten von Karl-Heinz Reinhardt zu sehen.
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Er ist in Borbeck geboren, hat als Kind mit seiner Familie in Gerschede gelebt. Mit seiner Kunst kehrt Karl-Heinz Reinhardt nun viele Jahre später in die alte Heimat zurück. Im Raum für Kunst zeigt der 85-jährige Maler ab Sonntag, 10. März, eine Auswahl seiner Werke.

Leuchtende Farben und bewusst kleine Formate zeichnen die Arbeiten des seit vielen Jahren in Kettwig lebenden Künstlers aus. „Malen ist ein Prozess“, erklärt Karl-Heinz Reinhardt. Er fühle sich keiner Stilrichtung, keinem Genre verpflichtet. „Ich male nach meinen eigenen Vorstellungen, versuche meine Ideen zu realisieren. Das kann realistisch oder abstrakt sein.“
In der Wohnung des Künstlers liegen überall kleine Zettel herum. „Sobald ich eine Idee habe, bringe ich sie zu Papier. Manchmal hab ich ein Thema im Kopf, ein anderes Mal eine bestimmte Form oder Farbe.“ Läuft es mit der Inspiration einmal nicht so gut, holt sich der 85-Jährige den notwendigen Input aus seiner Zettelsammlung.

Kunst auf Umwegen

Farbe ist für Karl-Heinz Reinhardt ein ganz zentrales Thema. „Ich lege mich schon früh auf eine Leitfarbe fest. Die zieht sich dann wie ein roter Faden durch das ganze Bild.“ Knapp 40 Arbeiten zeigt der gelernte Maschinenschlosser in den Ausstellungsräumen am Kraienbruch 34. Der Weg zur Kunst eröffnete sich Reinhardt quasi auf Umwegen. Nach Ausbildung und Arbeitsdienst absolvierte er ein Lehramtsstudium, wurde Kunsterzieher. Er war an der Unesco Schule in Heiligenhaus beschäftigt, baute die Realschule in Kettwig auf und leitete sie viele Jahre. „Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Bei uns gab es zwei Bücher. Mein Vater besaß eines über die Schlacht bei Verdun, meine Mutter eine Anleitung zum Kartenlesen.“ In der Kinderlandverschickung habe er in einem Haushalt mit Bibliothek gelebt. „Da bin ich auf Shakespeare gestoßen.“ Über die Literatur eröffnete er sich die Welt des Theaters, dann die der Kunst.
Seine künstlerische Tätigkeit ist für Karl-Heinz Reinhardt aber nicht nur schöne Beschäftigung und Ausdruck seiner Kreativität. „Die Kunst hat mir in vielen Situationen geholfen, bei eigener schwerer Krankheit und später dann auch bei der Erkrankung meiner Frau.“

Vertiefende Hinweise

Über das klassische Din-A-4-Format geht der Kettwiger Künstler selten hinaus. „Angefangen habe ich aber noch kleiner“, verrät er. Er lädt den Betrachter zum genauen Hinsehen ein. „Oftmals liefern Kleinigkeiten vertiefende Hinweise.“ Interpretationshilfen seiner Arbeiten sollen die aber in keinem Fall sein. „Ich möchte, dass die Bilder für sich sprechen und habe nichts dagegen, wenn sie bei unterschiedlichen Betrachtern völlig unterschiedliche Assoziationen auslösen.“

Karl-Heinz Reinhardt: Raum für Kunst, Kraienbruch 34, vom 10. März (Vernissage, 16 Uhr) bis Sonntag, 24. März. Täglich (außer Mo und Mi) von 15 bis 18 Uhr.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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