Toilette in Serie: Gemeinsame Ausstellung in der Alten Cuesterey

Kennengelernt haben sich der Heidhauser Klaus Schmidt und der Borbecker Bernhard Wiciok bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Malen. Nach mehrjähriger Ausbildung in einer Essener Malschule kamen die beiden auf die Idee, ihre Werke zusammen auszustellen.

Zur zweiten gemeinsamen Ausstellung bestücken sie nun vom 15. bis 29. September die historischen Räume der Alten Cuesterey mit Porträts, Landschaftsdarstellungen und verschiedenen Bilderserien.
„Wir haben festgestellt, dass sich unsere Bilder in interessanter Weise ergänzen“, erklärt Wiciok. Ein künstlerischer Spannungsbogen zwischen den jeweiligen Arbeiten lädt den Betrachter zum darstellerischen Vergleich ein.
Der grimmig blickende Mann der großformatigen Serie „Hut ab“ erinnert an einen ehemaligen Bundeskanzler, doch das war nicht Schmidts Absicht. „Ich hatte eher an einen mit Hamburger und Donuts gemästeten Amerikaner gedacht, den ich auf einem Foto gesehen hatte“, erklärt er schmunzelnd.
Während der Mann mit Hut sich freiwillig der Lächerlichkeit preisgibt, strahlen die von Wiciok malerisch wiedergegebenen Porträts von sakralen Holzfiguren eine zurückhaltende, abwartende Stimmung aus. Die lasierend aufgetragenen Ölfarben verstärken das Licht- und Schattenspiel.

Erstes Toilettenbild in Indien

Schmidt, von Beruf Maler und Lackierer, lässt sich von Objekten inspirieren, die ihm im täglichen Leben begegnen. „Wenn ich ein Objekt habe, das mir gefällt, entwickeln sich daraus oft Serien.“ So geschehen bei der Toiletten-Serie, die in Indien ihren Ursprung hatte. „Meine erste Toilette habe ich in Indien gemalt, dann kamen Toiletten in Frankreich dazu, so ist diese Serie entstanden“, erklärt er. Die Toilettenbilder sind nicht in der Ausstellung zu sehen, aber auf Schmidts Homepage unter www.schmidt-art.net.
Wicioks malerische Darstellung umfasst ein weites Spektrum. Realistische, expressionistische und informelle Arbeiten lösen sich ab. „Alles ist spannend, alles ist erlaubt, wenn es denn zu einem sehenswerten Ergebnis führt“, merkt Wiciok an. Ein kräftiger Farbauftrag mit sichtbarem Pinselstrich gehört zum Stilmittel. Die expressionistischen Landschaftsarbeiten, von einer Reise nach Bhutan inspiriert, fangen den Betrachter mit ihrer wuchtigen Form- und erdverbundenen Farbgebung ein. Weitere Arbeiten findet man unter www.bernhard-wiciok.com.
Eine ganz andere Wirkung erzielen Schmidts vorwiegend in Grau gehaltenen, großformatigen Arbeiten mit dem Titel „Mann mit Schirm“. Sie halten den Betrachter fest, starten das Gedankenkarussell und vermitteln eine ganz besondere Stimmung.

Rahmenprogramm

• Auch bei der aktuellen Ausstellung "Gemeinsam" gibt es wieder ein Begleitprogramm. Los geht es am Mittwoch, 19. September. Dann möchten die beiden Künstler ab 15.30 Uhr ihre Erfahrungen beim "Malen mit Kindern" weitergeben.
• Am Mittwoch, 26. September, um 19 Uhr wird die Jazzband "extra 3" aus Kettwig Musik machen.
• Ausstellungseröffnung ist am kommenden Samstag, 15. September. Los geht es in der Cuesterey um 15 Uhr.
• Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, jeweils von 15 bis 18 Uhr.
• Der Eintritt ist frei. Das gilt für die Ausstellung sowie die Veranstaltungen des Rahmenprogramms.

Text: Doris Brändlein