Ursachenforschung an der Helmstraße beendet - Doch helfen Antworten den Anwohnern weiter?
Jetzt ist es raus: Die große Hitze war Schuld

Schock für die Anwohner: Die Gebäude in der Helmstraße mussten evakuiert werden, nachdem dort Risse festgestellt wurden. Danach behielt das Technische Hilfswerk die Häuserzeile rund um die Uhr im Blick. | Foto: Müller (Archivfoto)
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  • Schock für die Anwohner: Die Gebäude in der Helmstraße mussten evakuiert werden, nachdem dort Risse festgestellt wurden. Danach behielt das Technische Hilfswerk die Häuserzeile rund um die Uhr im Blick.
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Das war ein ganz schöner Schock: Anfang August stellten Anwohner in der Frintroper Helmstraße Risse in ihren Häusern fest. Und auch der Gehweg sackte an einigen Stellen deutlich ab. Mit Unterstützung von Experten ging die Stadtverwaltung auf Ursachenforschung. Jetzt gibt's endlich Ergebnisse. Und die sind eindeutig. Um einen Spuk handelt es sich nicht. Doch ob die Hausbesitzer damit schlauer sind, bleibt dahingestellt.

Es hat einige Monate gedauert. Doch jetzt ist die Ursachenforschung zu den Rissbildungen abgeschlossen. Von Mitte August bis Anfang Dezember führte eine Fachfirma, die DMT GmbH & Co. KG (DMT), aufwendige Untersuchungen durch. Sie sollten klären, was die Ursachen für die Rissbildungen an einzelnen Häusern waren. Eine Kombination aus verschiedenen Faktoren soll es sein.

Schrumpfprozesse im Boden

Dazu gehörte neben der Bodenbeschaffenheit, die lang anhaltende Trockenheit und Hitze des Sommers ebenso wie Eigenschaften einzelner Gebäude. Der andauernde Entzug von Feuchtigkeit im Boden hat nach Ansicht der Experten zu Schrumpfprozessen geführt. Sackungen im Boden im Bereich von vorhandenen Bebauungen waren die Folge. Einzelne Häuser in dem betroffenen Bereich hatten darüber hinaus bereits Vorschäden, die eine Rissbildung zusätzlich begünstigt haben.

Georadar und Satellitenbilder

Die Experten der Verwaltung haben sowohl Statikprüfungen an den Gebäuden selbst sowie Untersuchungen im Umfeld der Häuser durchgeführt. Es wurden Messungen mit Hilfe eines Georadars durchgeführt. Darüber hinaus wurden Satellitenbilder des Gebietes ausgewertet, die von Anfang 2018 bis Ende November aufgenommen wurden. Diese geben Aufschluss darüber, welche Bewegungen die Bodenoberfläche und die vorhandenen Gebäude in den vergangenen Monaten gemacht haben. Rund 150 Höhenbolzen sind von der Stadt an einzelnen Gebäuden in der Helmstraße angebracht worden. Insgesamt zehnmal sind sie ausgemessen worden und haben zusätzliche Hinweise auf Bewegungen der Gebäude geliefert.

Bergbauschäden können ausgeschlossen werden

Mit Unterstützung des Gutachterbüros DMT wurden darüber hinaus insgesamt 41 Kleinbohrungen (5 bis 9 Meter Tiefe) und Rammsondierungen an unterschiedlichen Stellen entlang der Helmstraße zur Erkundung des Untergrundes durchgeführt. Es wurden zwei vorhandene Brunnen mit automatischen Messgeräten zur Messung des Grundwasserstandes ausgestattet. Darüber hinaus wurden vorhandene Bauakten gesichtet, Grubenbilder eingesehen, die geologische, hydrogeologische und bergbauliche Situation recherchiert und eingeschätzt, die gewonnenen Bodenproben labortechnisch untersucht, Kamerabefahrungen der Abwasserkanalisation ausgewertet und seismische Ereignisse bei der Erdbebenwarte der Ruhr-Universität Bochum abgefragt.
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich bei den entstandenen Schäden eher um ein lokales Phänomen handelt. Bergbauschäden können zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden.
Was bleibt ist die Frage, wohin sich nun die geschädigten Hausbesitzer wenden können?

Schock für die Anwohner: Die Gebäude in der Helmstraße mussten evakuiert werden, nachdem dort Risse festgestellt wurden. Danach behielt das Technische Hilfswerk die Häuserzeile rund um die Uhr im Blick. | Foto: Müller (Archivfoto)
Deutlich waren die Risse im Mauerwerk zu erkennen. | Foto: Müller (Archivfoto)
Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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