Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund II teilen die Punkte
Ohne Tore und ohne Leidenschaft

Ganz gut im Spiel gegen den Ball: RWE-Chefcoach Karsten Neitzel (li.) entdeckt einen der wenigen Lichtblicke des Spiels gegen die BVB-Reserve. Archivfoto: Gohl
  • Ganz gut im Spiel gegen den Ball: RWE-Chefcoach Karsten Neitzel (li.) entdeckt einen der wenigen Lichtblicke des Spiels gegen die BVB-Reserve. Archivfoto: Gohl
  • hochgeladen von Alexander Müller

Das 0:0 gegen die Reserve von Borussia Dortmund ist für Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen ein Schritt nach vorne: Die 0:5-Pleite gegen den BVB vor der Winterpause markierte den Tiefpunkt der diesjährigen Krise. Trotzdem dürften die wenigsten der (offiziell) 5.500 Zuschauer an der Hafenstraße von der "Nullnummer" begeistert gewesen sein. RWE-Chefcoach Karsten Neitzel lobt immerhin das Spiel seiner Mannschaft gegen den Ball.

Eines der Hauptprobleme dieser Saison waren die vielen Verletzten, und zum Saisonende wird die Liste lang und länger. Diesmal fielen unter anderem Abwehrchef Philipp Zeiger und Mittelfeldstratege Kevin Grund aus. Timo Becker und Noah Korczowski bildeten die letzte Reihe, Mannschaftskapitän Benjamin Baier war hinter den Spitzen aktiv.
Beide Mannschaften schenkten sich in den ersten Minuten nichts, bisweilen war’s etwas ruppig. Der BVB-Nachwuchs machte den technisch stärkeren Eindruck, im ganzen Kuddelmuddel kam das aber selten zum Tragen. In der 12. Minute gab’s die erste spielerisch relevante Szene: Publikumsliebling Marcel Platzek verpasste im Sechzehner knapp die zackige Hereingabe von Enzo Wirtz. Vor der Gästetribüne nickte Mory Konaté das Leder zwei Minuten später am Lattenkreuz vorbei.
Die Dortmunder Gäste wurden druckvoller und hatten in der 25. Minute zwei gute Szenen nacheinander: Zunächst sprang die Kugel wie beim Pinball in der Essener Box herum, nachdem sich Haymenn Bah-Traore rechts durchgesetzt hatte. Danach kam Sergio Gomez frei zum Schuss, ein rot-weisses Bein verhinderte Schlimmeres. Kurz vor der Pause nach Dortmunder Fehler doch eine Chance für die bis dahin komplett abgetauchten Essener: Enzo Wirtz machte auf der rechten Seite Meter, zauberte die Pille mittig in den freien Raum vor Benni Baier, der aus dem Lauf heraus jedoch nur ein Schüsschen hinkriegte. Richtig aufregend ist anders, ohne Tore ging’s in die Katakomben.

Kein Feuerwerk

Die Gäste kamen mit mehr Schwung aus der Pause und hatten in der 53. Minute die nächste Gelegenheit. Joseph Boyamba legte quer auf Taylan Duman, der den Ball aus der Entfernung auf das Netz setzte. Der Qualitätsunterschied wurde mit der Zeit deutlicher, und die bemühte Bergeborbecker Elf löste sich nur punktuell aus der Umklammerung der schwarz-gelben U23. Standen sich die Gastgeber dabei nicht selbst auf den Füßen, liefen sie in die Abseitsfalle des BVB. Mehr war wirklich nicht los. Winterneuzugang Jonas Erwig-Drüppel wurde nach langer Verletzung eingewechselt, und Lukas Scepanik, mit Abstand auffälligster Essener, trug eine rot-weisse Badekappe.
Kurz vor Schluss hatten die Roten doch noch eine Möglichkeit: Wirtz brachte das Leder von links in die Box, wo erst Erwig-Drüppel beim Schuss gestört wurde und hinterher Robin Urban daneben semmelte.
„Es wäre schade gewesen, wenn wir in der letzten Minute das Tor gekriegt hätten“, gibt sich Alen Terzic, Trainer der schwarz-gelben Reserve, bescheiden, „diesen einen Punkt haben wir uns sehr verdient.“ Karsten Neitzel, Trainer von Rot-Weiss Essen, fand für das zähe Spiel zwischen den Strafräumen ebenfalls warme Worte: „Auch wenn’s kein Feuerwerk war, muss man der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie das jetzt hinbekommen hat gegen den Ball.“
Aus dem Rennen um die Spitze sind die Bergeborbecker raus, aber am nächsten Wochenende könnten sie zumindest den Aufstiegsfavoriten ärgern: Ostersonntag, 21. April, muss RWE um 14 Uhr bei Viktoria Köln ran.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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