Nach Ela: Borbeck packt immer noch an

Torsten ist derzeit arbeitslos, deshalb nutzt er die Zeit, seine Fähigkeiten ehrenamtlich einzusetzen. So fällt er etwa vom Blitz getroffene Bäume.
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  • Torsten ist derzeit arbeitslos, deshalb nutzt er die Zeit, seine Fähigkeiten ehrenamtlich einzusetzen. So fällt er etwa vom Blitz getroffene Bäume.
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„Wir sind jetzt in der siebten Woche“, rechnet Dani. Die junge Frau ist zum organisatorischen Kopf von „Team Borbeck“ geworden, denn sie ist seit der Gründung am Mittwoch, 11. Juni, dabei.

Das war zwei Tage nach „Ela“ und einen Tag, nachdem die Mutter-Initiative „Essen packt an“ auf der Bildfläche, genauer gesagt im sozialen Netzwerk Facebook (inzwischen rund 4.400 Gruppenmitglieder), aufgetaucht ist. „Wir haben uns aber nicht selbst so benannt, den Namen hatten wir einfach irgendwann weg“, so die Borbeckerin. Das mag eher am Kern-Einsatzgebiet als an der Herkunft der Helfer liegen. Außer ihr stammen nämlich genau genommen nur wenige Mitstreiter aus der nahen Umgebung. „Einige kommen sogar aus Steele oder Byfang hierher“, weiß der Frintroper Benni.

"Die Sonntage sind heilig!"

„Begonnen hat alles sehr chaotisch, mit wenigen Leuten und noch weniger Werkzeug“, erinnert sich die Gruppe, die sich ein Leben ohne das Miteinander gar nicht mehr vorstellen kann. Rasch sei man angewachsen, so dass man nun teilweise mit 30 Kräften zugleich anpacken kann, zumindest in den Abendstunden und an den Samstagen, wenn auch Berufstätige die Gruppe verstärken. Viel mehr Köpfe jedenfalls, als die städtischen Trupps aufbieten können.
Doch so langsam, gesteht auch Dani, sei man bei den Reserven angelangt. „Die ersten drei oder vier Wochen haben wir richtig durchgepowert“, dafür sei auch der komplette Zwei-Wochen-Urlaub draufgegangen. Inzwischen müsse man Abstriche machen, um Kräfte zu sammeln. „Die Sonntage sind heilig!“, gibt es feste Zwangspausen. „Naja, nicht für alle“, murmelt es widersprechend aus dem Hintergrund. Einige ehrenamtliche Aufräumer seien auch an Sonntagen tätig - oder würden sich zumindest mit Team-Partnern zum Grillen verabreden. Man ist eben zusammengewachsen.

Frische Helfer erwünscht

„Frische Helfer wären trotzdem vonnöten“, weiß „Kassenwart“ Markus Pajonk. „Da hatte ich mir speziell von den Ferien mehr erhofft.“ Denn ein Ende der Arbeiten sei nicht in Sicht und schließlich bräuchten alle Aufräumer mal eine Pause. Auch beruflich könne man das Verständnis der Arbeitsgeber nicht auf ewig ausreizen. „Eine Zwangsverpflichtung von Arbeitssuchenden würde uns aber nicht helfen“, reagiert er auf den Vorschlag vieler Essener abweisend. Entscheidend bei den Einsätzen seien die Motivation, die Lern- und Teamgfähigkeit, das korrekte Einhalten aller Sicherheitsbestimmungen und, er könne auf den Baustellen ganz sicher niemanden gebrauchen, „auf den wir auch noch zusätzlich aufpassen müssen“. Macht Sinn.

Ebenfalls heiß diskutiert wird die potentielle Vereinsgründung. „Da bin ich ebenfalls kein Befürworter“, stellt Pajonk sogleich klar und erhält Zuspruch aus den eigenen Reihen. Spendenquittungen wären zwar von Vorteil, doch Zwängen mag man sich nicht unterwerfen und auch keine Verbindlichkeiten schaffen.
Wo ihr nächster Einsatz stattfindet, weiß „Team Borbeck“ oft erst spontan. Hinweise können weiterhin über die Facebook-Seite abgegeben werden. Mit dem Spielplatz an der Matthäuskirchstraße in Borbeck jedenfalls ist man nach vier Tagen Arbeit und fünf gefällten Bäumen durch. „Die Freigabe dürfen wir jedoch nicht erteilen“, dafür sei Grün & Gruga verantwortlich. Noch müssen sich die Kids also hinter dem Flatterband gedulden. Die Spielplatzpaten Klaus und Walburga Adelskamp, Spielplatzpaten bzw. ehrenamtliche Mitarbeiter der Stadt Essen und des Kinderschutzbundes, haben sich bereits mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedankt.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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