Corona-Krise: Frauen mutieren zu Jägerinnen und Sammlerinnen
Der tägliche Kampf im Supermarkt

Her mit den Konserven: in Zeiten von Corona mutieren Frauen im Rahmen einer extraaktiven Lebensweise zu Jägerinnen und Sammlerinnen. 
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Bisher wurde nur das männliche Geschlecht als Jäger, Sammler, Wild- und Feldbeuter bezeichnet, doch in Zeiten von Corona hat sich das Blatt gewendet und die Frauen mutieren im Rahmen einer extraaktiven Lebensweise zu Jägerinnen und Sammlerinnen. 

Die Anzahl der Menschen, deren Lebensgrundlage nun zum größten Teil auf extraktiven Tätigkeiten beruht, hat sich im Laufe der letzten zwei Wochen sicherlich um ein Vielfaches erhöht. Denn, wirft man einen Blick auf das Kaufverhalten in den Supermärkten, könnte man auch schon von einem "Nahkampf" sprechen. 
Nicht nur, dass die Hälfte der Bürger mittlerweile die meiste Zeit auf dem heimischen Klo verbringt, denn anders lässt sich das Klopapier-Hamstern nicht erklären, nein, sie entwickeln sich zu wahren Backkünstlern! Das Mehl ist aus?! Natürlich, denn schon seit Jahren, wenn nicht gar seit Jahrzehnten, backen die Deutschen wie die Weltmeister ihr Brot und vor allem ihren Kuchen selbst! Ein Wunder, dass in diesen backfreudigen Zeiten noch so viele Bäckereien bestehen. Oder hat sich der Speiseplan dermaßen reduziert, dass die Hausfrauen nur noch Pfannekuchen servieren? Wohl kaum.
Meine Nachbarin Silke, die auch schon vor der Pandemie regelmäßig ihr Brot buk, ist seit vier Tagen auf der Suche nach Hefe. Getreu dem Slogan "Der frühe Vogel fängt den Wurm", wappnet sie sich bereits in den frühen Morgenstunden für die Jagd nach den pilzlichen Organismen. Sie entwickelt mittlerweile einen detektivischen Instinkt, wo sie die begehrte Ware bekommen könnte und scheut auch nicht davor zurück, die Stadtgrenze zu überqueren, um in fremden Gefilden zu sammeln. Bisher jedoch vergeblich ...
 

Die kluge Jägerin sorgt vor

Die Gespräche auf der Straße, selbstredend im gebotenen Abstand, drehen sich nur noch darum, wo und wann man die beliebteste Hamsterware, das Klopapier, erhalten kann. Fremde Bürgerinnen beraten sich vor den Supermärkten, wo es dieses noch zu kaufen gibt. Eine Frau zuckt direkt ihr Handy und erkundigt sich für die Gruppe bei ihrer besten Freundin gar telefonisch, ob sie eine Idee hätte! Eine Dame erläutert zudem ihr Schicksal, dass sie bereis seit fünf Tagen nach dem rollenden Gold jagt. Auch Kolleginnen in der Redaktion halten in diesen schweren Zeiten zusammen und schlagen sofort zu, wenn sie eine Palette mit der Ware sehen und kommen glücklich mit der Trophäe zum Arbeit. 
Gleiches gilt auch für Milch und Konservendosen. Die Sammlerin 2020 sorgt jetzt für die Liebsten vor, ob Gulasch-, Linsen- oder Hühnersuppe, alles kommt in den Einkaufswagen, sicher ist sicher. Apropos, Gulasch: Meine Nachbarin Silke kümmert sich nicht nur am Morgen um das leibliche Wohl der Familie, sondern ist auch noch in den Abendstunden unterwegs, um dann aber nach ihrem Lieblingsgericht zu jagen: Denn morgen möchte sie einen deftigen Pott Gulasch kochen!

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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