Nicht anfassen, sondern reingehen: Rauminstallation am Steenkamp Hof

In der alten Scheune auf dem Steenkamp Hof ist derzeit nichts mehr so wie es einmal war. Anstelle der bunten Bilder und Bastelarbeiten der Borbecker Grundschüler beherrscht Plastikfolie das Szenario. Doch es haben nicht etwa Maler und Renovierer dort Einzug gehalten.

Verantwortlich für die meterweise verarbeitete Abdeckfolie ist ein Künstlertrio. Hannah Karcher (26), Hanna Kier (28) und Volker Mannek (27) stehen hinter der begehbaren Rauminstallation.

Gemeinschaftsarbeit statt Gemeinschaftsausstellung

Die Gruppe 3+, Doris Brändlein, Manfred Boiting und Herbert Oettgen, hatwie jedes Jahr befreundete Künstler auf den Steenkamp Hof eingeladen. Eigentlich sollten die drei dort ihre Kunst ausstellen. Doch beim ersten Besichtigungstermin entschieden sich die jungen Kreativen um.
„Wir haben den Raum gesehen und spontan beschlossen, hier machen wir etwas zusammen“, beschreibt Hannah Karcher die Anfänge der ersten Gemeinschaftsarbeit.

Vernissage am Samstag, 9. August, 15 Uhr

Zu sehen ist die ab Samstag, 9. August, im Steenkamp Hof. Die Ausstellung, trägt den Titel „3 mal 4 x 4,5m“. Während des Studiums in Essen und gemeinsamen Kunstseminaren haben sich die drei jungfen Kreativen kennengelernt. Hannah Karcher beschäftigt sich hauptsächlich mit der Malerei, aber auch mit Rauminstallationen, Hanna Kier mit Architektur und Volker Mannek ist Bildhauer, legt derzeit allerdings einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die digitale Kunst. Festlegen lassen auf ein bestimmtes Genre möchte sich keiner der Drei.

Wer den Eingang findet, darf hineingehen

Sie ergänzen sich, mit ihrer gemeinsamen Arbei haben sie etwas Einzigartiges geschaffen: Eine Raum-im-Raum-Installation, die 30 Zentimeter über dem Boden schwebt. Das Konzept ist extra für den Raum im Steenkamp Hof konstruiert worden. „Das kann an keiner anderer Stelle so funktionieren wie hier. Licht, Architektur und Raumempfinden sind einzigartig“, schwärmt Volker Mannek. Mit Hilfe von Malerfolie haben die jungen Künstler ihre Idee in der Größe 4 x 4,5m gumgesetzt. Wer den Eingang in den Folienbahnen findet, kann die Installation teilweise begehen. „Und ganz neue Raumerfahrungen machen“, weiß Doris Brändlein.

Raum im Raum, Altes mit Neuem kombiniert

Hannah Karcher beschreibt die Installation als „einen neuen Raum im Raum, bei dem Vorhandenes neu kombiniert wird“. Das einfallende Licht verändere den Eindruck jedes Mal aufs Neue. Damit der Besucher die Installation vollständig auf sich wirken lassen kann, läuft während der Ausstellung keine Musik. „Der Fokus soll allein auf dem Raum im Raum liegen“, so Volker Mannek. Die individuelle Erfahrung jedes Einzelnen sei hierbei das Wichtigste.
Die Künstler der gastgebenden Gruppe 3+ sind begeistert. Manfred Boiting empfand den Raum beim ersten Betreten als „kraftvoll“. Herbert Oettgen interessierte besonders „wie der kleine Raum den Großen verändert“. Für ihn geht es auch darum „den Moment zu empfinden und dies weiterzugeben“. Jeder entwickele ein anderes Verständnis für den Raum im Raum.
Die Ausstellung läuft bis zum 24. August und kann jeden Samstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr sowie nach vorheriger Terminvereinbarung (Tel. 0157/88583693 oder Email volker.mannek@googlemail.com) in den historischen Hofräumen besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Text: Melanie Bialuch

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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