Für Altenessen Schlange stehen - Bürger nahmen offene Befragung gerne an

Sich bei frostigen Temperaturen ihre Beine in den Bauch stehen - das mussten Thomas Rüth und seine Kollegen vom Jugendhilfe-Netzwerk der Arbeiterwohlfahrt an diesem Freitagvormittag beileibe nicht. Ihre offene Befragung zur Lage in und um Altenessen-Süd wurde von den Bürger gerne angenommen

Auskunftsfreudig zeigten sich die Altenessener, zeitweise bildeten sich Warteschlangen vor dem Interviewstand des Jugendhilfe-Netzwerkes auf dem Markt. „Das zeigt, wie groß das Interesse der Anwohner an diesem Thema ist“, freut sich Projektleiter Rüth. 300 Befragungen wollen er und seine Mitarbeiter insgesamt durchführen. Diesem Ziel sind sie mit der Aktion jedenfalls ein gutes Stück nähergekommen.

Weniger erfreulich sind die Befragungsergebnisse an diesem Morgen. „Wie hast du‘s mit der Sicherheit“, so lautet die Gretchenfrage dieser Tage in Altenessen. Diejenigen, die sie bei Thomas Rüth vor Ort beantworteten, fühlen sich in ihrem Stadtteil unbehaglich. Nicht nur am Altenessener Bahnhof, sondern auch am Karlsplatz, im Kaiser-Wilhelm-Park oder am Forum Altenessen-Mitte. Unter anderem berichteten Bürger von Gewaltandrohungen, die sie vor ihren Haustüren erleiden mussten.

„Die Situation ist ernst“, konstatiert Rüth, von „schockierenden Befragungsergebnissen“ könne jedoch keine Rede kein. Die Aktion am Markt war ein offenes Angebot, da sei es abzusehen gewesen, dass sich vorwiegend besorgte und betroffene Bürger meldeten. „Es gibt durchaus genügend Altenessener, die die Situation gelassen bewerten“, weiß der Sozialarbeiter von seinen bisherigen Fragerunden. Empfinden ist eben immer subjektiv.
Nichtsdestotrotz haben die Meinungen der am Freitag Befragten Gewicht. „Wir haben ein ernsthaftes Problem mit organisierter Kriminalität“, teilte Rüth im Vorfeld der Befragung den Lokalpolitikern mit, auch die Polizei hat einen „leichten Anstieg“ der Strafdelikte registriert.

In Altenessen besteht unbestritten Handlungsbedarf. Dem stimmen auch die meisten der vom Jugendhilfe-Netzwerk Interviewten zu. Das Problem zu erkennen ist eine Sache, es anzugehen jedoch eine andere. Doch gerade hier liegt die Hoffnung begründet. Viele Bürger hätten dem Jugendhilfe-Netzwerk bereits Lösungsverschläge präsentiert und Tatendrang signalisiert. So auch am letzten Freitagvormittag.

Endspurt:
Derzeit wird geprüft, ob alle Bevölkerungsgruppen ausreichend repräsentiert sind, bis Weihnachten sollen die Befragungen abgeschlossen sein. Danach gehen Rüth und seine Mitarbeiter „in Klausur“, mit der Auswertung der Fragen ist im Januar zu rechnen.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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