RS1 bleibt noch lange Zeit ein Flickenteppich
Radschnellweg im Kriechgang

Unmittelbar vor dem Hörsaalzentrum an der Gladbecker Straße enden aktuell die Gleise der einstigen Rheinischen Bahn. Etwas weiter östlich nutzt Evonik Goldschmidt weiterhin die Schienenverbindung  in Richtung Kray. Foto: Grüne
  • Unmittelbar vor dem Hörsaalzentrum an der Gladbecker Straße enden aktuell die Gleise der einstigen Rheinischen Bahn. Etwas weiter östlich nutzt Evonik Goldschmidt weiterhin die Schienenverbindung in Richtung Kray. Foto: Grüne
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„Der Fahrradverkehr wird immer mehr auch zum Pendlerverkehr. Mehr Menschen fahren heute mit dem Fahrrad und dem Elektrorad auch zur Arbeit", sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst jetzt bei der Eröffnung des ersten Abschnitts des Radschnellweg Ruhr mit Radschnellweg-Standard in Mülheim. Im Eltingviertel befindet sich der RS 1 dagegen noch im Kriechgang.

"Das Geld, der Wunsch vieler und die Möglichkeiten für einen Ausbau des Radnetzes NRW sind da. Wir machen Druck, dass Pläne so schnell umgesetzt werden wie möglich", versprach Wüst am letzten Mittwoch vollmundig.
Die aktuellen Fakten: Der vollständig asphaltierte Radschnellweg ist insgesamt
6,50 Meter breit – vier Meter für den Radverkehr und 2,50 Meter für Fußgänger – und ist beleuchtet. Der nach diesen Kriterien fertige Abschnitt hat nun eine Länge von 1,2 Kilometern aufzuweisen. 101 Kilometer sollen es mal werden, von Duisburg bis Hamm.

Keine Maßnahmen bis 2022

Zwischen dem Mülheimer Hauptbahnhof und der hiesigen Universität ist man nahezu kreuzungsfrei, aber noch nicht mit Radschnellweg-Standard, unterwegs. "Auf diesem Abschnitt wird das Upgrade zum Radschnellweg erst im Jahr 2021, zeitgleich mit der Fertigstellung der Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard, folgen“, sagt Martina Foltys-Banning (Die Grüne), Mitglied im Planungsausschuss des RVR. „In Duisburg wird mit dem Bau im ersten Abschnitt des RS1 zwischen der Stadtgrenze zu Mülheim und der Koloniestraße kommendes Jahr begonnen. Weitaus schwieriger gestaltet sich die Planung in Essen östlich der Universität. Eine städtebauliche Verwertung des ehemaligen Güterbahnhofs im Eltingviertel und der bestehende Gleisanschluss von Evonik Goldschmidt sorgen für eine komplexe Konfliktlage. Vor 2022 ist hier nicht mit ersten vorbereitenden Maßnahmen zu rechnen", schätzt Foltys-Banning.

Geduld ist auch östlich der Essener Stadtgrenze gefragt. Der allgemein schlechte Zustand der Brückenbauwerke wird zu Verzögerungen führen. In Bochum werden zuerst die westlich der Innenstadt gelegenen Abschnitte in Angriff genommen. Nächstes Jahr ist der Baubeginn für das Teilstück von der Stadtgrenze Gelsenkirchen bis zur Darpestraße kurz vor der A40 geplant. In Dortmund wird es erst im Jahr 2021 großflächig zu Bautätigkeiten kommen. Weiter östlich im Kreis Unna und in Hamm verzögern umfangreiche Planverfahren den Bau. Hier ist wahrscheinlich nicht vor 2025 mit baulichen Maßnahmen zu rechnen.

Langer Weg bis zur Eröffnung

Martin Tönnes, Beigeordneter für den Bereich Planung im Regionalverband Ruhr, geht davon aus, dass bis zum Jahr 2027 die 101 Kilometer lange Schnellstrecke bis Hamm fertig gebaut wird. Im Jahr 2016 wurde die fünf Kilometer lange Strecke des Radschnellwegs 1 nach jahrelanger Planung von der Stadtgrenze Essen zum Hauptbahnhof Mülheim eröffnet.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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