Rot-weiße Lehrstunde für Leverkusen

Cebio Soukou (links) legte mit dem 1:0 in der 7. Minute den Grundstein für den 4:0-Erfolg. Seine Gratulanten, Kevin Grund und Konstantin Sawin, trugen sich ebenso in die Torschützenliste ein. Nicht im Bild: Der vierte im Bunde, Kerim Avci. Foto: Michael Gohl
  • Cebio Soukou (links) legte mit dem 1:0 in der 7. Minute den Grundstein für den 4:0-Erfolg. Seine Gratulanten, Kevin Grund und Konstantin Sawin, trugen sich ebenso in die Torschützenliste ein. Nicht im Bild: Der vierte im Bunde, Kerim Avci. Foto: Michael Gohl
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„Wir müssen den Leverkusenern die Lust am Spielen nehmen“, forderte RWE-Coach Waldemar Wrobel. Gesagt, getan. Am Freitagabend schlüpfte der Regionalligist von der Hafenstraße in die Rolle des Spielverderbers und fertigte die Bayer-Zweitvertretung ab. Gästetrainer Ralf Minge und 6.645 Zuschauer sahen eine rot-weiße „Lehrstunde“.

Das kollektive Schneeschippen, es hat sich gelohnt: 4:0 lautete das Endergebnis. Ein in der Höhe vollkommen verdienter Sieg, den die Bergeborbecker einfuhren. Für die jüngste Bayer-Reserve aller Zeiten hätte es durchaus ein ganz dunkler Abend werden können. Allein Niklas Lomb im Leverkusener Tor verhinderte, dass die Minge-Elf mit sechs, sieben, acht Gegentreffern zurück ins Rheinland fuhr. Unter anderem hielt er einen Strafstoß, ausgeführt von Benedikt Koep. Der Angreifer mit der 30 auf dem Rücken vergab noch zwei, drei weitere gute Gelegenheiten und war damit der Unglücksrabe unter den Gewinnern.

Denn vier seiner Nebenleute trafen. Den Auftakt bereitete Cebio Soukou, der sich nach Vorarbeit von Roberto Guirino und Kevin Grund wuchtig in den Ball warf (7. Minute). Kerim Avci, nach seiner Gala-Vorstellung gegen Bergisch Gladbach wieder von der hängenden Position zurück in die Zentrale beordert (für Stefan Grummel, der gegen sein Ex-Team eine Gelbsperre absaß), erhöhte nur vier Minuten später auf 2:0. Diesmal roch es weniger nach einem Tor des Monats, aber dennoch war sein Schuss aus der Distanz sehenswert. Niklas Lomb war noch dran, gegen den platzierten Schlenzer des Türken allerdings machtlos. Dafür machte der Bayer-Torhüter noch ganz andere Chance zunichte.

Denn das 3:0 zur Pause war eigentlich überfällig. In der Nachbetrachtung allerdings wäre es nur das I-Tüpfelchen auf einer fast perfekten Leistung im ersten Durchgang gewesen. Die Rot-Weißen folgten konsequent der Anweisung ihres Übungsleiters, präsentierten sich als humorlose Gastgeber, die dafür sorgen, dass ja kein Besucher über die Strenge schlägt und die Getränke schön auf den Untersetzern abgestellt werden: Sie störten früh und gaben keinen Ball verloren, bei gegnerischem Ballbesitz waren stets zwei, drei Mann zur Stelle. RWE-Keeper Hendrik Bonmann musste nur ein Mal (26.) wirklich eingreifen, einen Anflug von einem Abwehrschnitzer gab es in der 40. Minute zu sehen, als sich der wiedergenesene Maik Rodenberg überlaufen ließ – doch sein Partner in der Innenverteidigung, Vincent Wagner, war zur Stelle.

Das gleiche Bild in Halbzeit zwei. Die Hausherren bestimmten, was gespielt wird: Adiolé! Kevin Grund, der sich für seine starke Leistung belohnte und einen tollen Pass in die Gasse vom ebenso starken Kerim Avci verwertete (52.), sowie Konstantin Sawin verdoppelten auf 4:0. Dabei semmelte Sawin zunächst noch über die Vorlage von Cebio Soukou hinweg. Was der rechte Fuß nicht vollenden wollte, gelang jedoch mit dem linken (73.).

„Wir haben sowohl kämpferisch als auch spielerisch eine sehr ordentliche Leistung angeboten“, freute sich Waldemar Wrobel – gewohnt sachlich - nach dem Abpfiff. Sein Gegenüber, Ralf Minge, hingegen ärgerte sich über die „schwächste Saisonleistung“ seiner Mannschaft.

Schöne Randnotiz: Damir Ivancicevic feierte nach zwei schweren Verletzungen sein Comeback. Sein letzter Liga-Einsatz mit der ersten Mannschaft liegt zweieinhalb Jahre zurück. Beim 3:0 über Schermbeck, damals noch in der NRW-Liga, stand der 23-Jährige für 62 Minuten auf dem Platz. Seine Rückkehr beschrieb der Regionalliga-Debütant folgendermaßen: „Es war geil!“ Nur wer an diesem Abend zurück unter das Bayer-Kreuz musste, wollte diesen Satz nicht unterschreiben.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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