Sportanlagen: "2 zu 1"-Lösung läuft noch nicht rund

In Schonnebeck fällt man weicher. Doch ist der Kunstrasenplatz am Schetters Busch bisher der einzige im Norden. | Foto: Gohl
  • In Schonnebeck fällt man weicher. Doch ist der Kunstrasenplatz am Schetters Busch bisher der einzige im Norden.
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Einen Ausbau der Sportanlagen Meerbruchstraße und Am Hallo beantragte die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung VI Zollverein. Doch so schnell wollte sich die SPD nicht darauf festlegen und meldete Beratungsbedarf an. Das Thema dürfte die Gremien also weiterhin beschäftigen.

Immerhin tut es das schon seit etwa fünf Jahren, weshalb die Christdemokraten sich den Vorwurf eines Schnellschusses gefallen lassen mussten. Um Beschleunigung geht es, denn die CDU wollte eine Anschubfinanzierung erreichen, um das Projekt endlich auf den Weg zu bringen.

Meerbruchstraße: Zuwegung ist Problem

Genau 16.000 Euro sollten bewilligt werden, um im Bezirk eine zweifache „2 zu 1“-Lösung baldmöglichst zu erreichen. Diesen Begriff verwenden Verwaltung und Politik, wenn eine Sportanlage aufgegeben werden kann und die beheimateten Vereine zu einer anderen umziehen. Als ‚Belohnung‘ gibt‘s dort dann einen Kunstrasenplatz, gegebenenfalls auch eine Renovierung der Kabinen.
Ausgebaut werden sollen mit der Anschubfinanzierung letztlich die Sportanlage Meerbruchstraße (mit anschließender Aufgabe der Sportanlage Lindenbruch) und der Sportpark Am Hallo (mit anschließender Aufgabe des Sportplatzes Hubertstraße).

Mitgliederzahlen sind rückläufig

Dass ein Kunstrasenplatz gerade in Katernberg dringend erforderlich ist, bestreitet niemand. Wilhelm Bock (CDU): „Es gibt im ganzen Bezirk nur einen Kunstrasenplatz, nämlich in Schonnebeck. Deshalb sind die Mitgliederzahlen in Katernberger Vereinen rückläufig.“ Bei Jugendturnieren gebe es Absagen, da viele nicht mehr auf Asche spielen wollten.
Fraktionsspreche Rudolf Vitzthum erläutert: „Die Anschubfinanzierungen werden benötigt für Architektenleistungen, Gutachten zu den Themen Lärm, Verkehr, Artenschutz, für die den Sport- und Bäderbetrieben aktuell keine Mittel zur Verfügung stehen.“
Alles gut und schön, entgegneten Vertreter der SPD. Doch könne man dergleichen nicht beschließen, ohne - was die Anlage Hubertstraße betreffe - zuerst mit den Vertretern des TV Frillendorf gesprochen zu haben. Der trainiert dort. Zudem, so André Vollmer (SPD), stehe man in Sachen Meerbruchstraße seit Jahren in Verhandlungen, um eine bessere Zuwegung möglich zu machen. Dort bilden ein schmaler Tunnel bzw. ein RVR-Radweg die Hindernisse für eine neue Straße.
Ferner, so Bezirksbürgermeister Michael Zühlke (SPD), müsste man die Gesamtstadt berücksichtigen: „Wir sollten nicht mitten in der Gesamtplanung einen Wettbewerb der Bezirksvertretungen anfangen.“
Bürgermeister Rudi Jelinek (SPD) berichtete, dass der Rückgang der Mitgliederzahlen auch Stoppenberger Vereine betreffe und erinnerte die CDU-Kollegen daran, dass durch sie „die Anlage Am Hallo immer wieder auf der Prioritätenliste abgestuft wurde“. Da verwundere die plötzliche Forderung nach einer Anschubfinanzierung.

Kein Wettbewerb der Bezirksvertretungen

Unabhängig vom CDU-Antrag bilanzierte Bürgermeister Jelinek aber auch das bisher nicht zufriedenstellende Ergebnis jener Sportanlagen, die durch das „2 zu 1“-Programm stillgelegt worden seien: „Nur die in Überruhr konnte vermarktet werden, alle anderen fristen ein Dasein in den Büchern.“ Das Ziel, mit Hilfe der Vermarktung, also durch den Verkauf städtischer Grundstücke, Geld in die leere Stadtkasse zu bringen, habe Essen bisher nicht wirklich erreicht.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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