"Löwes Lunch": Sicherheit um jeden Preis, oder Vorverurteilung am Flughafen?

„Profiler“ – die kennen wir vor allem aus den einschlägigen Fahndungsserien der Privatsender, die Einschaltquote ist hoch. Nervige Kontrollen am Flughafen, durch die die echten Bösewichte dann auch noch durchflutschen, das kennen viele von ihrem Urlaub und aus den Nachrichten.
Jetzt hat einer, der es wissen muss, einen Vorschlag zu einem neuen Sicherheitskonzept am Airport gemacht: Christoph Blume. Der Mann ist der Chef des Düsseldorfer Flughafens und ab Januar Präsident der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen“.
Er hält ein „Profiling“ bei den Sicherheitskontrollen für effektiver als das bisherige Vorgehen. Nach israelischem Vorbild würden dann besondere Merkmale der Reisenden wie z.B. „Route“, „Zahlungsart“, „Reiseverhalten“, aber eben auch Gruppenzugehörigkeit wie „junger Muslim“ Passagiere in Risikogruppen einteilen. Diese würden dann entsprechend unterschiedlich scharf kontrolliert.
England will auf seinen Flughäfen zukünftig genau so vorgehen, ohne allerdings nach Religion und Rasse der Reisenden zu fragen.
Deutsche Politiker und Verbände haben den Profiling-Vorstoß bereits als nicht machbar eingestuft. Die Kritik: Menschen dürften aufgrund ihrer Herkunft und Religion nicht unter Generalverdacht gestellt werden.
Genau so, mit mehr Psychologie statt Elektronik als Waffe gegen den Terror, sollen die Israelis aber Erfolge haben. Motto: „Such’ nicht die Bombe, such’ den Bomber!“
Wenn Profiling aber nichts anderes ist als eine Rasterfahndung, dann hat das Bundesverfassungsgericht schon seit 2006 eine klare Meinung: verfassungswidrig!
Und wie wollen Sie zukünftig vor Ihrem Abflug kontrolliert werden? Wie sicher wollen Sie sich über den Wolken fühlen?

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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