Haarzopfer Vorgehen stößt auf Kritik
Eintrittskarten für Gottesdienste an Heiligabend?

In Rellinghausen löst man es anders. Dort wird etwa für Kinder die Vesper (Foto) vorgezogen. | Foto: Andreas Volke
  • In Rellinghausen löst man es anders. Dort wird etwa für Kinder die Vesper (Foto) vorgezogen.
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Für Aufregung sorgt eine Entscheidung der Evangelischen Kirchengemeinde Haarzopf, für die Gottesdienste am Heiligen Abend ein Kartensystem einzuführen.

Nicht gegen Euro, sondern natürlich kostenlos werden Karten abgegeben, aber schon das ist ungewöhnlich, wie Stefan Koppelmann, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Evangelischen Kirche in Essen, weiß. Er kennt keine weitere Essener Gemeinde, die so vorgeht, jedoch: "Darüber entscheidet jede eigenständig."
Koppelmann äußert Verständnis für die Haarzopfer Vorgehensweise, am 24. Dezember nur Besuchern mit Karten Zutritt zu gewähren. Bei der kürzlich erfolgten bauamtlichen Abnahme der sanierten Kirche an der Raadter Straße hätten die Behördenvertreter betont, es dürften nur die 333 Sitzplätze vergeben werden, aber keine Stehplätze.

Nun sind gut besuchte Gottesdienste am Heiligen Abend normal. "Es stehen auch in anderen Kirchen Besucher", weiß Koppelmann. Es gebe aber Gemeinden, in denen man andere Regelungen gefunden habe.
Eine solche ist die Evangelische Kirchengemeinde in Rellinghausen. Für "sehr rigoros" hält der dortige Pfarrer Andreas Volke das Haarzopfer Vorgehen. "Intelligente Lösungen finden" nennt er die Verteilung der entsprechenden Gottesdienste über den Heiligen Abend hinaus, die seit Jahren in Rellinghausen angeboten - und angenommen - werde.
Da gibt es diesmal am 23. Dezember um 10.30 Uhr das Frühstück für Familien mit kleinen Kindern mit anschließendem Weihnachtliedersingen in der Kirche sowie um 18 Uhr nach englischem Vorbild „Nine lectures and Carols“, einen Weihnachtslieder-Gottesdienst. An Heiligabend sorgen vier Vespern dafür, dass die große Zahl der Besucher sich verteilen kann. Allein in der für Familien um 14.30 Uhr seien oft 400 Menschen, so Volke.

Seine Bilanz: Auf diese Weise könne man die Frage nach der Sicherheit ernst nehmen, die juristisch mittlerweile viel stärker gewertet werde als früher, aber dennoch allen "die Freude an der Feier der Geburt Christi gewähren".

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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