Stadtspiegel-Gespräch mit Theaterpädagogin Aline Bosselmann
Theaterstück "Die Positronen" in der Casa des Schauspiels Essen

Theaterpädagogin Aline Bosselmann. | Foto: Foto: Volker Wiciok
  • Theaterpädagogin Aline Bosselmann.
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Wenn Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren auf der Suche nach sich selbst sind, dann kann es im Grunde nur spannend werden. Im vergangenen September hat die Theatergruppe "Die Positronen" zusammengefunden und seither gemeinsam ihr Stück "Unendliche (Ge-)schichten" entwickelt. Der SÜD ANZEIGER sprach mit Theaterpädagogin Aline Bosselmann, die die insgesamt sieben äußerst beweglichen Elementarteilchen leitet.

Das "StadtEnsemble" unter dem Dach der Theaterpädagogik des Schauspiels Essen umfasst vier Gruppen. Neben den "Interzonen" und den "Qeerspekten", die im Januar bereits ihre Projekte vorstellten, sind am 21. März nun neben den "Alten Helden" auch "Die Positronen" ab 16 Uhr in der Casa zu erleben.
Die sieben jungen Darsteller begeben sich auf die Suche nach sich selbst. Im Laufe der Probenarbeit, die zunächst mit Stimmtraining und Körperlockerungsübungen beginnt, hat die Theaterpädagogin und Leiterin des Ensembles Aline Bosselmann den jungen Menschen auch zur Aufgabe gemacht, eine eigene Geschichte zu schreiben, die das Thema "Sei Du selbst" thematisiert.
Keine leichte Aufgabe für die Gruppe, deren Mitglieder sich vorher noch nicht kannten. Zum Teil stammen sie aus bestehenden Theaterprojekten, sind aber auch aus Schulen oder durch Aufrufe im Netz auf das Projekt gestoßen. Neben den verschiedenen Theatermethoden lernen sie auch das gemeinsame Agieren auf der Bühne.
"Zu Anfang haben wir uns gemeinsam hier in Essen Peer Gynt angesehen und uns dort thematisch inspirieren lassen", erklärt Aline Bosselmann. Doch schnell kam auch eigener Stoff aus dem privaten Umfeld hinzu und die "Unendlichen (Ge-)schichten" entstanden.
Vom "Spielplatz der Positronen" aus gehen die Akteure auf die Suche nach sich selbst. "Als kleine Elementarteilchen brauchen Positronen ein Vakuum", erklärt Aline Bosselmann und fügt hinzu: "Das Theater ist unser Vakuum, hier reagieren wir aufeinander."

Solidarischer Umgang

Themen des Stückes sind neben Anpassung und Ausbruch aus der Gruppe auch Mobbing, Ausgrenzung und Freundschaft. "Wir begeben uns auf eine Abenteuerreise", erklärt Aline Bosselmann, die nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene geeignet ist. "Es ist kein reines Jugendstück", betont die Theaterpädagogin, die gebürtig aus Potsdam stammt und nach diversen Stationen aktuell in der zweiten Spielzeit hier in Essen am Schauspiel beschäftigt ist.
Dass die Menschen hier anders ticken, konnte Aline Bosselmann nicht feststellen. Das junge Positronen-Ensemble, so betont sie, sei allerdings schon etwas Besonderes: altersmäßig sehr gemischt von 11 bis 17 Jahren gehe man sehr solidarisch miteinander um und gebe sich unabhängig vom Alter gegenseitige Unterstützung - ganz intergenerationell.

Theater als Vakuum

Bei der Inszenierung dabei ist auch die Dramaturgin Martin Soofipour Omam.
Aus den zu Anfang der Proben erdachten Geschichten entstand ein Skript, das nun seinen Weg auf die Bühne findet.
Die Premiere am 21. März ist ausverkauft, weitere Vorstellungen sind für den 24. März, 17 Uhr, und den 29. März, 19 Uhr, in der Casa des Schauspiels Essen geplant. Karten unter Tel.: 8122-200 oder auch online unter www.schauspiel-essen.de.

Die Casa umfasst bei kompletter Bestuhlung 170 Plätze. Bis Redaktionsschluss war von einem Ausfallen der Aufführung aufgrund der allgemeinen Corona-Situation nichts bekannt. Theaterpädagogin Aline Bosselmann. Foto: Volker Wiciok

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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