Liebesspiel und Kriminaltango im Mehrgenerationenhaus
„Lauschgericht“-Abend verbindet spannende Literatur, gutes Essen und aufgeschlossene Menschen

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Es ist 17:45 Uhr und der Tag begibt sich langsam zur Ruhe. Die Dämmerung des Abends legt sich mit seiner einsetzenden Dunkelheit über Rüttenscheid. In Mehrgenerationenhaus in der Wittenbergstraße flackert das Licht auf. Die Hausgemeinschaft trifft sich zu einer gemeinsamen Mahlzeit in ihrem Gemeinschaftsraum. Alles ist vorbereitet und alle warten mit Spannung auf ihren, bis jetzt noch unbekannten „Vorleser“, um sich mit ihm in Form einer kleinen literarischen Pause am Küchentisch zu verbinden. Heute ist Weltvorlesetag und Zeit an diesem Tag die alte klösterliche Tradition der Tischlesung aufzugreifen. Die Zuhörer essen und es wird aus einem von dem Vorleser ausgewählten Buch vorgelesen. Ein kleines, poetisches Geheimnis nimmt für einen Augenblick am Eßtisch Platz. Der Zufall, der bei diesem „Lauschgericht“ zum Tragen kommt, verbindet so spannende Literatur, gutes Essen und aufgeschlossene Menschen.
Es ist soweit, 18:00 Uhr, die Vorleserin betritt die Bühne. Der Abend wird gestartet. Es gibt zunächst als Vorspeise eine Kürbiscremesuppe. Während die Vorleserin beginnt zu lesen, fangen die Zuhörer an zu essen. Die Vorleserin hat sich für das Buch „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer entschieden, einer Liebesgeschichte, die aus einem e-mail Dialog besteht, mehr ein Liebesspiel als eine Geschichte. Nach der Vorspeise wird dann das Hauptgericht gereicht: Chop Suey! Die während der Servierzeit unterbrochene Lesung wird fortgeführt. Alle Zuhörer lauschen gespannt den Worten der Vorleserin und lassen sich das Essen schmecken. Es herrscht eine entspannte, eine als sinnlich zu bezeichnende Stimmung.
Nach der Hauptspeise folgt bekanntlich die Nachspeise. Die Hausgemeinschaft hat sich für eine süße Verführung, Mousse au Chocolate, entschieden. Doch halt! Die Vorleserin hat für uns eine Überraschung, eine literarische Nachspeise für uns. Sie hat einen Autor mitgebracht, der einen aus seiner Feder stammenden, in der Stadt Essen beheimateten Kriminalroman geschrieben hat. Es handelt sich um den Roman „Halbgötterdämmerung“ von Andreas Edelhoff. Die Vorleserin gibt ab und der Autor liest nun einige Passagen aus seinem Werk.
Es ist 20:30 Uhr und ein noch so schöner Abend geht einmal zu Ende. Beide Vorleser verabschieden sich in die Nacht, nicht ohne sich in das Gästebuch des Hauses einzutragen und nicht ohne das aufgeschlagene Buch als Spur für diesen Abend zurückzulassen.
Die Hausgemeinschaft räumt auf, spült und beseitigt alle Spuren und verabschiedet sich dann mit einem Wohlfühlgefühl in Bauch und Seele in ihre Domizile. Man und Frau sind sich einig: Es wird eine Wiederholung geben!

Autor:

Herbert Witt aus Essen-Süd

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