IMMEO verkauft über 500 Wohnungen in Holsterhausen
IMMEO hat in großem Stil über 500 Wohnungen in Holsterhausen an einen Erlanger Wohnimmobilienfonds verkauft. Die betroffenen Mieter sind erst im Nachhinein über den Besitzerwechsel informiert worden. Die Verunsicherung unter den Mietern ist groß.
Im Jahre 2004 übernahm die IMMEO den Wohnungsbestand von ThyssenKrupp im Ruhrgebiet. Hinter IMMEO steht der französische Immobilienfonds "Fonciere des Regions". Nun heißt der neue Besitzer VCZ Deutsche Wohnimmobilienfonds 1 GmbH & Co.KG. Diese Firma ist am 15.12.2011 gegründet worden. Laut Handelsregister ist der verantwortliche Hauptgeschäftsführer die Schweizer Großbank Credit Suisse. Bisher hat sich der neue Eigentümer bei den Mietern noch nicht gemeldet. Das Vorgehen der beiden Unternehmen lässt Böses erahnen.
Betroffen von dem Verkauf sind die Mieter des Hochhauses an der Hobeisenstraße, des Alfredhofs, der Kepler-, Asthöwer-, Adolf-Schmidt-, Menshauser- und Wöhlerstraße. Angeblich ist für diesen Wohnungsbestand eine zweistellige Millionensumme an IMMEO geflossen. In einem IMMEO-Schreiben wird betont, dass Mieter, die älter als 65 Jahre sind, Kündigungsschutz genießen. Damit bleibt die Frage offen, was mit jüngeren Mietern geschehen soll. Einige Mieter hat es besonders hart getroffen, weil sie aus der Keplerstraße wegen des geplanten ALDI-Neubaus ausgezogen sind und etwa in der Asthöwerstraße eine neue Wohnung bekommen haben. Jetzt haben sie wieder einen neuen Besitzer, von dem sie nicht wissen, was er vor hat.
Wie schon im Jahr 2004, als IMMEO die ThyssenKrupp-Wohnungen übernommen hat, versucht die SPD Holsterhausen an Informationen zu gelangen, um den ganzen Vorgang besser einschätzen zu können. Der SPD-Bezirksbürgermeister Klaus Persch sowie die beiden SPD-Bezirksvertreter Karin Sidiropoulos und Rainer Pflugrad nehmen Kontakt zu IMMEO und zum VCZ Deutsche Wonimmobilinfonds 1 auf. "Vorrang müssen die Interessen der Mieter haben, die binnen weniger Jahre den zweiten Besitzerwechsel erleiden müssen. IMMEO konnte in dieser kurzen Zeit nicht alle Versprechen einhalten. In der noch immer andauernden Banken- und Finanzkrise haben die Anleger mal wieder Immobilien ins Visier genommen, die sie gewinnbringend vermarkten wollen. Der Mieterschutz darf nicht auf der Strecke bleiben," so der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Benno Justfelder.
Autor:Benno Justfelder aus Essen-Süd |
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