Martinstraße in Rüttenscheid ist eine Anlaufstelle - Essener "Heinzelmännchen" helfen den Bedürftigen der Stadt
Voll im Trend: Gabenzäune

Schaut auf den ersten Blick aus wie eine etwas ungewöhnliche Wäscheleine: der Gabenzaun an der Martinstraße in Rüttenscheid. | Foto: Gohl
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  • Schaut auf den ersten Blick aus wie eine etwas ungewöhnliche Wäscheleine: der Gabenzaun an der Martinstraße in Rüttenscheid.
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Eine Idee, die es in Hamburg bereits erfolgreich seit drei Jahren gibt, ist in immer mehr Städten zu finden. Wie können Menschen in Not - besonders in Corona-Zeiten - mit Kleidung, Lebensmitteln & Co. versorgt werden? Die Lösung: der Gabenzaun. Nun ist die Idee auch in Essen angekommen.

An der Martinstraße in Rüttenscheid, direkt an der Fußgängerbrücke Alfredstraße, baumeln prall gefüllte Tüten im Wind. Von außen gut sichtbar - und zum Teil auch beschriftet - ist schon auf den ersten Blick zu erkennen, was darin ist: Kleidung in diversen Größen, Lebensmittel - die nötigsten Dinge, um als Mensch in Not ein wenig Unterstützung zu erfahren.
In Hamburg gibt's den Gabenzaun bereits seit 2017, seit Januar 2018 ist er als gemeinnützig anerkannter Verein „Hamburger Gabenzaun e.V.“ eingetragen. Ins Leben gerufen wurde er von Verena Möckel und Sarah Lena Goos, die erklären: "Neben privaten Spenden verteilt der Verein zusätzlich Sach- und Essensspenden an die Bedürftigen. Ebenso dient er als Anlaufstelle Obdachloser für anfängliche Beratungsgespräche. Der Verein arbeitet kooperativ mit verschiedensten städtischen und ehrenamtlichen Organisationen zusammen und versucht als Bindeglied zwischen den Stellen zu agieren. Der Verein trifft die Menschen dort, wo sie leben."
In Corona-Zeiten ist das Angebot nur eingeschränkt möglich, denn: Menschen-Ansammlungen müssen dringend vermieden werden. Verena Möckel und Sarah Lena Goos: "Das gelegentliche Anhängen von Spenden über Privatleute ist in geringem Maße nicht untersagt."
Und auch in Essen trifft man keine Menschen-Ansammlungen. Nur wechselnde Tüten sind ein Zeugnis davon, dass das Angebot der Essener "Heinzelmännchen", die still und heimlich für Hilfe sorgen, von den Bedürftigen, zumeist Obdachlose aus der Stadt, dankend angenommen wird.
Auch an der Hollestraße zwischen Haus der Technik und Stadtbibliothek, direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs, soll es zeitweise einen Gabenzaun geben.
Dringend eingehalten werden müssen die aktuellen Regeln zur Eindämmung des Corona-Virus: Personenansammlungen von mehr als zwei Personen auf öffentlichen zugänglichen Flächen sind untersagt. Ausgenommen von dem Verbot sind Ehegatten, Lebenspartner sowie in häuslicher Gemeinschaft lebende Personen. Auch dürfen minderjährige und unterstützungsbedürftige Personen begleitet werden.

Nachahmung ist erwünscht

Wie man hört, sind in letzter Zeit auch immer mehr Tüten an Zäunen in anderen Ruhrgebiets-Städten gesichtet worden. Spenden kann jeder, der helfen möchte. So steht es auch auf einem Schild an der Martinstraße geschrieben. Nachahmung an anderen Stellen ist durchaus erwünscht.

Schaut auf den ersten Blick aus wie eine etwas ungewöhnliche Wäscheleine: der Gabenzaun an der Martinstraße in Rüttenscheid. | Foto: Gohl
Säuberlich beschriftet sind die Gaben, so dass sofort der Inhalt zu erkennen ist.  | Foto: Gohl
Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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