Naturschützer befürchten: Verlegung des Ed Sheeran-Konzerts war nur ein Etappensieg

Für den Erhalt des Flugbetriebes setzt sich etwa der AERO-Club am Flughafen Essen/Mülheim ein. | Foto: Benjamin Ortmann
  • Für den Erhalt des Flugbetriebes setzt sich etwa der AERO-Club am Flughafen Essen/Mülheim ein.
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Der Schutz der brütenden Feldlerchen vor dem Ed Sheeran-Konzert auf dem Flughafen Essen/Mülheim war nur ein kleiner Sieg, wenn man bedenkt, was den Naturschützern in den nächsten Jahren bevor steht: die Einflussnahme auf das, was auf der Fläche entstehen soll, wenn der Flugbetrieb eingestellt wird.

Daher begrüßen die Naturschutzverbände BUND Essen und Mülheim, der Naturschutzbund (Nabu), die Naturschutzjugend Essen/Mülheim und die Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft (NWO) die Verlegung des Konzerts auch nur als einen Etappensieg für die Feldlerche.
Derzeit wird ein Masterplan begonnen, läuft eine Ideensammlung zur künftigen Bebauung des Flughafenareals. Im Gespräch ist ein Wohnquartier für 10.000 Menschen sowie die Ansiedlung von Gewerbe. Das würde, so warnen die Umweltorganisationen, "eine endgültige Zerstörung des Lebensraums der Feldlerche nach sich ziehen".
Der Flughafen Essen/Mülheim umfasst umfangreiche Grünlandflächen. Sie bilden nicht nur ein Areal, das im Zuge der Klimaerwärmung für Kühle sorgen kann. Sie stellen aufgrund ihrer Größe, Ausprägung und geschützten Lage ein einzigartiges Refugium für zahlreiche Arten dar, die auf eine naturverträglich bewirtschaftete offene Landschaft angewiesen sind, erklären die Ehrenamtler vom Naturschutz. Das Verschwinden der Feldlerche stehe beispielhaft für den Niedergang der Kulturlandschaft.

Masterplan für Bebauung auf dem Flughafen Essen/Mülheim

Die Pläne zu einer Bebauung der Flächen werden von den Naturschutzverbänden entschieden abgelehnt. Als positives Gegenbeispiel nennen sie den Flughafen Berlin-Tempelhof dienen, wo ein Bürger-Votum die Bebauung verhinderte. Seither wird das Gelände zwar auch im Rahmen der Freizeitgestaltung viel von Menschen genutzt. Man habe abar auch - um beim Beispiel zu bleiben - "die vorhandene Lerchenpopulation nicht nur erhalten, sondern durch Belassen der Einzäunung und begleitende Maßnahmen, wie Leinenzwang für Hunde und Besucherlenkung während der Brutzeit", deutlich vergrößern können.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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