Der Vollblut-Pädagoge rettete das Essener Alfred-Krupp-Gymnasium
Herzblut-Lehrer Henkel ist tot
Gerhard Henkel ist tot. Am 4. September ist er nach langer schwerer Krankheit gestorben. Generationen von Schülern, Lehrer trauern um ihren langjährigen Freund und Kollegen. Gerd – nannten ihn alle liebevoll – war ein Mann mit tiefer Leidenschaft zu „seiner“ Schule, unerschrocken, klar. Beispiel? So ging im Jahr um 2000 allgemein die Schülerzahl zurück. Von drei Gymnasien – Burg-, Luisen-, Alfred-Krupp – musste eine Schule schließen...Welche?
Henkel tourte mit Bus, Mikrofon durch Essen, kämpfte für den Erhalt seiner Schule – der Run auf das Frohnhauser Gymnasium nahm fortan Fahrt auf…Die "Luise" blieb auf der Strecke.
Gerd Henkel war Anwalt der Schüler. Er blickte dabei stets „über den Tellerrand“. Unvergessen seine Erfolge. Das Essen Wester Gymnasium, multikulturell, jubelte unzählige Male als Stadtmeister; ferner bei Fußball- und Street-Basketball-Triumphen wie Schulmeisterschaften in Berlin. Henkel gab der AKS viele Ideen und Anstöße. Er verstand es zu motivieren. Er hatte ein sicheres Gespür, mit seiner Schul-Leidenschaft Kollegen sowie Schüler anzustecken.
Logisch, mit dabei waren 2015 ebenfalls die AKS-Sportler bei „Essen stellt sich quer“ , um gemeinsam für die Werte der Menschlichkeit und des Miteinanders einzustehen und damit deutlich zu machen, dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Essen in keiner Form willkommen sind. Mittendrin - AKS-Urgestein Henkel: Stets mitreißend, Mann des Wortes und der Taten.
Alle werden Henkel so in Erinnerung behalten, wie sie ihn Jahrzehnte erlebt haben: Engagiert, kraftvoll, unabhängig, prinzipienfest, mutig.
Stimmen zum Tod von Gerd Henkel
Bernd Dröse, ehemaliger Kollege: „Ich bin sehr traurig, da Gerd eine Institution an der AKS war. Ich werde ihn als "Anwalt" und Vertrauenslehrer der Schüler sowie als kritischen, engagierten und meist heiteren Kollegen in Erinnerung behalten, der auch bei den Kollegen-/innen wegen seiner vielen - oft unkonventionellen - Ideen überaus beliebt war. Er war selbst Schüler an "seiner" KO, hat viel mehr als es seine Pflicht gewesen wäre für die Schüler/innen getan und durch seine Art die Fachschaft Sport plus die gesamte Schule positiv geprägt. So einen Lehrer und Menschen wie Gerd kann man sich an der Schule seiner Kinder nur wünschen!“
Klaus Persch, Bezirksbürgermeister, zeigte sich sichtlich erschrocken. „Die Nachricht hat mich tief getroffen. Gerd Henkel hatte einen maßgeblichen Anteil daran, dass die AKS erhalten blieb.
Ali Kaan Sevinc, Ex-Schüler: „Der Tod von Gerd Henkel ist tragisch, macht mich sehr traurig. Mit ihm stirbt ein sehr engagierter Mensch, der sich für Schüler-/innen unermüdlich stark eingesetzt hat. DANKE, Gerd!“
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am 18.9.,13 Uhr, in der Trauerhalle des Heißener Friedhofes am Sundenweg 20, Mülheim, statt.
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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