Besonderheiten zeichnen die Spitzen-Stadtteilschule aus
Alfred-Krupp-Gymnasium: Preiswürdiger Unterricht

Schulleiter Berthold Urch, Nadine Lietzke-Schwerm vor dem Essener Gymnasium. Es gibt heiße Neuigkeiten in Lockdown-Zeiten und im "snowdown" | Foto: Schattberg
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  • Schulleiter Berthold Urch, Nadine Lietzke-Schwerm vor dem Essener Gymnasium. Es gibt heiße Neuigkeiten in Lockdown-Zeiten und im "snowdown"
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Das Alfred-Krupp-Gymnasium, Essen, zieht wie ein Magnet Massen an u. a. bei Theateraufführungen; beim Treffen ehemaliger Schüler und Lehrer. Für süßen Schmaus sorgten 2019 die Brüder Antonius und Ralf Döbbe, ehemalige AKS-Abiturienten, jetzt Unternehmer! Doch die süßen Zeiten sind vorbei. Was tut sich am Gymnasium, 750 Schüler Stand 2019, in Pandemie-Zeiten? Wir fragten Schülleiter Berthold Urch.

Stadtspiegel: Lockdown-Zeiten sind hart, auch für Schüler/innen. Klappt Lernen auf Distanz?
Berhold Urch: „Wir haben in einem sehr intensiven Arbeitsprozess unter Beteiligung von Kolleg*innen, Schüler*innen und Eltern bereits Mitte 2020 ein tragfähiges Konzept entwickelt, wie Unterricht in Distanz an unserer Schule funktionieren kann. Die Bedingungen änderten sich seitdem mehrfach - wir passten das Konzept kontinuierlich an: verbesserten unser Lernmanagement-System, die Rückmeldefunktionen erweitert, ein Videotool eingeführt etc.

Unser Lernmanagementsystem ist von unserem Informatiklehrer selbst programmiert und an die spezifischen Bedingungen unserer Schule angepasst worden. Dieses System ist einzigartig und funktioniert sehr zuverlässig.
Zusätzlich zu den digitalen Systemen bieten wir Unterstützung in der Schule an. Wir haben unser Selbstlernzentrum zur "Study Hall" umfunktioniert, die allen Schülerinnen/Schülern zur Verfügung steht, die Zuhause keine Möglichkeit haben, Aufgaben herunterzuladen, auszudrucken oder zu bearbeiten.

Schülerinnen/Schüler, die zu Hause keine guten Arbeitsbedingungen haben, stellen wir ein Betreuungsangebot in der Schule zur Verfügung. Sie können vormittags in ruhiger Arbeitsatmosphäre ihre Aufgaben unter Aufsicht in der Schule erledigen.

Wir haben uns für eine schnelle Auslieferung der digitalen Endgeräte eingesetzt, konnten die meisten iPads schon vor den Weihnachtsferien an die Schülerinnen/Schüler ausgeben.
Hier zeigte sich erneut eine wesentliche Stärke der AKS: Als überschaubare Schule mit kurzen Wegen und engagierten Lehrerinnen/Lehrern war es uns möglich, notwendige Prozesse schnell zu organisieren, durchzuführen.
Über die Schaffung der digitalen Lernmöglichkeiten hinaus legen wir besonderen Wert auf den persönlichen Kontakt zu unseren Schülerinnen/ Schülern: Die Klassenlehrerinnen/Klassenlehrer rufen regelmäßig bei den Eltern an, erkundigen sich nach den Lernmöglichkeiten und bieten Hilfen an. In Einzelfällen haben wir auch "Hausbesuche" gemacht. Wir haben z.B. die Ausgabe der Halbjahreszeugnisse genutzt, um mit jedem einzelnen Schüler/ jeder einzelnen Schülerin ein persönliches Beratungsgespräch zu führen. Dazu haben wir die Schülerinnen/Schüler nach einem ausgeklügelten System und unter strenger Beachtung der Hygieneregeln in die Schule gebeten und das Zeugnis persönlich übergeben.

Stadtspiegel: Für Eltern steht die Anmeldung an den weiterführenden Schulen an. Warum sollten die sich im Essener Westen für ihre Schule entscheiden; das Besondere an der AKS?
Berthold Urch: Einige der vorgenannten Punkte machen auch bereits die Besonderheit der AKS aus. Wir sind eine Schule, in der individuelle Förderung großgeschrieben wird; in der die Schülerinnen/Schüler intensiv begleitet und unterstützt werden. Zudem sind wir eine Schule, die großen Wert auf friedliches Miteinander sowie auf Toleranz und Akzeptanz legt. Unsere Schülervertretung engagiert sich seit vielen Jahren intensiv im Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". In der Mittelstufe haben wir ein verpflichtendes Programm "Soziales Lernen" installiert.

Stadtspiegel: Die AKS nennt sich auch Stadtteilschule. Was heißt das genau?

Berthold Urch: Wir sind zunächst aus dem einfachen Grund eine Stadtteilschule, weil die meisten unserer Schülerinnen/Schüler in der Nähe der Schule wohnen. Darüber hinaus sind wir durch verschiedene Aktionen (Mathe-Rallye, Vorlesevormittage, Aktion MitWirkung) im Stadtteil verankert, kooperieren mit etlichen Institutionen des Stadtteils.

Stadtspiegel: Die AKS bietet Business-Englisch an und im letzten Jahr wurde ein Schülerinnengruppe der AKS mit einem landesweiten Sprachpreis ausgezeichnet (wir berichteten). Liegt hier ein Schwerpunkt der Schule?
Berthold Urch: Business-Englisch ist eines unserer Differenzierungsangebote in der Mittelstufe. Dieses Angebot passt sehr gut in die Leitlinie der AKS, die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen des späteren Lebens bestmöglich vorzubereiten. Dazu gehört neben der selbstverständlichen Vermittlung der gymnasialen Fähigkeiten und der Studierfähigkeit auch die Vorbereitung auf das spätere Berufsleben durch umfangreiche Berufsorientierungs-Angebote. Die Auszeichnung unserer Business-Englisch-Schülerinnen auf Bundesebene ist ein Beispiel für unsere Bemühungen, begabten und leistungswilligen Schülerinnen/Schülern Möglichkeiten zu eröffnen, ihre Potenziale auszuschöpfen und auch außerhalb der Schule Erfolge zu erringen. Dazu vermitteln wir auch Zugänge zu Stipendien und anderen Fördermöglichkeiten.
Im Wesentlichen lässt sich das vielfältige Profil unserer Schule darauf zurückführen, dass wir uns bemühen, die Schülerinnen/Schüler intensiv zu begleiten und ihnen vielfältige Hilfen und Perspektiven anzubieten. Das zeichnet uns vielleicht besonders in der aktuellen Pandemie-Zeit aus.
Ein Hoch auf die Lehrerschaft der AKS - Anziehend! Kreativ! Spitze!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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