"Die Kunst ist mein Leben und meine Liebe"

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Das Finanzamt fährt wieder auf! Ab sofort kann man sich die neue Ausstellung „Poetische Impressionen“ in den Räumen an der Altendorfer Straße 129 wieder ansehen.

„Ich war schoneinmal bei einer früheren Ausstellung hier im Finanzamt. Dort aber als Gast geladen“, erinnert sich Künstlerin Karola Ramas an eine frühere Ausstellung.
„Ich stand in der vierten Etage und war ganz begeistert von dem tollen Ausblick und erst dem Licht“, berichtet Ramas enthusiastisch. Besonders rührend: Auch ihr Enkel habe am riesengroßen Fenster gestanden, sich die Nase daran platt gedrückt haben und ganz fasziniert gewesen sein.
Danach war für Ramas klar: „Hier möchte ich auch ausstellen!“
Logisch, wo bekommt man sonst so große weiße Flächen mit einer guten Lichtqualität als im Finanzamt.
„Unsere Etagen sind groß und lichtdurchflutet, das schätzen viele Künstler an der gebotenen Ausstellungsfläche“, betont auch Finanzamtvorsteher Ulrich Hartmann.
Doch Ramas ist dieses Mal nicht die alleinige Ausstellerin. Denn mit im Boot sitzen Jana Paul und Walburga Weigmann.
„Diese Gemeinschaftsausstellung ermöglicht es uns erst im Finanzamt auszustellen“, berichtet Ramas. Dabei hat jede von den Dreien, zehn ihrer Werke mitgebracht.
Und bei der Vernissage erklärt Hartmann: „Wenn man sich so umschaut könnte man meinen, diese Ausstellung beschäftigt sich vorzugsweise mit Bäumen. Doch es ist keine reine Baumausstellung, wie man bei näherem Betrachten feststellt.“
In der vierten Etage nun gibt es die Werke von Karola Ramas. Und eins ist sicher: Schon beim Betrachten des ersten ihrer Bilder wird klar: Diese Frau liebt die Toscana. Abgöttisch. Und das bestätigt die Künstlerin nur zu gerne. „Seit 41 Jahren ist die Toscana meine Leidenschaft. Die Pinien, die sanften Hügel. Das muss man einfach einmal in echt gesehen haben.“ Wobei Ramas zugibt, dass sie inzwischen nicht mehr in die Toscana fahren muss, um diese zu malen. „Das ist alles in meinem Kopf und meinem Herzen“, berichtet Ramas.
Durch ihren italienischen Mann ist sie 1970 zum ersten Mal in die Toscana gekommen. Und war sofort verliebt: „Die Landschaft hat mich eingefangen, ja fast bin ich in eine Depression verfallen. Der Frühling und die frischen Blüten, das Meer, das alles ist unglaublich schön.“
Und diese Schönheit musste sie -nicht hinausschreien- sondern hinausmalen. Bei ihrem Vater Ernst Oldenburg schon in ihrer frühen Jugend gelernt, vollendete Ramas ihre Malerei in den über 40 Jahren. Für ihre Interpretationen der Toscana erhielt die Künstlerin mehrere Auszeichnungen, darunter auch den Preis der goldenen Staffelei in Nord- und Mittelitalien. Ausstellungen gibt Ramas schon seit 1979. „Ich habe viele Ausstellungsflächen gesehen, aber nachdem ich das erste Mal hier im Finanzamt war, bin ich ganz begeistert.“ Und als ihr dreijähriger Enkel, ihr dies bestätigte war klar: Sie will hier ausstellen.
Nun ist dieser Wunsch vervollständigt und Karola Ramas erzählt mit ihren Bildern Geschichten. Über die Toscana und auch über das große Zypressensterben in den Jahren um 1979. Auch dies fing Ramas in ihren Bildern ein unter dem Motto „Und dennoch leben sie“. Und Ramas sollte recht behalten. Denn trotz aller Pilze und Schädlinge: Zypressen prägen noch immer das Bild der Toskana und der Region um Florenz.
Wer denn nun Ramas Bilder betrachtet, der fühlt sich hineinversetzt nach Italien.
Überhaupt betritt man momentan im Finanzamt eine ganz andere Welt.
„Die Künstlerinnen ergänzen sich prima, die Werke sind allesamt sehr farbenfroh und aussagekräftig“, verdeutlicht Hartmann.
Auch Jana Paul und Walburga Weigmann sind froh in so einem Ambiente ausstellen zu dürfen. „Zu sehen sind unsere Werke von der zweiten bis zur vierten Etage“, so Jana Paul, Kunstmalerin aus Oberhausen. Paul beschäftigt sich seit 1999 mit der poetischen Ölmalerei. „Ich bin sehr froh über die Freundschaft mit Karola Ramas, und dass sie uns diese Ausstellung hier erst ermöglicht hat.“ Pauls Werke zieren Traumlandschaften in intensiver Farbgestaltung. „Ich male aber auch Bilder zu Themen wie Akt, Mystik und Symbolik und habe zwei Bücher gestaltet.“ Unter dem Titel „Was Blumen flüstern“ gibt es somit einen Fotogedichtband sowie englische Kurzgeschichten, farblich mit ihren eigenen Bildern illustriert mit Titel „Poetic Stories not only for Kids“.
Walburga Weigmann, Mutter von drei Kindern betont: „Also bei mir ist es eigentlich genau das: Eine Ausstellung von Bäumen. Ich möchte gerade Bäume und Pflanzen, eben das Grün an sich als Hauptmotiv haben!“
Als technische Zeichnerin begann Weigmann ihren Beruf mit Maschinenbauzeichnungen. Privat hat sie sich die Aquarell- und Ölmalerei und auch die Kunst mit Pastellkreide autodidaktisch beigebracht.

Wer jetzt neugierig geworden ist, der kann sich die Ausstellung im Finanzamt zu den gewöhnten Öffnungszeiten (montags, dienstags, freitags 8 bis 12 Uhr, dienstags 13.30 bis 15 Uhr und donnerstags von 8 bis 18 Uhr)ansehen. Zu erreichen sind Karola Ramas unter: 021 02 80 191, Jana Paul unter: 02 08 / 87 28 54 und Walburga Weigmann unter: 02 08 / 29 95 674. Fotos: Markus Decker

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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