Das Staatliche Russische Ballett Moskau gastierte in der Philharmonie
Schwanensee mal klassisch

 Das Staatliche Russische Ballett Moskaus präsentierte in der Philharmonie das Ballett Schwanensee. | Foto: Dietmar Scherf
  • Das Staatliche Russische Ballett Moskaus präsentierte in der Philharmonie das Ballett Schwanensee.
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Schwanensee ist ein echter Ballett-Klassiker: Erstmals wurde das Werk zur Musik Pjotr Iljitsch Tschaikowskis im Jahr 1877 am Moskauer Bolschoi-Theater uraufgeführt. Nun gastierte das Staatliche Russische Ballett Moskau in der Philharmonie und präsentierte seine Inszenierung.

Wohl jede Ballettkompanie hat sich vermutlich schon einmal an diesem Klassiker versucht. Das Problem: Schwanensee enthält eine ganze Reihe von für die Tänzerinnen und Tänzer anspruchsvollen und anstrengenden Rollen. Das kann dann schon mal das Ensemble an seine Möglichkeiten bringen. Und da landet - im schlimmsten Fall - auch schon mal ein Tänzer unverhofft in der Kulisse.
Ganz anders beim Staatlichen Russischen Ballett Moskau, in dem nicht nur die Hauptdarsteller sehenswerte Spitzenleistungen präsentieren. Auch das Corps de ballet agiert souverän. Das Ergebniss: Eine klassische Inszenierung, die auf modernen Schnickschnack völlig verzichtet.
Das getanzte Märchen handelt von einer Prinzessin, die von einem bösen Zauberer in einen schönen Schwan verwandelt wurde. Nur die bedingungslose Liebe eines Prinzen kann diesen Zauber rückgängig machen - eine Geschichte mit ungewissem Ausgang.
40 Künstler zählen zum Ensemble, das unter der Leitung von Wjatscheslaw Gordejew steht. Dieser bringt reichlich Erfahrung ein: In den 70er Jahren machte er sich mit imposanten Auftritten in „Giselle“, „Nussknacker“, „Romeo und Julia“ und in den USA als „Spartakus“ einen Namen. 1984 übernahm er die Leitung des Staatlichen Russischen Balletts Moskau, das er zum erfolgreichsten Tour-Ensemble Russlands ausbaute, mit jährlichen Gastspielen von China bis Südamerika.
Wo Licht ist, ist - meist - auch etwas Schatten: Leider wird der perfekte Tanz nur von Musik aus der Konserve begleitet. Nicht so schön, aber klanglich noch akzeptabel. Etwas statisch wirkt das Bühnenbild, welches ebenfalls sehr traditionell daher kommt. Mit ein wenig Nebel ab und an ist da schon die Spitze der Innovation erreicht.
Dennoch: Schwanensee in der Inszenierung von Wjatscheslaw Gordejew ist durchaus sehenswert. Hier steht tatsächlich einmal der Tanz im Mittelpunkt des Bühnen-Geschehens und kein moderner Klamauk. Irgendwie auch nicht so ganz verkehrt.

Weitere Aufführung: 23. Januar, 20 Uhr, Recklinghausen, Ruhrfestspielhaus

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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