Nektarine und Pfirsich 🍑
Die süßen Zwillinge

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"Mensch, der Apfel schmeckt ja wie  Eistee," sagte überrascht  der kleine Junge, der zum ersten Mal in eine Nektarine   biss.  Allerdings zeigt die lustig klingende Geschmackserfahrung des Jungen  auch, welch geringe Rolle Obst heute in den  Ernährungsgewohnheiten  von immer mehr  Kindern und Jugendlichen spielt und dass der Bezug zu natürlichen Lebensmitteln wegen des Konsums von Fast Food und Convenience Food  immer  mehr verloren geht. So gesehen ist die Aussage  gar nicht mehr  lustig.
Aber selbst  erfahrene Gärtner/innen dürften wohl Schwierigkeiten mit der Erklärung haben, warum an manchen Pfirsichbäumen Nektarinen wachsen und umgekehrt. So kann aus dem Stein einer Nektarine gelegentlich auch ein  Pfirsichbaum wachsen. Die Nektarine ist nämlich nicht, wie eine moderne Sage uns Glauben machen will, eine Kreuzung aus Pfirsich und Pflaume. Sie ist auch nicht aus einer Kreuzung zwischen Pfirsich und Aprikose oder Pfirsich  und Apfel hervorgegangen, sondern eine (rezessive)  Mutation  des Pfirsichs, die  eine glatte und unbehaarte Haut der   Nektarine bewirkt. Sie ist also eine Varietät des Pfirsichs und unterscheidet sich von diesem auch noch dadurch, dass das Fruchtfleisch weniger Wasser und mehr Zucker enthält, wodurch es deutlich fester ist. Deshalb sind die Nektarinen für Leute, die sich an der pelzigen Konsistenz der Pfirsichhaut im Mund stören, eine willkommene Alternative.
Solche glatten Varietäten des Pfirsichs kannten die Chinesen schon vor Jahrtausenden. Über Persien - der wissenschaftliche Name ist Prunus persica- kamen Pfirsich und Nektarine nach Europa.
Seit dem Ende der 80er Jahre ist es aber tatsächlich durch Hybridzüchtungen gelungen, Kreuzungen aus allen möglichen Obstsorten zu erzeugen.  So gibt es heute eine Nectacot (Hybrid aus Nektarine und Aprikose), eine Nectaplum (Nektarine  und Pflaume)  und eine Peacotum (Pfirsich /Pflaume) . Dies ist möglich, weil alle die genannten Steinobstarten zu den Rosengewächsen gehören.
Für mich bräuchte es alles diese Kreuzungen nicht geben. Es reichen mir die süßen Zwillinge Pfirsich und Nektarine. Beide sind wahre Vitaminbomben und enthalten wichtige Mineralstoffe . Zudem sind sie nicht nur süß und saftig, sondern ihre Blüten auch bei Insekten extrem beliebt.

Insektenmagnet Roter Weinbergpfirsich

Ein wahrer Sommertraum.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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