Kleiber, Gartenbaumläufer, Buntspecht
Drei Kletterer---drei Techniken

von links: Kleiber, Buntspecht, Gartenbaumläufer
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Bei Vogelbeobachtungen gewöhnt man sich mit der Zeit an, auch die Baumstämme "abzuscannen". Obwohl man dort im Essener Westen meist nur 3 Vogelarten entdecken kann, lohnt es sich, den Borken der Bäume und den gefiederten Bewohnern, die sich auf diesen Lebensraum spezialisiert haben, Beachtung zu schenken. Was Specht, Kleiber und Baumläufer dort vollführen, lässt selbst Freeclimber vor Neid erblassen.
Der Zwerg unter den Stammkletterern ist mit 7-10 gr der Gartenbaumläufer. Ähnlich wie der Buntspecht besitzt er einen langen Stützschwanz mit versteiften Schwanzfedern. Beim Aufwärtsklettern hat er seine Füße parallel gestellt und hüpft so mehr als dass er läuft. Er kennt nur eine Richtug: aufwärts. Oben angekommen, springt er in rasantem Sturzflug nach unten, um den nächsten Baum dann wieder senkrecht oder in Spiralen zu erklimmen. Unterwegs sucht er in Rindenfurchen mit seinem Pinzettenschnabel nach kleinen Insekten oder Spinnen. Mit dieser Technik sind  Bäume mit glatten Stämmen, wie z,B. die Buche, für den Gartenbaumläufer uninteressant.
Der etwas größere Kleiber (20-25 gr) zieht ebenfalls Bäume mit grober Borke vor. Anders als der Baumläufer bewegt er jedoch seine kurzen Beine abwechselnd, so dass er sich immer mit einem Bein festhalten kann, ehe er sich mit dem anderen wieder einhakt. Auf den kräftigen Stützschwanz verzichtet er. Was würde ihm dieser auch beim Abwärtslaufen am Stamm, wozu er als einziger der drei Vögel imstande ist, nutzen. Auch beim Aufwärtsklettern setzt er die Füße abwechselnd, so dass er immer Kontakt zur Borke hat.
Im Verhältnis zur Körpergröße (70-100 gr)  sind auch die Beine des Buntspechts recht kurz. Bei seinen vier Zehen sind sind die erste und vierte der zweiten und dritten normalerweise gegenübergestellt.. Allerdings kann er die äußere Hinterzehe auf glatten Oberflächen als "Wendezehe" nach oben klappen, um mit seinen steigeisenartigen Krallen zusätzlichen Halt zu finden. Wie der Gartenbaumläufer besitzt auch der Buntspecht am Schaft versteifte Schwanzfedern, die ihm zwar zusätzlichen Halt bieten, jedoch kein Abwärtsklettern über größere Strecken oder gar mit dem Kopf nach unten ermöglichen.
Es lohnt sichg also, beim Spaziergang einmal auf die Vögel an den Baumstämmen und ihre Klettertechnik zu achten.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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