Frühblüher und ihre Bestäuber
Frühlingserwachen am Wegesrand

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Wann beginnt denn nun der Frühling?
Am 1. März (meteorologischer Frühling) oder am 20. März (kalendarischer Frühling) ?
Ich orientiere mich allerdings eher am phänologischen Kalender, der sich  nach dem Wachstum und der Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt richtet.
Sogenannte Zeigerpflanzen geben an, in welcher Jahreszeit sich die Natur befindet. So kündigt z.B-  die Blüte  der Hasel  - wie auch das Schneeglöckchen- den Vorfrühling  an. Die  Forsythienblüte  wiederum steht für den  Erstfrühling.  Nach diesem Kalender  unterscheidet man 8 Jahreszeiten.
Im Folgenden sind einige Zeigerpflanzen abgebildet und erläutert, die mit ihren Farbtupfern den phänologischen Beginn des (Erst)frühlings einläuten. Zu    meinen  TOP 5, die  mir auf meinen Frühlingsspaziergängen begegnet sind, gehören:
a) Persischer Ehrenpreis (Veronica persica). Er stammt ursprunglich aus dem Kaukasus, ist schon um 1600 aus dem Botanischen Garten Karlsruhe verwildert und hat sich über ganz Mitteleuropa in von Menschen geprägten Landschaften ausgebreitet.
b)Purpurrote Taubnessel (Lamium purpurreum). Auch sie ist ein Kulturbegleiter.  Der frühe Blühbeginn ab März macht sie zu den wichtigsten Pflanzen für nahrungssuchende Hummelköniginnen.
c) März-Veilchen (Viola odorata). Die auch Duftveilchen (vgl. lat. Name) genannte Pflanze fand in (religiösen und weltlichen) Riten und in der Heilkunde schon seit der Antike Verwendung und Verehrung. Sie breitet sich durch Ausläufer aus.
d) Scharbockskraut (Ficaria verna) Es blüht ebenfalls ab März auf nassen Wiesen und im Gebüsch. Ab Mai ziehen sich die oberirdischen Teile schon wieder zurück. Das frühe Erscheinen verdankt das Scharbockskraut den in  seinen  Knollen aus dem Vorjahr gespeicherten Nährstoffen.
e)Buschwindröschen (Anemone nemorosa) Ein besonderer Frühlingsbote ist das Buschwindröschen mit seinen leuchtend weißen zarten Blüten. Wie beim Scharbockskraut  verdunsten auch seine großen und nur schwach behaarten Blätter sehr schnell sehr viel Wasser, so dass man die dichten Blütenteppiche der Buschwindröschen häufig auf den feuchten Böden am Rand von Gewässern findet.
Allen Frühblühern gemeinsam ist, dass sie das einfallende Sonnenlicht mit seiner Wärme in den paar Wochen nutzen müssen, ehe es zum "Kronenschluss" der Laubbäume kommt, denn dann ziehen sie ihe oberirdischen Teile zurück und müssen hinreichend Reservestoffe in ihren Zwiebeln, Knollen oder  Rhizomen gespeichert haben, um auch im nächsten Frühjahr wieder so zeitig austreiben zu können.
Natürlich zeigen auch die Blüten einiger Büsche und Bäume das beginnende Frühjahr an. Neben der Forsythie müssen hier die Schlehen, die Kornellkirsche und die Salweide genannt werden.
Aber was wären all die Blüten ohne ihre Bestäuber?  Das "Rennen" der frühen Tagfalter hat in diesem Jahr der Kleine Fuchs gewonnen, auch wenn zeitgleich schon einige Zitronenfalter unterwegs waren. Beide Schmetterlingsarten überwintern bei uns an geschäützten Standorten und sind zur Stelle, wenn sich die ersten Blüten öffnen.
Neben den recht robusten Hummelköniginnen waren auch die ersten Bienen schon unterwegs. Die wenigen Überwinterer benötigen die Frühblüher, um ihre Völker aufbauen zu können.
Es kann gut sein, dass euch andere Pflanzen- und Tierarten als Frühlingsboten aufgefallen sind. Hauptsache ist, dass der Frühling endlich erwacht und den tristen Winter ablöst.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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