Steinschmätzer in Essen-West
Selten wie ein Lottogewinn

Steinschmätzer auf seiner Ansitzwarte auf einer Pferdekoppel im Südwesten Deutschlands.
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  • Steinschmätzer auf seiner Ansitzwarte auf einer Pferdekoppel im Südwesten Deutschlands.
  • hochgeladen von Bernd Dröse

In Deutschland gilt der Steinschmätzer als vom Aussterben bedroht und wird folglich auf der Roten Liste  in der Kategorie 1 geführt.
Sein  Verbreitungsschwerpunkt liegt im Nordosten Deutschlands. In Mecklenburg und Vorpommern soll es noch jeweils 1000 Paare geben. Düsterer sieht es in den übrigen Bundesländern aus. 50 Paare leben in Bayern. Ein einziges brütet im Saarland.  Für NRW gibt der "Atlas der Brutvögel in Nordrhein -Westfalen"   10-20 Paare mit Schwerpunkt im Braunkohlerevier an.
In den benachbarten  Niederlanden gab es 1981 noch 1900-2.500 Reviere . 2005-2008 waren es nur noch 220-275 .
Vor diesem Hintergrund versteht man vielleicht die  Skepsis, die mich befiel, als ich  auf  einer Gemeinschaftswiese  in einem Neubaugebiet in Essen-West meinte,  ein Steinschmätzerweibchen gesehen zu haben. Tage später entdeckte ich den (gleichen?) Vogel auf einer Schallschutzmauer, die an das Neubaugebiet grenzt.
 2018 sorgte in Essen eine Pressemeldung für Aufsehen, in der es hieß, dass auf dem Gelände des Flughafens Essen-Mülheim Feldlerche und Steinschmätzer brüten würden. Nach einem Gutachten musste damals das geplante Ed Sheeran -Konzert mit erwarteten 80000 Besuchern auf dem Gelände wegen der beiden seltenen Vogelarten verlegt werden.
Aber ein Steinschmätzer in Essen-West mit den beiden dicht besiedelten Stadtteilen Altendorf und Frohnhausen erschien mir  dennoch  unwahrscheinlich. So legte ich die gemachten Vogelbilder erst einmal  im Archiv ab.
Inzwischen ist mir der Steinschmätzer noch einmal im äußersten Südwesten Deutschlands begegnet. Ich traute mich aber trotzdem nicht, die Bilder aus Essen  hier zu veröffentlichen, obwohl sie  mir nicht aus dem Kopf gingen.
Erst eine Bestätigung  meiner Entdeckung durch einen spanischen Ornithologen in einem einschlägigen Forum machte mich mutiger.
Aber wie wahrscheinlich ist es bitte, die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Art gleich zwei Mal anzutreffen, ohne gezielt danach gesucht zu haben?
Vielleicht sollte ich doch einmal Lotto spielen. :-))

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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