Spielhallen und Wettbüros sind ein Ärgernis

Sind Spielhallen und Wettbüros eine Bereicherung des Geschäftsleben in den Vororten von Essen? Mit dieser Frage beschäftigten sich Seniorinnen und Senioren in Altendorf in einem Gespräch zu dem sie Bernd Schlieper vom Essener Bürger Bund eingeladen hatten.
Über eine neue Welle Zulassungen von Geschäftlokalen für Spielhallen, Wettbüros und Telefonshops in Frohnhausen, Altendorf und Holsterhausen berichteten die Senioren. Grund der Misere ist, dass immer mehr Eigner von Einzelhandelsgeschäften oder Gewerbebetrieben ihre Firma aufgeben. Ein Nachfolger wird nicht gefunden. So bleiben die Räumlichkeiten über Monate oder Jahre frei und unbenutzt. Sollte sich dann doch ein Käufer oder Pächter für das Geschäftslokal interessieren, ist es in vielen Fällen ein "Geschäftsmann", der schnelles Geld verdienen will. Bernd Schlieper, der auch Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Essen ist, berichtete von einer Spielhalle und einem Wettbüro in Altendorf, welche von amtlicher Seite vor Monaten geschlossen wurden. Inzwischen ist die Spielhalle wieder geöffnet und zum Spielcasino geworden. Für das geschlossene Wettbüro ist ein neuer Bauantrag gestellt. Dort soll eine Sportbar mit Annahmestelle für Sportwetten im Erdgeschoss enstehen.
Es ist nur schwer vermittelbar, so Schlieper, dass gerade in Altendorf, ein Ortsteil von Essen, in der die Sozialstruktur und das Einkommen der Einwohner am Ende einer Werteskala angekommen ist, Geld für Wetten und Geldspiele vorhanden sein soll. Wenn die Betreiber der Spielhallen, Wettbüros und Telefonshops Neu-, Um- und Wiedereröffnungspläne haben, ist die nächste Pleite vorhersehbar. Denn wenn kein Geld vorhanden ist, kann auch kein Geld verspielt oder verwettet werden.
Auf Geldspiellokale und Annahmestellen für Sportwetten können wir auf unsere Einkaufsstraßen im Essener Westen verzichten, meinten die Senioren in Altendorf. Diese Art von Unternehmen sind keine Bereicherung für das Ortsbild.