Der Schnuller-Baum

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Das Kuriosum wächst in der KiTa Grevelstraße, mit feuchten Früchten!!

Er wird innig geliebt – in gewissen Situationen mehr als Mama und Papa. Der kleine Tröster hat viele Kosenamen wie Daddu, Diddi, Nuggi, Luller, Fopper, Nucki. Oder Schnuller. Der Beruhigungssauger, der Brustwarze nachgebildet, ist quasi das süße Sandmännchen für die Kleinen. Aber irgendwann muss die Trennung vom Silikon- oder Naturkautschuklatex-Liebling kommen. Der Grevel-Kindergarten hat die Lösung – für alle Essener Kinder!

Ja, wie soll eine Liebe zwischen Kind und Schnuller enden – behutsam, langsam, ohne Trauma und Tränen? Nicole Becker, Leiterin der Ev. KiTA, Grevelstraße 30, weiß: „Am Schnuller-Baum“…

Die Idee des Schnuller-Baumes stammt aus Dänemark, unterstützt Kinder und Eltern gleichermaßen bei der Schnuller-Entwöhnung.
Wo wachsen denn diese Bäume? Also die „Zeugung“ begann in der Grevel-KiTa durch den sehr engagierten Vater Dirk Becker mit seinem Freund, der Schreiner ist. Leiterin Becker zählt auf: „Unsere Kinder sammelten zunächst Äste, Zweige. Die wurden dann von den Männern an dem ca. 1.80 Meter Stamm geschraubt. Verstärkt fiel mir nämlich dieses Jahr auf, dass noch viele Fünf-Jährige einen Schnuller nehmen“, verdeutlicht Nicole Becker. „Laut Zahnarzt soll ein Kind mit drei Jahren Schnuller-frei sein.“

Und so wird aus dem „Baby“ über Nacht plötzlich eine „Große“ – ein „Großer“: Das Kind hängt seinen Schnuller zum Abschied – ein letztes Küsschen drauf – an den Baum. Kann ihn dort, bei Sehnsucht, jederzeit besuchen.

Ab sofort nach der Erstbeschnullerung, 30. September, locken also viele farbige Nuckel nach mehr Freunden. Der „Gummi“-Baum ist fortan für alle Essener Kinder zugänglich, die ihren Sauger abgeben möchten…

Hallo, im Tausch dagegen erhält jedes Kind ein Geschenk. Was? Wir verraten es: Ein süßes, buntes Zahndöschen mit grünem Hütchen – für Eure Milchzähnchen. Denn die fallen garantiert einmal aus. Somit könnt Ihr Eure kleinen Beißerchen auch im hohen Alter noch immer bewundern.

Jedenfalls steckt kein Muss hinter dem Schnuller-Abschied. Der muss schon vom Kind selbst kommen. So wie bei der sehr einsichtigen drei-jährigen Ariane. „Ich habe einen blauen und einen pinkfarbenen. Einer wandert bis jetzt immer mit mir ins Bett. Beide möchte ich an den Baum hängen.“ Ein etwas zweifelnder Blick von Mama trifft die Kleine: „Willst Du Dich wirklich von beiden trennen? Vielleicht erst den Blauen?…“

Na, wer hat denn da mehr Angst vor dem verlorenen Lutscher…

Fotos: Michael Gohl / West Anzeiger

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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