Katrin Bauerfeind: Liebe unterm Sternenhimmel

Machte mit ihrem Programm „Liebe: Die Tour zum Gefühl“ Station in der Essener Weststadthalle: Katrin Bauerfeind. | Foto: Foto: Marcus Höhn
  • Machte mit ihrem Programm „Liebe: Die Tour zum Gefühl“ Station in der Essener Weststadthalle: Katrin Bauerfeind.
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Katrin Bauerfeind ist vielfältig unterwegs: Bekannt wurde sie als Moderatorin des ersten deutschen Internetfernsehen Ehrensenf, das promt mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet wurde. Sie mischte mit in der Show von Harald Schmidt, moderiert Reportage- und Magazinformate, portraitiert Promis in ihrer eigenen Sendung "Bauerfeind assistiert …", ist als Schauspielerin in Kino- und TV-Filmen zu erleben und schreibt Bücher, inzwischen drei an der Zahl. Und jetzt? Macht sie Comedy und zum Auftakt ihrer Herbst-Tour „Liebe: Die Tour zum Gefühl“ trat sie auf die Bühne der Weststadthalle.

Und? Ist sie lustig? Kann sie Comedy, ein Genre, in dem Frauen - leider - stark unterrepräsentiert sind und der Humor oftmals eher gequält rüberkommt?
Eindeutige Antwort: Ja, sie kann. Und ist lustig.
Das Bühnenbild ist auf einen Tisch und einen Stuhl beschränkt, wo andere Comedians gerne mal einen ganzen Anhänger von bunten Pappwänden als Kulisse auf die Bühne zerren.
Der Abend lebt nicht von zotigen Witzen, die Katrin Bauerfeind aber durchaus auch beherrscht, sondern eher von Geschichten mit durchaus nachdenklichem und tiefgründigem Hintergrund, die gekonnt vorgetragen werden. Immer dabei: die Liebe.
Da wird über die Liebe zu ihrer Familie philosophiert, die vorhanden ist, aber nur unter größten Mühen klar ausgesprochen wird. Über das "erste Mal" im zarten Alter von 16 Jahren mit einem feschen Italiener, das immer in Erinnerung bleiben wird. Über eine Geburtstagsfeier mit Freunden, wo schnell die Frage aufkommt: Ist das noch Freundschaft - oder gar Liebe?
Doch mit ein wenig mehr Liebe und einem klaren Bekenntnis dazu wäre die Welt sicher nicht schlechter - sondern unterm Strich besser. So die Quintessenz des Abends. Wäre doch mal ein echter Ansporn.
Auch der Sternenhimmel in der Weststadthalle und einiges Lokalkolorit werden von der Frau auf der Bühne, die sich selber gar nicht so ernst nimmt, gekonnt ins Programm eingewoben.
Und beim Schluss-Applaus wirkt sie eher schüchtern und bescheiden. Eine andere Seite der vielseitigen und nachdenklichen Künstlerin. Aber dafür bleibt vor der Kamera und im Rampenlicht auf der Bühne dann doch meist zu wenig Raum.

Weitere Vorstellung in der Nähe: 13. November, Düsseldorf, Savoy Theater

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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