Die Narren sind los

Närrische Straßenbahnfahrt der KG Schultenbusch e.V.

Es ist wieder soweit: Die fünfte Jahreszeit steuert ihrem Höhepunkten entgegen. So auch die Karnevalsgesellschaft KG Schultenbusch. Doch bei ihnen ist dieser Ausdruck tatsächlich wörtlich zu verstehen, denn in der Straßenbahn ging es zum wiederholten Mal kreuz und quer durch Essen.

Schon seit mehr als einem Jahrzehnt trifft man sich an der Haltestelle Helenenstraße. Dort wartet der Pulk dann auf die Straßenbahn. Jedoch nicht auf eine der gelben Flitzer, sondern auf eine ältere Dame, die an dem Schild „Sonderfahrt“ zu erkennen ist. Wenn dann alle eingestiegen sind, geht die wilde Fahrt los und aus dem 1962 in Betrieb genommenem Sechsachser wird ein ausgelassener Party-Express.

50 Personen dürfen mitfahren

„Die närrische Straßenbahnfahrt ist schon immer weit im Voraus ausgebucht“, erklärt Christian Valks, 1. Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft. „Wir sind stetig gewachsen und werden im kommenden Jahr voraussichtlich zwei Termine anbieten. Wie immer gilt dann die Devise: Jeder kann mitfahren. Egal, ob man Mitglied in einem Karnevalsverein ist oder einfach nur Lust auf eine heitere Fahrt quer durch die Stadt hat.“
Und das hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer definitiv, vor allem, wenn vier Karnevalsgesellschaften zusammen kommen. Mit auf den Gleisen waren nämlich neben der KG Schultenbusch auch die KG Frohe Narren 1948 e.V. und die KG Narrenschiff e.V. aus Altenessen sowie die KG Rumbacher Narren e.V. aus Haarzopf. Orden, Abzeichen und schräge Hüte inbegriffen.

Straßenbahnfahrt als Höhepunkt für die Beteiligten

Gleich nach dem Einstieg ging die Party auch schon los: Das erste Bierfass musste angestochen werden, eine Aufgabe, die dem erfahrenen Karnevalisten Christian Valks zu Teil wurde. „Komma' hämmern“, lautete die dezente Aufforderung und Augenblicke später konnte man verlauten: „O' zapft is!“. Traditionell dazu wurde jedem Mitfahrer eine Brezel um den Hals gehängt, womit auch die Grundlage für den Karnevalsexpress geschaffen war.
„Bei unserer närrischen Straßenbahnfahrt ist der Weg das Ziel“, erklärt Manfred Breuer, Präsident der KG Schultenbusch. „Sinn und Zweck ist dabei der Austausch mit befreundeten Vereinen und die gesellige und lustige Stimmung. Uns geht es um das karnevalistische Miteinander und darum schunkelnd einen schönen Nachmittag zu verbringen. Zum Schluss treffen wir uns noch in unserem Vereinslokal und lassen den Abend ausklingen.“

Voraussichtliche Doppelfahrt im kommenden Jahr

Ganze drei Stunden, manchmal auch etwas mehr, waren die Karnevalisten auf Sonderfahrt durch die Stadt. Hin und wieder wurden kleine Pausen eingelegt, denn auch für Verpflegung wollte gesorgt sein: Traditionelle Speisen aus dem Ruhrgebiet standen auf dem Plan und auch das ein oder andere Schnäpschen konnte man im Freien besser genießen.
Bis nach Bredeney und zurück ging die Fahrt und wie ausgelassen die Stimmung war, konnten alle Passanten an den Haltestellen live miterleben. So bleibt nur noch zu sagen: Auf die Karnevalssaison und auf zwei Fahrten im kommenden Jahr.