Aber auch musikalisch, eigentlich beides und auch noch kommunikativ dank „ConGenial“
Auf Consol wird es poetisch

 Dr. Susanne Schulte und Georg Kentrup freuen sich auf die neue Reihe „ConGenial“. Foto: Gerd Kaemper
3Bilder
  • Dr. Susanne Schulte und Georg Kentrup freuen sich auf die neue Reihe „ConGenial“. Foto: Gerd Kaemper
  • hochgeladen von silke sobotta

Unter dem Titel „ConGenial“ treffen im Consol Theater neuerdings neue Welten aufeinander. Denn nun finden dort auch Konzert-Lesungen statt, die die Gelegenheit bieten, nicht nur nah bei den Künstlern zu sein, sondern auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Hinter „ConGenial“ verbirgt sich eine neue Kooperation des Consol Theaters mit der Gesellschaft für westfälische Kulturarbeit (GWK) mit Sitz in Münster. Die Idee dazu stammt von der Gelsenwasser-Stiftung, die beide Vereine unterstützt und eine Kontaktaufnahme zwischen ihnen anregte.
„Die Kontaktaufnahme brachte uns auf die Idee zu dem Konzept, das nun eine große Bereicherung für die Kellerbar ist,“ freut sich Georg Kentrup vom Consol Theater.
Dr. Susanne Schulte, die Geschäftsführerin der GWK, skizziert die Gesellschaft als gemeinnützigen Verein, der durch Spenden gefördert wird, rund 450 private Mitglieder hat und seine Aufgabe darin sieht, junge Künstler aus Westfalen-Lippe zu fördern und ihnen Auftrittsgelegenheiten zu verschaffen. Dabei stammen die Künstler vornehmlich aus den Bereichen der klassischen Musik und Literatur. Jährlich werden seit 25 Jahren Preisträger unter den Geförderten im Bereich Musik und seit 22 Jahren im Bereich der Literatur ermittelt.
Und genau diese Preisträger sollen bei "ConGenial" die Gelegenheit erhalten, ihr Können unter Beweis zu stellen oder wie Dr. Schulte sagt: „Sie werden darüber ins Geschäft gebracht“.
Die GWK organisiert unterschiedliche Konzertreihen, die aber eher in Münster und Umgebung beheimatet sind, weil dort der Sitz der Gesellschaft ist. Die Preisverleihung findet alljährlich in einer anderen westfälischen Stadt statt. „Mit dem Kunstmuseum und Leane Schäfer sind wir schon lange in Verhandlungen, aber leider reicht dort der Platz nicht aus für unsere Preisverleihung“, erläutert die Geschäftsführerin.
Dank "ConGenial" klappt es nun doch noch mit Gelsenkirchen, denn zum Consol Theater sagt Dr. Schulte: „Hierher in die Kellerbar brauchen wir nur zu kommen und zu spielen, weil hier bereits alles vorhanden ist, was dazu nötig ist.“
Georg Kentrup freut sich darauf, „zu versuchen, wie das Zusammenspiel funktioniert und auf diese Weise auch herausragende Literaten und Musiker nach Gelsenkirchen zu holen. Und das als Abende, die man gemeinsam mit dem Publikum verbringt und nicht nur für das Publikum. Und genau für dieses Zusammenspiel von Künstler und Publikum hat sich die Kellerbar bereits als gemeinschaftsstiftender Raum bewiesen.“
Dem kann Schulte nur zustimmen: „Ich liebe diese Nähe auch bei Kammerkonzerten. So fehlt die Distanz und die Zuschauer können auch sehen, wie die Musiker bei ihrer Tätigkeit schwitzen.“
Für "ConGenial" hat die GWK Künstler ausgewählt, die dem Anspruch der neuen Reihe entsprechen, weil sie offen für Gespräche mit dem Publikum sind und dazu auf den Pool der bisherigen Preisträger zurückgegriffen.
Die erste Veranstaltung der neuen Reihe findet am Dienstag, 29. Oktober, um 19 Uhr statt und sie steht unter dem Motto „Der Anfang von allem“. Dabei geht Jutta Richter mit ihrer Erzählung „Der Anfang von allem“ wirklich zurück zu den Anfängen, der ersten Familiengeschichte, der großen Liebe von Adam und Eva, der Vertreibung aus dem Paradies, dem ersten Mord und vielem mehr. Erzählt aus der Perspektive von Adams Katze werden die Parallelen zu heutigen Familienproblemen immer deutlicher.
„Die Risse im Paradies bis hin zur Gegenwart spiegeln sich auch in der Musik des Xenon Quartetts wieder, einem der aufstrebensten Saxophon-Quartette in Deutschland“, erläutert Dr. Susanne Schulte, die einen Abend mit großer Ausstrahlung verspricht.

„Pirasol“ und „Lidschluss - Magische Maschinen“

Am Freitag, 14. Februar, geht es weiter mit „Pirasol“, dabei liest die GWK-Preisträgerin Susan Kreller aus ihrem gleichnamigen Roman. Die als Kinderbuchautorin gestartete Literatin hat damit den Sprung in die Erwachsenenliteratur vollzogen und das mit Bravour.
Sie erzählt die Geschichte der 84-jährigen Gwendolin und lässt damit die deutsche Geschichte der letzten 90 Jahre Revue passieren. Da Gwendolins Mutter Klavierlehrerin war, sorgt passend dazu der Pianist Jun-Ho Gabriel Yeo für die Musik.
Der zunächst letzte Termin der Reihe "ConGenial" ist für Freitag, 24. April, geplant, dann sind die Förderpreisträger Christoph Wenzel und Lars Reyer zu Gast, die aus ihren Werken "Lidschluss" und "Magische Maschinen" einige Gedichte vortragen werden. Beide Autoren bieten in ihren Gedichten Heimatversatzstücke, die dem Publikum neue Aspekte aufzeigen, wie sich Heimat in der Literatur widerspiegeln kann. Als Zugabe des Hauses begleitet der Gelsenkirchener Pianist Michael Gees den Abend am Klavier.
Nach den Darbietungen bietet sich bei allen drei Veranstaltungen die Gelegenheit, „die Fragen los zu werden, die sie immer schon mal stellen wollten,“ wie Dr. Schulte hofft. Georg Kentrup freut sich darauf, dass man in Gelsenkirchen einmal mehr wahrnimmt, dass wir zwar zum Ruhrgebiet gehören, aber doch allesamt Westfalen sind: „Das kann spannend werden.“
Eintrittskarten zu den ConGenial-Veranstaltungen gibt es wie immer zum Preis von 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, im Consol Theater unter Telefon 9882282 oder per E-Mail an kontakt@consoltheater.de.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.