Dr. Herbert Knorr erhält den Ehrenpreis des Literaturpreis Ruhr
Ein Leben für die Literatur

Den erstmals ausgelobten Ehrenpreis erhielt der Gelsenkirchener Herbert Knorr. Foto: Christina Foerster
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Für seinen Einsatz für die Literatur im Ruhrgebiet wurde Dr. Herbert Knorr der neu geschaffene Ehrenpreis des Literaturpreises Ruhr überreicht. Mehr als 25 Jahre leitete der Literaturwissenschaftler bis April 2020 das Westfälische Literaturbüro in Unna (WLB). Darüber hinaus ist er Autor, Herausgeber, Literaturwissenschaftler, Festivalveranstalter, Netzwerker und leidenschaftlicher Streiter für die Literatur im Allgemeinen.

Der 1952 geborene Gelsenkirchener schreibt selbst seit den 1970er Jahren und veröffentlichte dutzende Aufsätze, Kurzgeschichten, Sachbücher oder Romane, oft mit Themen aus und über das Ruhrgebiet. Als Kultur- und Literaturmanager war er von 1988 bis 1993 bei der Gruppe Gelsenkirchener Autoren und in Unna seit 1994 tätig und stieß in seiner Laufbahn viele literarische Reihen und innovative, beispielgebende Großprojekte an
Als Leiter des Westfälischen Literaturbüros stieß Knorr viele wegweisende Projekte an, wie das gemeinsam mit der Stadt Unna entwickelte größte Krimifestival Europas „Mord am Hellweg“, das Netzwerk „literaturland westfalen“ oder die „Ferienakademie NRW“ für den literarischen Nachwuchs. Auch im erst kürzlich angetretenen Ruhestand bleibt Herbert Knorr der Festivalleitung von Mord am Hellweg und dem Westfälischen Literaturbüro in Unna zukünftig als Berater erhalten.
Der Literaturpreis Ruhr wird seit 1986 jährlich vom Regionalverband Ruhr (RVR) vergeben und vom Literaturbüro Ruhr organisatorisch und konzeptionell betreut. Mit dem diesjährigen Hauptpreis wurde Enis Maci für den Essayband „Eiscafé Europa“ ausgezeichnet, der Förderpreis für Nachwuchsautoren ging an Anne Becker für ihren Debütroman „Die beste Bahn meines Lebens“.
Mit dem neuen Ehrenpreis würdigt der RVR eine Person oder eine Organisation, die sich auf herausragende Weise für die Literatur in der Metropole Ruhr einsetzt oder verdient gemacht hat: „Wir freuen uns, mit Herbert Knorr eine Persönlichkeit mit dem ersten Ehrenpreis zum Literaturpreis Ruhr auszeichnen zu können, die mit großem persönlichen Engagement die Literatur- und Autorenförderung in der Metropole Ruhr und in Nordrhein-Westfalen geprägt hat. Er ist ein äußerst würdiger erster Ehrenpreisträger,“ so Monika Simshäuser, Vorsitzende des Kultur- und Sportausschusses beim RVR.
„Die im Zuge der Reform des Preises neu geschaffene Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, insbesondere als überzeugter Ruhrgebietler. Zumal der Preis heute zum ersten Male überhaupt – und zwar an mich – vergeben wurde“, so Dr. Herbert Knorr bei der Preisverleihung am Freitag in Dortmund. „Jahrzehnte lang habe ich mit viel Herzblut sowohl als Autor im Ruhrgebiet mit ruhrspezifischen Themen als auch als Literaturvermittler für diese Großregion gewirkt – dass diese Leidenschaft bemerkt und mit dieser großartigen Anerkennung belohnt wurde, freut mich sehr.“
Dem WLB bleibt Dr. Herbert Knorr weiterhin in beratender Funktion und als Mitglied der Festivalleitung von „Mord am Hellweg“ erhalten. Dass sein Engagement für die Literatur noch lange weitergehen wird, betonte er auch bei der Preisverleihung: „Aber trotz Ehrenpreis bin ich ja noch nicht am Ende. Wie eine meiner Roman-Protagonistinnen, möchte ich 120 Jahre jung werden und imaginiere mir in stillen Stunden, irgendwann auch den dotierten Hauptpreis des Literaturpreises Ruhr in Empfang nehmen zu können. Natürlich weiß ich, dass ich dafür ein tolles preiswürdiges Buch schreiben muss. Aber ich habe ja noch 52 Jahre Zeit dafür. Falls es mir nicht gelingen sollte, habe ich auf jeden Fall den Ehrenpreis, den mir niemand mehr nehmen kann. Großen Dank an den Preisstifter und Preisgeber, den RVR und seinen Kultur- und Sportausschuss, großen Dank aber auch den vielen, hier Ungenannten, die mich auf meinem langen Weg bis heute unterstützt haben und ohne die mein nun mehr ausgezeichnetes Engagement so nicht möglich gewesen wäre!“

Den erstmals ausgelobten Ehrenpreis erhielt der Gelsenkirchener Herbert Knorr. Foto: Christina Foerster
Den Hauptpreis des Literaturpreis Ruhr erhielt die in Gelsenkirchen geborene und aufgewachsene Autorin Enis Maci für ihren Essayband „Eiscafé Europa“. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird vom Regionalverband Ruhr (RVR) zusammen mit dem Literaturbüro Ruhr jährlich verliehen, in diesem Jahr zum ersten Mal nach einem überarbeiteten Konzept.
Foto: Max Zerrahn
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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