Kreativ-Lotse für Gelsenkirchen

Wolfgang Sternkopf vereint viele Talente in sich, von denen nun auch andere Gelsenkirchener kreative oder aber Kreative, die mit Gelsenkirchen zu tun haben, profitieren sollen.

Von Silke Sobotta

GE. In Kooperation mit dem Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen bietet Sternkopf an zwei Terminen Einzelcoachgespräche an, bei denen es um Kreativität, Kommunikation, Körpersprache, Marketing und Kunst sowie Business und Kunst gehen soll.

„Der Kreativ-Lotse ist eine Einrichtung, die vom Bund initiiert in jedem Bundesland existiert. In NRW sitzt der Kreativ-Lotse meines Wissens in Köln. Das gab den Anstoß, darüber nachzudenken, ob man nicht auch in Gelsenkirchen ein solches Angebot für kreative Berufe schaffen sollte. Und zwar von ganz jung bis zu 50 plus“, erläutert Sternkopf die Idee.
Dabei sind bei den Berufen kaum Grenzen gesetzt, wie Claudia Keuchel vom Referat Kultur erklärt: „Angesprochen fühlen kann sich jeder Kreative der freien Szene, egal ob DJ, Musiker, Web Designer, Sprayer oder was auch immer.“
Sternkopf bringt einige Erfahrung in dem Bereich mit. So war er drei Jahre lang in Wattenscheid an der Kunstschule tätig und unterrichtete Marketing für Künstler. Quer durch die Republik ist er für eine Firma tätig, die Künstler betreut und unterweist diese in Sachen Selbst-Vermarktung.
In den rund eineinhalbstündigen Gesprächen ,die Sternkopf am Dienstag (27.) von 9 bis 17 Uhr sowie am Dienstag, 3. April, von 9 bis 17 Uhr anbietet, geht es jedoch nicht um einen Businessplan. „Dafür wäre dann die Wirtschaftsförderung der richtige Ansprechpartner“, macht Claudia Keuchel schon im Vorfeld klar.

Bis zu zehn Kreative
an zwei Tagen

Die beiden Tage bieten neun bis zehn Teilnehmern die Möglichkeit zu dem Coaching-Gespräch. Sollte das Angebot von den Kreativen angenommen werden, steht einer Fortführung nichts im Wege.
Das Problem vieler Kreativer sieht Sternkopf, der ja selbst Künstler ist, darin, dass sich die Kunstschaffenden häufig nicht als Verkäufer sehen, sie müssen das Selbstmarketing lernen, um ihre eigenen Sachen zu verkaufen.
„Ich werde keine Bewertungen des Schaffens der Gesprächspartner vornehmen, sondern nun Möglichkeiten der Vermarktung aufzeigen. Da kann ich auch aus eigener Erfahrung berichten“, weiß Sternkopf.
Manchmal hilft auch eine Symbiose mit anderen Genres. So arbeitet er als Autor oft mit gestaltenden Künstlern zusammen und seine Texte bilden einen Konsenz mit dem Bild, der Grafik oder auch einer Skulptur. „Damit kann man verschiedene Menschen ansprechen. Die einen interessieren sich für das Kunstwerk, der nächste für den Text und der dritte mag beides. Wichtig ist nur, dass etwas gekauft wird. So kann die Zusammenarbeit von zwei Kunstdisziplinen durchaus befruchten“, berichtet der Gelsenkirchener.
Da immer wieder Klagen von Künstlern zu hören sind, dass sie nicht genügend unterstützt werden in der Stadt und von der Stadt, hofft Claudia Keuchel nun auf viele Interessierte, die die Chance nutzen, sich beraten zu lassen. „Das Referat Kultur würde es jedenfalls begrüßen. Vielleicht kommen dabei dann auch Dinge zu Tage, bei denen wir unterstützen können, wie etwa bei der Vermittlung von Fördermitteln und ähnlichem“, erklärt Keuchel.

Hintergrund:
Die Beratungszeiten sind am Dienstag, 27. März, und am Dienstag, 3. April, jeweils von 9 bis 17 Uhr.
Pro Teilnehmer beträgt der Eigenanteil 18 Euro.
Durchgeführt werden die Coachinggespräche im Atelier Jüttner•Reismann•
Sternkopf an der Ruhrstraße 11a (in Hinterhof).
Interessierte erfahren mehr bei Wolfgang Sternkopf unter Tel. 0151-26459313 oder per mail: w.sternkopf@gelsennet.de