Gemeinnützige Träger wie die AWO können das ausstehende Drittel der Pflege-Prämie nicht zahlen
Offener Brief der AWO an Saskia Esken: „Bitte überdenke deine Position“

Offener Brief der AWO an Saskia Esken: | Foto: Logo der Arbeiterwohlfahrt
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Mit einem offenen Brief wendet sich die AWO NRW an die Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken. Diese hatte sich in einem Interview dafür ausgesprochen, dass Arbeitgeber das noch ausstehende Drittel der so genannten Pflegeprämie übernehmen sollten. Der Bund hat den Pflegekräften für ihren besonderen Einsatz eine Prämie von 1500 Euro versprochen – die Finanzierung des letzten Drittels, nämlich 500 Euro, hat der Bund allerdings offengelassen. Während die AWO hier die Landesregierung in der Pflicht sieht, hat Saskia Esken die Arbeitgeber aufgerufen, die 500 Euro pro Pflegekraft zu übernehmen. Diese Forderung hält die AWO NRW für falsch und fordert die SPD-Vorsitzende auf, ihre Aussage zu überdenken.

„Vor dem Hintergrund, dass wir als gemeinnützige Träger keine Gewinne machen dürfen, ist es uns einfach unmöglich, die 500 Euro aus eigener Tasche zu bezahlen“, so Michael Scheffler, Vorsitzender der AWO NRW. Die AWO hat die Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn begrüßt, die Arbeit der Pflegenden mit einer Prämie wert zu schätzen. „Es wäre aber besser gewesen, wenn er die Idee zu Ende gedacht hätte, anstatt die Finanzierung zu einem Drittel einfach auf die Länder abzuwälzen.“ Dieses unwürdige Gerangel hätte viele Pflegekräfte verärgert – zu recht.

Dass Saskia Esken nun von den Arbeitgebern einen „fairen Anteil“ an der Prämie fordert, stößt bei der AWO NRW auf Unverständnis. „Im schlimmsten Fall würde ihr Vorschlag zu Lasten der Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Seniorenzentren gehen, weil der Eigenanateil steigt“, befürchtet Michael Scheffler. Er hofft, dass die SPD-Chefin ihre Position überdenkt und sich solidarisch mit den gemeinnützigen Trägern zeigt.

„Wir würden uns freuen, wenn Du, liebe Saskia, mit gleicher Deutlichkeit stattdessen die Landesregierungen zur Finanzierung der 500 Euro, zumindest für die Beschäftigten der gemeinnützigen Träger, auffordern würdest“, heißt es deshalb in dem offenen Brief der AWO
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Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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