Ricarda-Huch-Gymnasium bot kreativen Workshop für Fünftklässler an
Brasilianische Rhythmen für Talente

Für Talente wird alles gegeben: Mit Unterstützung des Niederrhein-Musikfestivals und Mitteln des Landesministeriums konnte den Ricarda-Fünftklässlern nun ein kreativer Musikworkshop mit Vorführung geboten werden. Fotos: Kaemper | Foto: Gerd Kaemper
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  • Für Talente wird alles gegeben: Mit Unterstützung des Niederrhein-Musikfestivals und Mitteln des Landesministeriums konnte den Ricarda-Fünftklässlern nun ein kreativer Musikworkshop mit Vorführung geboten werden. Fotos: Kaemper
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Als ein erstes Projekt im Rahmen des Schulversuchs Talentschule bot das Ricarda-Huch-Gymnasium nun einen Workshop mit den brasilianischen Künstlern Rosani Reis und Mauricio Tizumba an.

Seit dem laufenden Schuljahr erhalten alle Fünftklässler verstärkt Unterricht in einem musisch-künstlerischen Schwerpunkt, etwa durch das Erlernen eines Sinfonieorchester-Instruments. Der Workshop war mit seinen prominenten Dozenten die erste jahrgangsübergreifende Veranstaltung als neue "Talentschule".
Offizieller Veranstalter des Workshops war das "Niederrhein Musikfestival" mit seinem SchulProjekt "Songs Around the World", das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW sowie der van Meeteren Stiftung Düsseldorf gefördert wird. Der Kontakt zum "Musikfestival" kam durch die dort tätige Rosani Reis zustande, deren Sohn zudem Ricarda-Schüler war und deren Tochter noch ist. Auf den Weg gebracht wurde das Projekt dann schließlich von Musiklehrer Dr. Michael Frey, der am Montag aber selbst nicht anwesend sein konnte.
Stattdessen begleitete Rolf Möller, im fünften Jahr Schulleiter, die Gruppe und war begeistert: "Ein sehr erfolgreicher Workshop. Über 40 Kinder waren beteiligt. Sie waren fasziniert, so begeistert von der Veranstaltung. Die waren so ruhig, so entspannt, wie ich das bei Fünftklässlern selten gesehen habe."

Handgemachte Musik erleben

Dabei sei die Kommunikation wenig sprachlich verlaufen, sondern mehr über Musik, Mimik, Gestik. "Das hat mich sehr beeindruckt", sagte der Pädagoge. Die Schüler seien förmlich "von der Szene eingefangen" gewesen. Dank der "Musik als verbindendes Element" zwischen den Teilnehmenden und Rosani Reis. Sie habe geschafft, eine "Offenheit" aufzubauen. Denn anfänglich seien alle zurückhaltend gewesen. "Dass die Kinder sich so geöffnet haben, fand ich beachtlich", so der Mathe- und Physiklehrer.

Mauricio Tizumba ist Performer

Für Rhythmen sorgte auch der aus Belo Horizonte stammende Mauricio Tizumba, der Performer, Schauspieler, Komponist und Musiker ist. Seine Spezialität ist der Congado, eine musikalische Tradition, in der sich über die Jahrhunderte afrikanische Rhythmen mit Einflüssen der portugiesischen Kolonialherren vermischt und zu einer neuen Form von Musik und Tanz entwickelt haben. Gespielt wurde auf der Caixa de Folia, einer Trommel, und dem Patangome, einem runden, mit Samen gefüllten Schüttelinstrument aus Blech. Nicht zum Einsatz kamen die Gungas, metallene Rasseln, die um die Knöchel der Tänzer gebunden werden.
"Dazu sind wir zeitlich nicht mehr gekommen", berichtet der Schulleiter, der im Nachhinein das Ganze am liebsten als Ganztagesprojekt angesetzt hätte. Der Workshop mündete schließlich in einer Vorführung in der Aula am Mittag.
Seit rund zwei Monaten ist das Ricarda-Huch Talentschule. Das bedeutet, dass zwei zusätzliche Lehrerinnen eingestellt werden konnten.
Zum einen eine Streicherin als Musiklehrerin, die sich laut Möller sehr engagiere im Rahmen des Talentschul-Projekts, und eine zweite Lehrkraft, die Künstlerin sei, was auch zum Schwerpunktbereich der Schule gehöre. Außerdem erhalte man Gelder für Musikprojekte und kann mit Musikschulen kooperieren, die beispielsweise projektorientiert Instrumentenlehrer zur Verfügung stellen.

Musiklehrerin Susetta Rose sei ebenso begeistert gewesen, berichtet Möller, der seit 1982 an dieser Schule unterrichtet. Mit ihr habe er bereits verabredet, sie möge versuchen, ein solches Projekt noch einmal in ähnlicher Weise auszuführen. Klingt wie abgemacht, hängt allerdings noch von den finanziellen Mitteln ab.

Über Talentschulen

 Es geht um gerechte Bildungschancen: Laut Ministerium soll an den Talentschulen exemplarisch erprobt werden, wie die Entkoppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg an Schulstandorten mit besonderen Herausforderungen gelingen kann. Dabei sollen die Potenziale wertgeschätzt werden. Die zunächst 35 in NRW aufgenommenen Schulen werden mit zusätzlichen Ressourcen und weiteren Angeboten unterstützt.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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