Desolate Schalker in Nürnberg

Vor allem nach Standards waren die Nürnberger immer brandgefährlich. Foto: Gerd Kaemper
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Der Schuss ging nach hinten los. Trotz aller Bekundungen, dass die Mannschaft mit den Gedanken noch nicht beim anstehenden Derby gegen Dortmund am Samstagnachmittag sei, verloren die Schalker ziemlich kopflos mit 1:4 (0:3) in Nürnberg. Dabei kassierten die Königsblauen die ersten drei Tore sogar binnen 19 Minuten. Die Niederlage bei den befreundeten Cluberer aus Franken war am Ende auch in dieser Höhe verdient.

Die Steilvorlage aus Mönchengladbach war wieder einmal gegeben. Denn der Viertplatzierte und härteste Konkurrent um die direkte Champions League-Qualifikation, Borussia Mönchengladbach, spielte in Bremen erneut nur Unentschieden. Doch anstatt das Punktepolster weiter auszubauen, verloren die Knappen sogar einen Zähler Vorsprung auf die „Fohlen“.
Im Gegensatz zum Sieg im Heimspiel gegen Hannover 96 stellte Huub Stevens wie erwartet wieder seine Startelf um. Mit Matip und Jones kehrten die Gelb-gesperrten Spieler wieder zurück in die Anfangself. Auch Hoogland durfte wieder von Beginn an spielen. Zudem fand sich auch Holtby von Beginn an auf dem grünen Rasen wieder. Metzelder, Moritz, Uchida und Farfan mussten somit auf der Bank Platz nehmen. Fuchs fehlte auch in Nürnberg weiterhin wegen seiner Grippe und wurde erneut von Escudero ersetzt. Auch Höwedes konnte nicht mitwirken. Schalkes Kapitän war gerade von seinem Muskelfaserriss wiedergenesen, als ihn ebenfalls eine Grippe für das Nürnberg-Spiel zurückwarf.

Drei Gegentore innerhalb von nur 19 Minuten

Nach einem durchwachsenen Spielbeginn der Schalker, in der Holtby noch wenigstens eine Torschussmöglichkeit hatte (8.), machten die Gastgeber um Trainer Dieter Hecking kurzen Prozess mit dem S04 - und das noch in der ersten Halbzeit. Innerhalb von nur 19 Minuten kassierten die Schalker zwischen der 26. und 45. Minute das 1:0, 2:0 und 3:0. „Wir haben die Nürnberger durch unnötige Fouls stark gemacht und eine katastrophale Leistung gezeigt“, war Tim Hoogland nach Spielende wenigstens ehrlich.
Das 1:0 durch Hanno Balitsch (26.) ging ein Freistoß von Didavi voraus, dem 2:0 durch Timmy Simons ein Foulspiel von Papadopoulos (37.), was zum Foulelfmeter und dem zweiten Treffer führte und beim 3:0 war es wieder ein Kopfballgegentreffer, Torschütze dieses Mal Didavi selbst (45.).

Auswechslungen brachten nichts ein

Auch als Stevens zur Halbzeit reagierte und für Höger und Draxler Farfan und Pukki einwechselte, gelang den Schalkern keine Durchschlagskraft. Der Anschlusstreffer von Schalke kam zu spät und auch noch nur durch einen dummen Zufall. Denn Nürnbergs Schlussmann Raphael Schäfer leistete sich einen dicken Fehler, den Holtby dankbar annahm und zum 3:1 traf (85.). Doch die Gastgeber brauchten keine 180 Sekunden, um den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder heraus zu schießen.
Erneut war es Didavi, der seine starke Vorstellung mit seinem zweiten Treffer krönte und ebenfalls nach einem Torwartfehler von Unnerstall zum 4:1 traf (88.).
Sportdirektor Horst Heldt nahm nach dem Spiel kein Blatt vor dem Mund und sprach von kollektivem Versagen der gesamten Mannschaft. Schalke wähnte sich nach den starken letzten Wochen wieder ziemlich weit vorne. Doch das Nürnberg-Spiel war ein Schritt zurück. Da kann man schon beinahe von Glück reden, dass das nächste Spiel gegen Dortmund bereits Samstag wieder stattfindet.
Der aktuelle und wohl auch neue Meister ist zwar in bärenstarker Form und seit sage und schreibe 24 (!) Spielen ungeschlagen. Da kommt das ultimative Derby für die Schalker gerade recht. Denn jeder weiß: Mit einem Heimsieg gegen den ewigen Rivalen kann eine ganze Saison, oder eben diese schmerzhafte Niederlage beim Club, sofort vergessen machen.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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